Konstellation Exzentrisch

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Bin wohl doch etwas exzentrich…
Sowohl dieser Thread als auch der Casanova-Thread laufen beide auf dasselbe hinaus. Du wünschst dir, die Community hier würde dir eine äusserliche Legitimation geben, quasi einen Freischein ausstellen, damit du dich nicht dafür schlecht fühlen musst, was du sowieso schon denkst, wie du sowieso schon empfindest und was du sowieso schon tust. Die Community ist sozusagen die Öffentlichkeit, und anscheinend bist du ein Mensch, der das Okay der Öffentlichkeit benötigt, um sich sicher zu fühlen, dass er so sein darf, wie er eben ist. Beide Threads gleiches Thema.

Aber die Community hat keinen einheitlichen Nenner. Hier denkt jeder anders, und somit wirst du nur widersprüchliche Antworten erhalten, bis du irgendwann realisierst, dass du dir selbst das Okay geben musst. Weil dir das niemand jemals geben wird. Die Welt wird dich immer gleichzeitig lieben und hassen für das, was du tust, und wie du bist. Aber letztlich gibt es keinerlei Massstäbe dafür, wie du sein oder was du tun sollst, ausser deinen eigenen.

Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass ich für so manches in meinem Leben, was für mich ganz persönlich ein riesiges Tabu darstellte, erstmal jemand treffen musste, der mit diesem Tabu spielerisch umgegangen war. Und dabei "überlebt" hatte. Je grösser das Tabu, desto dringender benötigte ich diese äussere Legitimation, dieses Wissen, dass "alles auch ganz anders sein kann und nicht so sein muss, wie ich das immer getan habe oder wie (ich dachte dass) es die Gesellschaft sieht".
 
Übrigens sind Künstler ja deshalb ungewöhnliche Menschen, weil sie ihre inneren Konflikte nach aussen tragen und öffentlich machen. Gerade indem sie sie darstellen, also zum Objekt ihrer Betrachtung machen, arbeiten sie an diesen Konflikten. Sie benötigen das Auge der Öffentlichkeit zur Reflektion dessen, was in ihnen selbst vorgeht.
 
Sowohl dieser Thread als auch der Casanova-Thread laufen beide auf dasselbe hinaus. Du wünschst dir, die Community hier würde dir eine äusserliche Legitimation geben, quasi einen Freischein ausstellen, damit du dich nicht dafür schlecht fühlen musst, was du sowieso schon denkst, wie du sowieso schon empfindest und was du sowieso schon tust. Die Community ist sozusagen die Öffentlichkeit, und anscheinend bist du ein Mensch, der das Okay der Öffentlichkeit benötigt, um sich sicher zu fühlen, dass er so sein darf, wie er eben ist. Beide Threads gleiches Thema.

Aber die Community hat keinen einheitlichen Nenner. Hier denkt jeder anders, und somit wirst du nur widersprüchliche Antworten erhalten, bis du irgendwann realisierst, dass du dir selbst das Okay geben musst. Weil dir das niemand jemals geben wird. Die Welt wird dich immer gleichzeitig lieben und hassen für das, was du tust, und wie du bist. Aber letztlich gibt es keinerlei Massstäbe dafür, wie du sein oder was du tun sollst, ausser deinen eigenen.

Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass ich für so manches in meinem Leben, was für mich ganz persönlich ein riesiges Tabu darstellte, erstmal jemand treffen musste, der mit diesem Tabu spielerisch umgegangen war. Und dabei "überlebt" hatte. Je grösser das Tabu, desto dringender benötigte ich diese äussere Legitimation, dieses Wissen, dass "alles auch ganz anders sein kann und nicht so sein muss, wie ich das immer getan habe oder wie (ich dachte dass) es die Gesellschaft sieht".

Vielen Dank! So etwas in diese Richtung habe ich begonnen zu ahnen.
 
Aber warum beansprucht man denn äußere Legitimation?

Mitunter doch, weil man spürt, dass das Vorhaben und Handeln nicht zielführend sein könnte. Dass es einfach nur ein Hamsterrad ist.

