So ziemlich alle Deiner Pauschalaussagen sind auch Pauschalurteile.
Nenne es halt Ergebnisse. Ich finde das angemessen - wenn man erst zehn Jahre lang lernt, dann zehn Jahre lang beobachtet, dann zehn Jahre lang reflektiert und evaluiert, dann muss es ja irgendwann auch dahin kommen, wo man die Ergebnisse formuliert.
Dass das in dieser Gesellschaft nicht wirklich gewollt ist, weil man da gar nicht selber denken soll, sondern das den Funktionären und Politikern überlassen, ist auch klar.
Du bestreitest das aber doch wenn Du sagst, dass (Zitat) "Frauen nicht imstande oder gewillt sind, selber Verantwortung für sich zu übernehmen, sondern ganz selbstverständlich erwarten, versorgt zu werden". Freut mich, dass Du zumindest mal bei einem Punkt einsiehst dass die Pauschalisierung offensichtlich nicht greift.
Die dem westlichen Denken typischen dialektischen Streitereien und inquisitorische Widerspruchssuchen und Rechthabereien bedeuten mir nichts, denn: ich komme prima damit klar, dass eine Sache wahr sein mag, und ihr Gegenteil ebenfalls und gleichzeitig wahr sein kann.
In dieser heutigen Gesellschaft
wird man versorgt. Man wird sogar
mit Denken versorgt. Man
soll gar nicht selber denken - man macht sich sogar sehr leicht unbeliebt, wenn man es riskiert, selber zu denken.
Aber erzähl mal einer Frau, dass Du einen Weinberg in Südafrika kaufen und dort ein Weingut eröffnen willst, und ob sie mitkommen mag, und dann wirst Du vielleicht erkennen was ich meine.
Da tust Du mir aufrichtig leid. Ich würde an Deiner Stelle nur trotzdem hinterfragen, inwiefern Du da nicht einen großen Anteil daran hast. Und damit meine ich nicht, dass Du nicht Milliardär bist.
Okay, also wenn ich in einer fremden Stadt abends in einen Club gehe, ein bischen musik hören und ein Bierchen trinken, mich da mit diesem oder jenem ein bischen unterhalte und sonst weiter nichts mache, und eine Frau, die ich nie zuvor gesehen hab, kommt auf mich zu und beschimpft mich, dass mein Dasein sie belästigt, dann hinterfrage ich was ich für einen Anteil daran habe, und komme zu dem Ergebnis: keinen der vom Verstand erfassbar wäre.
Im übrigen hab ich mein halbes Leben mit Hinterfragen und Selbstzerfleischen zugebracht, und hab inzwischen gründlich genug davon, weil nichts dabei rauskommt.
Kleine Zwischenbemerkung: Genau ab jetzt hast Du nen halben Beitrag mit sehr interessanten Aspekten des Themas und Fragen dazu ausgelassen. Dadurch wird dann auch vieles deutlich.
Genau. Wozu soll ich mich erklären, wenn es dann heisst, dass ich eh nicht glaubwürdig bin? Verarschen kann ich mich auch selber.
Es trifft allgemein auf viele Menschen zu, dass sie auf verschiedene Arten versuchen für andere attraktiv (nicht nur optisch gemeint) zu wirken. Das steht kein bisschen im Widerspruch zu dem was ich sagte und es steht nicht in jedem Fall im Einklang mit Deinen Pauschal-Aussagen. Abgesehen davon: Was soll schlecht daran sein einer Frau gefallen zu wollen oder einem Mann gefallen zu wollen? Ist das nicht natürlich?
Ich denke nicht, dass es natürlich ist, und mir wurde gesagt, dass es oberflächlich ist. Ich kann das gut nachvollziehen, denn ich fühle mich sehr viel wohler und entspannter an einem Ort, wo ich so sein darf wie ich bin, als an einem Ort, wo ich mich ständig fragen muss "wie wirke ich?". Ich denke, gefallen wollen ist eine sehr anstrengende sache, und bestimmt nicht natürlich.
