Komiker Harald Eja hält „Gender“-land Norwegen den Spiegel vor.

Das mit 50:50 existiert doch gar nicht. Ich habe nirgendwo gelesen, dass 50:50 wirklich angestrebt wird. So wie ich das verstehe, geht es schlicht um die Möglichkeit bzw. darum, gewisse Hürden abzubauen. Und diese Hürden sind zum großen Teil psychologischer Natur. Zum Teil sind sie natürlich auch biologischer Natur, da es Frauen sind Kinder bekommen und ein ökonomisch-denkender Chef das immer im Hinterkopf haben wird was auch verständlich wird. Und daher wird ein Mittelweg gesucht, wie dieser "Kinder-Nachteil" zumindest ein wenig abgeschwächt werden kann, was ich auch richtig finde.

Die "kollektive Psyche" wird sich sowieso verändern, ist schon dabei und das wird weitergehen. Ich persönliche sehe diese Entwicklung in der theoretischen Debatte darüber ins Extrem gehen, in der Realität aber sieht es weit gesünder aus. Da sind die Extrempositionen seltener.

Richtig, in der Realität existiert diese 50:50 nicht, wird es auch nicht, aber genau dies wird angestrebt. Lies einfach mal die Beiträge von Any (siehe oben).

Und das kann zum Beispiel bedeuten, sie stillt das Kind und er wickelt es. Oder sie kümmert sich tagsüber und ab 19h übernimmt er, damit sie auch ein wenig Ruhe findet oder den eigenen Interessen nachgehen kann.

Oder aber, einer putzt das Gästeklo, der andere das Klo im Bad. Sie saugt Staub, er putzt die Fenster. Wie es aufgeteilt wird, kann dann gerne ausgehandelt werden.

Sie gibt hier übrigens genau den gängigen Gendergedanken wieder!



Dass ein 50:50 Ausgleich oft statt findet, nach dem Motto, ich kriech unters Auto und Du räumst den Boden, ist sowieso in vielen Familien gegeben.

Und wenn nicht, dann kann der Staat da auch nicht in die Familien hinein wirken, das geht ihn nichts an. Der Staat kann nur dafür sorgen, dass das Gesetz nicht ein Geschlecht benachteiligt oder dass die Menschenrechte eingehalten werden.

Man kann auch einen Menschen, der nicht arbeiten will, zu Arbeit zwingen. Man könnte höchstens die Frage stellen, muss man ihn dann noch füttern. (Ich persönlich meine ja, weil das Nichtstun für mich eine Art Kranheit ist, eine Depression).


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Richtig, in der Realität existiert diese 50:50 nicht, wird es auch nicht, aber genau dies wird angestrebt. Lies einfach mal die Beiträge von Any (siehe oben).

MOMENT: Von welchen 50:50 redest Du nun?

Die 50:50 in Berufen (Quotenregelung) oder die 50:50 in "FamilienArbeit"?

Beides ist nicht dasselbe.

Bei den Berufen geht es darum, Hürden durch z.B. Vorurteile für Frauen abzubauen.

In den Familien geht es darum, gewisse Verantwortungen gerecht zu teilen, so dass beide keine allzu starken Einbußen haben, was Karriere und Altersguthaben betrifft.
 
Und wenn nicht, dann kann der Staat da auch nicht in die Familien hinein wirken, das geht ihn nichts an. Der Staat kann nur dafür sorgen, dass das Gesetz nicht ein Geschlecht benachteiligt oder dass die Menschenrechte eingehalten werden.

Eben, drum darf es nicht sein, dass Frauen heute noch so stark benachteiligt werden: ungleicher Lohn für gleiche Arbeit, Nachteile durch Kinderauszeiten, Altersarmut usw.

Was Familienleben angeht, so ist es heute noch so, dass zumeist die Frau die höhere Belastung trägt. Es wird nur abgewertet, weil diese Mehrbelastung angeblich in der Natur einer Frau liegen soll, der all das angeblich so leicht fällt... und ein armer Mann, der mal einige Stunden seine eigenen Kids beaufsichtigen und bespaßen soll, das als große Anstrengung zu verkaufen versucht, weil er geschlechtsspezifisch dafür nicht gestrickt sei. *ironie* (Echt, damit reden sich reichlich Männer heraus und versuchen sich vor dieser Art von Stress zu entziehen. Nicht alle, wohlbemerkt, aber genug. Dazu brauchst Du nur mal im Urlaub am Strand sitzen und die Familien beobachten, wer den Saft holt, die Kinder füttert, das Badehandtuch reicht, auf genug Sonnenschutz achtet, den Kindern beim Umziehen hilft, den Picknickkoffer verwaltet und sicherlich auch geplant und eingepackt hat. Zu 90% ist die Frau in dieser Pflicht.)

Nun, viele Frauen blicken das und lassen sich darum nicht auf Abhängigkeitsverhältnisse zu einem Partner ein, sondern sorgen lieber für sich selbst und fordern seine aktive Hilfe auch zunehmend ein und lasse Ausreden von wegen "mein Geschlecht macht, dass ich diese und jene Arbeiten schlecht oder gar nicht ausführen kann" nicht zu. Richtig so. :)

LG
Any
 
Alles, was Du getan hast, ist immer wieder zu beteuern, dass Du nicht "Frauen an den Herd" forderst. Und das glaube ich Dir sogar.