Wenn man einfach nur zeigen will, wie gut und schnell man im Hamsterrad rennen kann, dann bringt es alles doch nichts. Man rennt dann vielleicht edelmütig schneller, weil man gelobt oder angestachelt worden ist, und kollabiert hoffentlich bald.

Wenn man weiß, dass man in einem Hamsterrad zugange ist und sich mit der Öffentlichkeit die Motivation, weiter darin zu laufen, entziehen will, dann kann Kommunikation und das Auge der Öffentlichkeit auch sinnvoll sein.
 
Na ja, dein Trigon SO/UR ist dann ja nicht "so schlimm"....Eben gemäßigter...:)

Bei meiner Frage bin ich übrigens nicht von Euren Synastrieverbindungen ausgegangen, sondern meinte schon die Einzelaspekte bei Dir und Deinem Mann, also was für einen großen Raum Uranus in Euren Radixen annimmt...Besonders, wenn er die beiden Lichter berührt.....

Mein Mann und ich sind beides hochgradige Uranier, wenn man so etwas sagen kann... Ich habe eine MO/UR-Konj. und SO/UR-QUA und er den UR in 7, dazu noch im Wassermann und auch noch in Opp. zum Mond.....Mehr geht, glaube ich, nicht....:D

Und wenn wir beide eines brauchen, so ist es Raum und Autonomie, um in unserer Partnerschaft überleben zu können. Nicht-Uranier können dies oft nicht nachvollziehen, weil Partnerschaft bei Ihnen mit Nähe gleichgesetzt wird. Aber die beständige Nähe des Partners ist das Letzte, was Uranier ertragen können. Ja, im Grunde kann jemand, der starken Uranuseinfluss im Radix hat, partnerschaftlich nur überleben, wenn sein Gegenüber gleichermaßen gepolt ist.

Im Grunde ist mein Mann der einzige mit UR in 7 den ich kenne, der eine langfristige Beziehung (über)-lebt hat.

Lieben Gruß

Hi und guten Morgen,

doch, mehr geht: meine damalige beste Freundin hat eine gradgenaue Sonne-Mond-Konj. in 7 in enger Opposition zum Uranus in 1 und alles im engen Quadrat zum MC. Die Venus nur wenige Grad vor Sonne & Mond, OLÉ.
Wir konnten das auch nicht beeinflussen, in unpassenden Momenten zu kichern und haben uns so unauffällig wie möglich "tot"gelacht.

Ich habe einen Wassermann-IC im Quadrat zum Mars. Erstmal war das für meinen Mann etwas komisch (er ist eben, wie gesagt, anders "Uranus"), dass ich wie ein Pilgerer durch's eigene Haus ziehe. Heute hier arbeiten, morgen dort lernen, heute vor dem Kamin schlafen, morgen im Arbeitszimmer, mittlerweile findet er es auch ganz toll, das Bett mal für sich allein zu haben.

Wie gesagt, verwende ich ja die Uranian :D Astrology, mehr als ca. 1° Abstand beziehe ich in die engere Deutung nicht ein (natürlich aber auch Zeichen und Häuser), dafür Halbsummen und Summen und 22°30-Winkel. Bei auffällig uranusbetonten Menschen finde ich immer gradgenaue Verbindungen zwischen MC, Sonne, Mond - und Uranus. Besonders MC-Uranus.
Wie gesagt, hätte ich z.B. Jupiter=MC=Mond=Uranus+Uranus=Sonne+Sonne.
Mein Herzallerliebster: MC + MC = Uranus + Uranus = Mond+ Mond = Venus
Die erwähnte Freundin: Mond+ Mond = Sonne+Sonne=MC=Uranus.

Sie Summen verwirklichen sich quasi über die Halbsummen.

Bei euch lassen sich sicher auf diesem Wege auch viele Verbindungen finden.

Das mit dem Überleben ist lustig gesagt, das trifft schon zu :):)
Hat mir persönlich früher auch wirklich oft leid getan.

Liebste Grüße..
 
Aber warum beansprucht man denn äußere Legitimation?