Dabei geht es um die Extreme. Das ist aber kein "Frauenproblem". Das ist ein Menschenproblem.
Du kannst es klar so herumdefinieren, dass es in Deine Ideologien passt.
Die Frage ist doch eher: wie kann man es lösen?
Und solange Männer sich wünschen, lieben zu dürfen, und Frauen sich so teuer wie möglich zu verkaufen suchen, gibt es halt keine Lösung.
Also entweder, Männern lernen, auf das Lieben zu verzichten, oder Frauen hören auf, ihre -angebliche- Unschuld so hoch zu bewerten.
Ja... aber eben auch auf alle Menschen bezogen. Du zielst aber ja darauf ab, dass Frauen die Fäden in der Hand halten, sich von Männern versorgen lassen und sie benutzen, Intrigen spinnen und ihre Männer "in Kriege schicken" etc. Und das ist so pauschal nun mal alles andere als richtig.
Einmal das - und zuerst und viel naheliegender schon: Konkurrenz unter Männern schüren. Wieviel Waren werden aus Geltungsbedürfnis gekauft, und warum, für wen, muss man denn etwas gelten, wenn nicht für das angebetete Ziel der Begierde?
Früher hat man den allergrößten Teil seines Einkommes für das tägliche Brot gebraucht, heute sind es vielleicht noch 10%. Der Rest ist Konsum um des Konsums willen, und das meiste davon dient dazu, um "zu haben was nicht jeder hat", um sich von den anderen abzuheben, um etwas zu gelten.
Wenn also die Erlaubnis, Lieben zu dürfen, nicht ein knappes Gut wäre, das teuer erkauft werden muss, dann wären wir damit automatisch auch die Macht der Konzerne, den Kommerz, den Kapitalismus und die Ausbeutungsstrukturen los.
Und da halten genau die Frauen die Fäden der Macht in der Hand, denn: eine Frau darf lieben wann und wen auch immer sie will. (Freilich will sie lieber gar nicht lieben, denn das könnte ja als unzüchtig verstanden werden.) Wenn aber ein Mann eine Frau lieben will, dann sagt sie: "zeig mir doch erstmal dass du mich wert bist", oder "nein, du bist nicht gut genug, dass ich dir meine Unschuld opfere".
Und das hängt wiederum zusammen mit Treueerwartungen, Besitzansprüchen, Monogamiezwang, kranker Moral und derlei verdrehtem Zeug jede menge mehr, das letztlich nur genau einen rational nachvollziehbaren Nutzen hat: sicherzustellen dass sie versorgt ist.
Plus: Es gibt ja trotzdem auch echte Liebe, respektvollen Umgang miteinander. Ich spreche aus Beobachtung UND Erfahrung. Nur weil Du das nicht kennst heißt es nicht, dass es das nicht gibt.
Ja, es gibt Liebe, und es gibt respektvollen Umgang, und um respektvollen Umgang mit jemand zu pflegen, brauche ich ihn nicht zu lieben.
Was es freilich nicht gibt, das ist "echte Liebe". Das ist m.E. ein blödsinniger Begriff, weil er impliziert, dass es auch sowas wie unechte Liebe gäbe.
Wenn man also das erstmal ausschliesst und dann weiter fragt, was denn nun "Liebe" ist, dann kann das scheinbar fast niemand tauglich beschreiben, weil tatsächlich ein dermaßen verklärter Traum bürgerlicher Romantik darunter vorgestellt wird, dass es nichtmal artikulierbar ist. Diese Romantik ist schon vom konzept her "unecht" im Sinne von substanzlos, und deshalb muss man dann so erpicht darauf sein, tatsächlich irgendwie doch die "echte" Liebe abzukriegen.
Und damit sind wir dann wieder bei "sich so hochpreisig wie möglich verkaufen" im sinne von: möglicht teure "Beweise" dafür fordern dass die Liebe auch wirklich "echt" ist.
Und wir sehen: man braucht bloss diesen Begriff "echte Liebe" nehmen und ein bischen zerlegen, und man sieht gleich wieder, wo das ganze krankt.
