Krankheit - Sinn - Bedeutung - Schuld?

Loop

Dauntless Banana
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10. Oktober 2008
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Hallo!


In der Esoterik (oder der New-Age-Version davon) liest man ja oft in Büchern und Foren über die Bedeutungen von Krankheiten.

Frl.Zizipe hat es heute schön formuliert:

Ich glaub solche Abwandlungen von Krankheiten sowieso nicht. Hat man oft Ohrenschmerzen, will man die Wahrheit nicht hören, hat man Verspannungen in der Schulter trägt man zu schwere Seelenlast, hat man Ausschlag wehrt sich die Seele gegen irgendwas, tun die Füße weh - will man neue Schuhe!

:o
Zippe


Es gibt viele Bücher über dieses Thema, "Krankheit als Weg" oder "Was dir deine Krankheit sagen will".

Irgendwie gibt man damit der kranken Person die Schuld daran, daß sie krank ist und auch noch nicht wieder gesund, sie müsste ja nur was verändern, zum Beispiel bei den Ohrenschmerzen die Wahrheit hören wollen. Das finde ich persönlich ziemlich gemein, grad bei Leuten, denen es sehr schlecht geht oder die an einer tödlichen Krankheit leiden.


Wie denkt Ihr darüber?
 
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Krebs kann ja u.a. durch zufällige DNA-Mutation entstehen. Hier kann sowieso niemand dran schuld sein, oder doch?
 
Ich denke, dass Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Depressionen eine Krankheit begünstigen können oder auch den Heilungsprozess stören können.

Aber ich denke nicht, dass der seelische Zustand für eine Krankheit verantwortlich ist oder sie hervorruft.

Einem Blinden zu sagen, dass er einfach die Welt nicht sehen will wie sie ist, ist meiner Meinung nach ziemlich anmaßend.



:o
Zippe
 
Loop schrieb:
Irgendwie gibt man damit der kranken Person die Schuld daran, daß sie krank ist und auch noch nicht wieder gesund, sie müsste ja nur was verändern, zum Beispiel bei den Ohrenschmerzen die Wahrheit hören wollen. Das finde ich persönlich ziemlich gemein, grad bei Leuten, denen es sehr schlecht geht oder die an einer tödlichen Krankheit leiden.

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die hinter jeder körperlichen oder auch seelischen Unpässlichkeit gleich "höhere" Bedeutungen suchen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass diese Bedeutungen (zumindest teilweise) einen Sinn haben und das Wissen darum helfen kann, mehr Lebensqualität zB in Form von Linderung mancher Symptome zu erreichen.

Schuldzuweisungen haben hier absolut gar keinen Platz - weder vom Betroffenen selbst, und schon gar nicht von anderen Personen.
Wie alles ist es eine Frage der Sichtweise. Bin ich in meiner Opferhaltung, werde ich mir selbst vermutlich die Schuld zuweisen. Bin ich es nicht, habe ich hier eine reelle Chance, mit meiner Krankheit besser umgehen zu können und so auch eine bessere Lebensqualität zu erreichen.

Bei Schwerkranken bzw. auch bei unheilbar Kranken wäre ich persönlich erstmal seeehr vorsichtig, eine etwaige Bedeutung zu erwähnen. Nicht jeder kann damit umgehen. Manchmal ist es besser, den Ist-Zustand einfach zu akzeptieren, als irgendwo "im Hintergrund" nach möglichen verborgenen "Über-Ursachen" zu bohren.

LP
 
Ich mag den Begriff 'Schuld' nicht so gern in dem Zusammenhang. Vielmehr seh ich es als Möglichkeit herauszufinden was mir meine Seele - die sich über den Körper ausdrückt - sagen will. Ob ich da jetzt hinschauen will oder nicht, bleibt eh jedem überlassen, genauso ob man damit was anfangen kann oder nicht. Eine Krankheit hat ja nicht nur Einfluß auf mein eigenes Leben, sondern auf mein gesamtes Umfeld. Ich geh sogar noch weiter und sag, meine Krankheit trägt dazu bei, dass Wege gefunden werden damit umzugehen und das kommt dann wieder anderen Menschen zu Gute.

Jedenfalls vermag es mir Türen zu öffnen was ich allemal besser find, als in der Opferhaltung zu verharren. Und die meisten Erkenntnisse daraus, waren bisher sehr interessant und hilfreich für mich.