Mitunter doch, weil man spürt, dass das Vorhaben und Handeln nicht zielführend sein könnte. Dass es einfach nur ein Hamsterrad ist.
(Bereits hier beginnt eben die Uneinigkeit der Community. :kiss4:)

Das sehe ich nicht unbedingt so. Nach meiner Erfahrung gibt es eben Menschen, die eher extrovertiert veranlagt sind, und solche die eher introvertiert veranlagt sind. Extrovertierte Menschen haben eine Tendenz dazu, dass sie Konflikte, die ja in ihrer Psyche stattfinden, auf eine äussere Ebene auslagern. Sie tragen den Konflikt unbewusst und ohne böse Absicht nach aussen, verlagern ihn in die Umwelt, und erst dadurch, dass sie ihn "veräussern" sind sie in der Lage, sich bewusst und absichtlich mit dem Konflikt zu beschäftigen.

Die Legitimation der Öffentlichkeit besteht letztlich nie darin, dass die Öffentlichkeit irgendwann einmal offiziell absegnet: "Ja, du bist okay, du darfst sämtliche unserer Werte hinterfragen." Das wird die Öffentlichkeit nie tun. Sondern die Person nagt üblicherweise an ihrem Konflikt solange herum, bis sie irgendwann frustriert erkennt, dass die Öffentlichkeit niemals ihr Legitimation geben wird, dass sie aber eben genau darauf ihre Hoffnung setzt. In dem Moment, wo sie das erkennt, wird sie frei vom Anspruch, der Öffentlichkeit zu gefallen. Sie benötigt diese Öffentlichkeit nicht mehr und kann das tun, was ihren eigenen Werten entspricht.

Insofern ist das schon "zielführend", es führt nämlich zu sich selbst zurück. Aber wie immer beim Loslassen ist das kein direkter Weg, sondern wie im Buch Momo, wo man absichtlich langsamer gehen muss, um schneller voranzukommen.

Luna7 benötigt im Grunde genommen niemanden hier in diesem Thread. Sondern sie benötigt die Reaktionen, die Spiegelungen. Sie benötigt jemanden, der irgendwas tut, sagt, behauptet. Jeder Teilnehmer in diesem Thread stellt eine ganz spezifische Stimme ihrer eigenen Psyche dar. Und indem sie sich der verwirrenden Vielfalt stellt, betrachtet sie das Problem, das sie hat, aus den unterschiedlichsten Standpunkten. Dadurch gewinnt sie langsam und sicher die Überzeugung, dass keine der Stimmen vollständig Recht oder Unrecht hat, dass sie alle gemeinsam gleichzeitig Recht und Unrecht haben. In dem Moment, wo sie das erkennt, kann sie den gesamten Konflikt loslassen und ist frei davon.
 
(Bereits hier beginnt eben die Uneinigkeit der Community. :kiss4:)

Das sehe ich nicht unbedingt so. Nach meiner Erfahrung gibt es eben Menschen, die eher extrovertiert veranlagt sind, und solche die eher introvertiert veranlagt sind. Extrovertierte Menschen haben eine Tendenz dazu, dass sie Konflikte, die ja in ihrer Psyche stattfinden, auf eine äussere Ebene auslagern. Sie tragen den Konflikt unbewusst und ohne böse Absicht nach aussen, verlagern ihn in die Umwelt, und erst dadurch, dass sie ihn "veräussern" sind sie in der Lage, sich bewusst und absichtlich mit dem Konflikt zu beschäftigen.

Die Legitimation der Öffentlichkeit besteht letztlich nie darin, dass die Öffentlichkeit irgendwann einmal offiziell absegnet: "Ja, du bist okay, du darfst sämtliche unserer Werte hinterfragen." Das wird die Öffentlichkeit nie tun. Sondern die Person nagt üblicherweise an ihrem Konflikt solange herum, bis sie irgendwann frustriert erkennt, dass die Öffentlichkeit niemals ihr Legitimation geben wird, dass sie aber eben genau darauf ihre Hoffnung setzt. In dem Moment, wo sie das erkennt, wird sie frei vom Anspruch, der Öffentlichkeit zu gefallen. Sie benötigt diese Öffentlichkeit nicht mehr und kann das tun, was ihren eigenen Werten entspricht.

Insofern ist das schon "zielführend", es führt nämlich zu sich selbst zurück. Aber wie immer beim Loslassen ist das kein direkter Weg, sondern wie im Buch Momo, wo man absichtlich langsamer gehen muss, um schneller voranzukommen.

