Dass eine Eule auch nachts sieht, ist Karma. Dass ein Fischotter so schnell schwimmt, ist Karma. Dass Füchse tiefe Bauten graben, ist Karma. Dass ein Wal so groß ist, ist Karma. Und dass er der Harpune zum Opfer fällt, ist auch Karma. Wie gut oder schlecht dieses Karma auch sein mag, es ist doch nur Karma, und nichts Besonderes. Du bist schlau oder dumm, beliebt oder unbeliebt, geschickt oder ungeschickt: Das ist alles Karma, und ob dich das zum Minister oder zum Bettler macht, das ist auch Karma. Wenn der Kater und der Tiger einen Streit haben und der Tiger gewinnt, bedeutet das nicht, dass der Tiger etwas Besonderes ist: Es ist Karma. Dass der Dumme vom Schlauen vorgeschrieben bekommt, was er zu tun und zu sagen hat, ist Karma. Aber das bedeutet nicht, dass der Schlaue besser ist als der Dumme. Es ist bloß Karma. Buddha-Dharma hat damit nichts zu tun. Die Menschen jagen ständig ihrem Karma hinterher. Lass dich vom Karma nicht an der Nase herumführen: Siehst du ein schönes Mädchen, lässt du dir den Kopf verdrehen. Bekommst du ein Batzen Geld vorgestreckt, lässt du dich übers Ohr hauen. Ständig lässt du dich von halben Sachen an der Nase herumführen.
Das ist alles Karma. Es ist weder gut noch schlecht. Wessen Karma zu gut ist, der fällt am Ende doch nur kopfüber in die Hölle. Was könnte langweiliger sein, als mit seinen Fähigkeiten anzugeben? Fähigkeiten sind nur relativ, sie sind keinen Dreck wert. Was jenseits deiner Fähigkeiten liegt, ist das, worauf es ankommt.
Kodo Sawaki