:umarmen:
Spiri
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Lichtpriester
Gute Frage. Wenn man die Krankheit selbst produziert ist man ja Täter und Opfer zugleich. Sehr interessant. Masochistisch. Wird man in die Opferrolle reingepresst, wenn man meint, man habe Schuld an seiner Krankheit?
 
Wie denkt Ihr darüber?

Grundsätzlich hat der Gedanke schon was Wahres.
Krankheiten können sich nur dort festsetzen, wo der Körper geschwächt ist, und das ist eben oft durch negative Denke - wobei die nicht immer aktiv, sondern oft passiv geschieht und derjenige keinen direkten Zugriff drauf hat.
Heilung ist durch Umdenken alleine heute kaum noch möglich, das wir viel zu viele Umweltgifte in uns ansammeln, die die Regeneration des Körpers be- bzw. verhindern.
Ist zwar nett, wenn man weiß, warum gerade an dem Punkt im Körper, aber es löst die Krankheit nicht.
 
ElaMiNaTo schrieb:
@Lichtpriester
Gute Frage. Wenn man die Krankheit selbst produziert ist man ja Täter und Opfer zugleich. Sehr interessant. Masochistisch. Wird man in die Opferrolle reingepresst, wenn man meint, man habe Schuld an seiner Krankheit?

Grundsätzlich rede ich persönlich weder von Täter noch von Opfer - schon gar nicht bei Krankheit.

Dass man durch eine Krankheit in eine Opferrolle gepresst wird, glaube ich nicht. Opferhaltung hat tiefe Ursachen, vermutlich teilweise in vorherigen Leben (wenn man nicht daran glaubt, kann man wahrscheinlich nix damit anfangen *g), ebenso durch entsprechende Erlebnisse (Kindheit). Ich denke, dass sich Opferhaltung/-denken im gesamten Leben auswirkt, nicht nur im Hinblick auf eine Krankheit. Von daher sehe ich es als "Lebens"einstellung, die möglicherweise durch eine Krankheit genährt wird.

LP
 
Täter - Opfer, Schuld - Strafe...
Das sind doch alles nur Bewertungen unsererseits...
Da gefällt mir die neutrale Formulierung von Ursache und Wirkung (also Karma, wenn man so will) deutlich besser....
Unsere Gedanken und Taten haben nun mal Auswirkungen - das ist wohl kaum wegzuleugnen...
Und es nützt auch recht wenig, diese Tatsache zu ignorieren oder einfach nicht wahr haben zu wollen...
Wenn ich den Tank eines Autos leergefahren habe, dann bleibt es eben stehen, bis ich nachtanke....
Und wenn ich dann Diesel statt Benzin einfülle, wird mir das der Motor eines Benziners wohl übel nehmen....
Warum sollte das bei unserem Körper anders sein?
In die Opferrolle gerät man überhaupt erst, indem man diese Verantwortung für sich selbst verleugnet oder nicht wahr haben will...
Nicht das böse Schicksal verursacht unsere Probleme, nicht unser Körper erzeugt wahllos irgendwelche Krankheiten, sondern die Ursache, wohlgemerkt: URSACHE, nicht SCHULD, liegt ganz in unserem Denken und Handeln... Die gute Nachricht daran ist, dass es somit auch ganz bei UNS liegt, durch eine Veränderung unseres Denkens und Handelns diese Probleme aus dem Weg zu räumen... Nötigenfalls eben mit etwas bewusstseinsbildender Hilfe von außen...
 
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Irgendwie gibt man damit der kranken Person die Schuld daran, daß sie krank ist
Dann hast du aber die bücher falsch verstanden.
Oder lass mich das mal so sagen: wer ist denn dann schuld?!

und auch noch nicht wieder gesund, sie müsste ja nur was verändern, zum Beispiel bei den Ohrenschmerzen die Wahrheit hören wollen. Das finde ich persönlich ziemlich gemein, grad bei Leuten, denen es sehr schlecht geht oder die an einer tödlichen Krankheit leiden.

So eine " krankheitsdeutung" soll doch auch nciht als vorwurf der person gegenüber gesehen werden. Dann macht man definitiv was falsch.

vielleicht solltest du mal in so ein buch reinlesen. Schreibt da einer was von schuld oder vorwürfen ,hat er das thema verfehlt.

Es geht nämlich um erkenntnis und ursachenforschung.
Obwohl das mit einem buch eh schlecht geht ,denn meist besteht ein problem schon so lange ,dass man mit einem kurzen text aus einem buch eh nicht an das ursprüngliche gefühl ,welches das symptom ausgelöst hat, kommt.
Da gehört mehr dazu.
 
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