(Abgesehen davon gibt es natürlich "echte Liebe" - das ist dann eine Naturkraft, eine transzendente mystische Qualität, und wohl nicht das was die meisten Leute sich unter "Liebe" vorstellen.)
Dann bleib einfach so glücklich wie Du bist.

Würde es Dir nicht so extrem an der Fähigkeit zur Selbstreflexion mangeln würde ich solche Aussagen ja sympathisch finden (übrigens würden das auch sehr viele Frauen sympathisch und oft genug sogar sehr anziehend finden). Im Gesamtkontext finde ich das unglaubwürdig... aber das muss Dich nicht kratzen.
Das kratzt mich auch nicht, denn mir ist wichtig, dass ich dem treu bleibe woran ich glaube. Frauen finden das nach meiner Erfahrung gar nicht sympatisch, weil da die Anpassungsleistung fehlt, also das konservative sich-fügen-ins-leidvoll-unvermeidliche an dem man ja-doch-nichts-ändern-kann. (Genauso wie mit dem Weinberg in Südafrika: das scheitert am Ich-kann-doch-nur-das-machen-was-schon-meine-eltern-gemacht-haben. Es sind natürlich nicht nur Frauen, die diese konservativen Glaubenssätze pflegen - auch viele Männer kommen nicht so ohne weiteres auf die Idee, einen Weinberg in SA zu kaufen.

)
Du machst es schon wieder zu extrem.
Nein, ich mache nichts extrem, sondern ich BIN extrem. Das scheint für viele Menschen nicht recht verständlich, weil sie irgendwie geneigt sind, Extreme zu meiden.
Einer Frau gefallen zu wollen oder einem Mann gefallen zu wollen, hat noch gar nichts mit Unterdrückung zu tun. Da gibt es jede Menge Schattierungen bis zum Extrem, die nicht destruktiv sind.
Ja, Du willst irgendwelche Schattierungen sehen, sodass ein Mischmasch draus wird, der dann aber wieder nichts klar machen wird. Was Du wohl eher nicht sehen willst, ist die Kette der Zusammenhänge - und die wird erst so recht sichtbar, wenn man das Ding ins Extrem bringt.
Denn bis dahin, handelt ja jeder einzelne Mensch nur in der Situation in der er eben ist, in seinem Setting und nach seinem Bestdünken. Aber da mal nachfragen, wo denn bitteschön der obere und untere Grenzwert von diesem Bestdünken ist und woran der sich wieder festmacht, und das weiterführen von Bedingung zu Bedingung, bis dann eine Verkettung von Zusammenhängen transparent und sichtbar wird - und das muss dann auch nicht unbedingt richtig sein, sondern ist dann eben ein wirkender Aspekt - und das ist mehr als gar keinen zu kennen und auf die trübe Kristallkugel politisch korrekter Betroffenheits-Sozialistik beschränkt zu sein.
Denn die gesamten Kultur, die gesamte Gesellschaft, so ziemlich das gesamte Verhaltensrepertoire,
ist Software, und daher völlig frei gestaltbar.
Bevor man also aus blossem Opportunismus daran dengelt, sollte
man vielleicht ein paar Zusammenhänge kennen.
Oft entscheidet man sich dann im Übrigen ganz simpel nur GEGEN EGOISMUS und mehr hin zu einem "Gut für uns beide ist auch gut für mich und für niemanden schlecht".
Das ist ja auch das sinnvollste, weil es da oft nichtmal einen Kompromiss braucht sondern sich stattdessen sogar eine Synergie einstellt.
Und das ist auch ein Aspekt, an dem man sehen kann, dass Konkurrenz nicht wirklich der Bringer ist. Ich behaupte: wenn wir nicht das Monogamiegebot und den weiblichen Unschuldsanspruch hätten, dann hätten wir das mit der Konkurrenz und Ausbeutung schon längst aufgegeben, weil man dann schlicht zu faul dazu wäre.