Luna7 benötigt im Grunde genommen niemanden hier in diesem Thread. Sondern sie benötigt die Reaktionen, die Spiegelungen. Sie benötigt jemanden, der irgendwas tut, sagt, behauptet. Jeder Teilnehmer in diesem Thread stellt eine ganz spezifische Stimme ihrer eigenen Psyche dar. Und indem sie sich der verwirrenden Vielfalt stellt, betrachtet sie das Problem, das sie hat, aus den unterschiedlichsten Standpunkten. Dadurch gewinnt sie langsam und sicher die Überzeugung, dass keine der Stimmen vollständig Recht oder Unrecht hat, dass sie alle gemeinsam gleichzeitig Recht und Unrecht haben. In dem Moment, wo sie das erkennt, kann sie den gesamten Konflikt loslassen und ist frei davon.

Ich muss noch ein geständnis machen: ich glaub ich bin internetsüchtig. Ich bin halb im richtigen Leben und halb im virtuellen Leben zu hause. Ich wüte noch in anderen Foren. Ausserdem suche ich diese Legitimation das stimmt. Das tut mir leid, dass ich euch eventuell dazu missbraucht habe das war nicht meine bewusste Absicht. Hoffe das noch ihr auch profitiert habt vom Thema.

Ich bedanke mich nochmals ganz herzlich für alle Stimmen, Meinungen Kritiken, Lob und Ermutigungen und auch für die Aufmerksamkeit.

Luna7
Luna7
 
Ich muss noch ein geständnis machen: ich glaub ich bin internetsüchtig. Ich bin halb im richtigen Leben und halb im virtuellen Leben zu hause. Ich wüte noch in anderen Foren.
Willkommen im Club. :)
Ausserdem suche ich diese Legitimation das stimmt. Das tut mir leid, dass ich euch eventuell dazu missbraucht habe das war nicht meine bewusste Absicht.
Das habe ich ja geschrieben, hier:
fckw schrieb:
Sie tragen den Konflikt unbewusst und ohne böse Absicht nach aussen, verlagern ihn in die Umwelt, und erst dadurch, dass sie ihn "veräussern" sind sie in der Lage, sich bewusst und absichtlich mit dem Konflikt zu beschäftigen.
Ich mache das dauernd. Es gibt nur wenige Konflikte, die ich lösen könnte, ohne dass eine Öffentlichkeit herhalten muss.
Hoffe das noch ihr auch profitiert habt vom Thema.

Ich bedanke mich nochmals ganz herzlich für alle Stimmen, Meinungen Kritiken, Lob und Ermutigungen und auch für die Aufmerksamkeit.
Insbesondere vom Casanova-Thread hab ich viel profitiert, weil's mich einfach interessiert, wie Frauen mit dem Thema der sexuellen Anziehung und Beziehung umgehen. Wie sie das handhaben, zu welchen Schlüssen sie kommen und so weiter. Leider gibt es so wenige Leute, die in aller Öffentlichkeit hinstehen und sagen: "Hey, Leute, ich hab da einen Konflikt in mir. Ich weiss grad nicht, was ich tun soll. Aber vielleicht habt ihr da ja Ideen oder mehr Erfahrung als ich?" Sie begeben sich erstmal in die Zone der Unwissenheit - und somit auch Verletzlichkeit. Und dann werden sie erstmal überschwemmt von lauter besserwisserischen Argumenten, lauter Leute, die ganz genau wissen, was man offiziell zu denken habe. Aber genau das haben sie ja auch gesucht, genau diesen Zirkus benötigen sie, um zu den eigenen Werten zurückzufinden.

Ich wünschte mir, mehr Leute würden das so tun.
 
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Keine Sorge, irgendwann hat auch der gutmütigste Trottel die Faxen dicke.
Ich finde das eine nicht gerade nette Unterstellung. Hier kennt doch niemand Luna7s Mann (auch nicht sein Radix, oder?). Wer sagt denn, dass er sie nicht gerade dafür schätzt, wie sie ist? Wir kriegen hier ja dauernd nur die eine Seite mit, aber über die andere wissen wir nichts.
 
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