Deine tatsächliche persönliche Betroffenheit nahm ich nur dergestalt wahr, dass Du keine Frau findest, die deine Vorstellungen teilt.
Nein so ist es nicht. Das verwechselst Du wahrscheinlich mit der Frage, warum ich keine Kinder BISHER in die Welt gesetzt habe.
Ansonsten kannst Du nämlich persönlich nicht betroffen sein, weil Du dein Leben doch so gestalten kannst, wie Du es dir vorstellst. Dich zwingt niemand, eine gleichberechtigte Partnerschaft zu leben, wo alle Aufgaben fair und gerecht geteilt werden.
Da hast Du teilweise recht. Ich bin überdurchschnittlich frei, nehme dies aber nicht zum Anlass, "hinter mir die Sintflut" zu sagen oder, ätsch, das habt ihr davon.
Außerdem gehe ich persönlich als Christ von dem Reinkarnationsgedanken aus und bin mir auch sehr sicher, alles was wir säen werden wir ernten.
Und wenn ich eine zunehmend lieblos werdende, vereinsamende Gesellschaft heranwachsen sehe, die Kinder, wie auch alte Menschen in Institutionen abgibt, als wären sie Züge auf einem Abstellgleis, die nicht oder noch nicht gebraucht werden, dann kann ich das nicht für gut heißen. Oder wenn man Erwachsenen einredet, wofür es sich zu leben lohnt wäre es, nur zur Arbeit zu gehen, vielleicht da mal einen äußeren Erfolg oder Bestätigung zu haben, dann kann ich mich nur wundern.
Denn da finden die Menschen Liebe i.d.R. das nicht, wonach sie sich sehnen, das ist nur ein Ablenkungsmanöver. Das soll natürlich auch sein, sicher, weil man sich auch da entwickeln kann und es notwendig ist, aber es nicht das Primäre im Leben! Das wird immer verschoben. Die Arbeit der man nachgeht, soll einen anderen Zweck bekommen, nicht nur sein ego zu streicheln oder aus äußerem Druck um zu überleben. Dafür sind wir zu reich. Wir könnten uns besseres leisten.
Und wenn man sich gleichzeitig vergegenwärtigt, dass gerade die Sehnucht nach Liebe alle Menschen gemeinsam haben, kann man diese Entwicklung die zur Erkaltung führt, noch weniger bejahen.
Zudem wird diese krankhafte Entwicklung in der Gesellschaft nicht bekämpft, nein, im Gegenteil, sondern sogar gefördert. Da mir gerade das und die Ursachen dessen sehr bewusst wurden und mir an meinem Mitmenschen und Gesellschaft in der ich natürlich auch lebe etwas liegt, bekämpfe ich das.
Aber ich lebe kein einsames leben, auch wenn ich letzteres manchmal freiwillig aufsuche, um zu entspannen, nein, ich habe im Alltag Austausch mit vielen Mitmenschen mit denen ich regelmäßig zu tun habe und bekomme auch da meine Sicht regelmäßig bestätigt.