Das, was Du hier bei mir "schwarz-weiß"-denken nennst, beruht aber darauf, dass aus Deinen Ansichten fast automatisch logisch weitergedacht "Frauen an den Herd" folgen würde.

Du hast ja achon als "Lösungsansätze" die Verrentung von Elternzeit sowie ein BGE angedeutet. Damit wäre aber eben wirklich noch nicht alles gelöst.

Aber vieles!

Ich frage nochmal:

Wie willst Du gewährleisten, dass ein Arbeitgeber eine hoch-qualifizierte Frau einstellt, obwohl die Gefahr besteht, dass sie - Deinem Idealbild folgend - zwei oder gar dreimal für zwei bis drei Jahre verschwindet. In dieser Zeit ist sie KEIN gewinn für den Arbeitgeber - und für zeitkritiscvhe Projekte sogar absolut unbrauchbar. In der Zeit kann sie sich auch nicht fortbilden und sich damit auch nicht den sich ändernden Anforderungen anpassen - d.h. der Wiedereinstieg ist auch schwierig. Wieso sollte ein Arbeitgeber dieses Risiko - in Deiner Ideal-Welt - eingehen? Oder wie würde das, wenn es nach Dir ginge, geregelt werden?

Das ist eine konkrete Frage. Und ich schrieb schon oft, da müsse die Wirtschaft flexibler werden oder da kann der Staat auch fördern eingreifen. Aber man soll es auch nicht so gestalten, dass man jetzt jede Frau wieder aus der Familie nach drei Jahren reisst, wenn die Frau selbst in dieser Familie gerne sich verwirklichen möchte.

Denn diese dumme Vorurteil, eine Frau könne sich nur in der Wirtschaft entwickeln, ist falsch. Wer pädagogisch einmal tätig war, weiß, wenig ist so kreativ wie das Arbeiten mit Menschen und vor allem mit Kindern!
Und zu meinen, wenn eine Frau in der Fabrik bei Bahlsen arbeitet, würde sie ihrer wirklichen Bestimmung als Karrierefrau nachkommen, ist blanker Unsinn.

Auch der Schmarrn der Quote, die nur gerade einmal wenige Hundert Stellen betrifft, ist Augenwischerei für die meisten Frauen, die eher eine billige Arbeitskraft darstellen.


Die Quote ist mir persönlich relativ egal. Wichtig ist mir, dass das gesellschaftliche Vorurteil "Frauen können kein Mathe" (oder ähnliches) nachhaltig abgebaut wird. Denn es ist schlicht und ergreifend falsch. Erst, wenn das verschweunden ist, kann man von einer wirklich freien Entscheidung reden, in welche Berufe wer reingeht.

Na, das ist doch heute weitgehendst nicht das Problem. Wenn die Tochter von Any Informatik studieren will, dann wird doch hoffentlich keiner kommen und sagen, "das kannst Du nicht, Du bist eine Frau".

Bei den Einstellungen die ich hatte bzgl. Professur, hieß es immer:

Die Bewerbung von Frauen wird ausdrücklich begrüßt (Art. 7 Abs. 3 BayGlG). Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Und das, obwohl inzwischen deutlich mehr Professorinnen sich an dieser Hochschule befinden, als Professoren.

Hatte erst letzte Woche ein Gespräch, wo man mir sagte, es wird aber nur eine Frau gesucht. Und das betraf auch eine Professorenstelle.

Das gute, ich bin inzwischen so gut (ja, ich weiß= Eigenlob), dass ich nicht mehr auf eine staatliche Anstellung angewiesen bin, aber ich empfand dies als ungerecht. Ebenso ungerecht hätte ich es empfunden, wenn dort gestanden hätte,2 Professur für Mathematik zu vergeben, Mann bevorzugt oder, Bewerbungen von Männern werden ausdrücklich begrüßt".



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Richtig, in der Realität existiert diese 50:50 nicht, wird es auch nicht, aber genau dies wird angestrebt. Lies einfach mal die Beiträge von Any (siehe oben).



Sie gibt hier übrigens genau den gängigen Gendergedanken wieder!
Joey hat es schon angesprochen. Sie spricht da ja von 50:50 was familiäre Dinge betrifft und das wird sowieso immer unter individueller Kontrolle sein. Paare werden sich da idealerweise absprechen bzw. wird es auch oft alles andere als ideal laufen. Aber das bleibt den Paaren selbst überlassen.

Aber im Berufsfeld habe ich noch nie von einer 50:50-Forderung gehört und schon gar keine Bestrebungen mitbekommen, sowas auch nur annähernd umzusetzen.

Dass ein 50:50 Ausgleich oft statt findet, nach dem Motto, ich kriech unters Auto und Du räumst den Boden, ist sowieso in vielen Familien gegeben.

Und wenn nicht, dann kann der Staat da auch nicht in die Familien hinein wirken, das geht ihn nichts an. Der Staat kann nur dafür sorgen, dass das Gesetz nicht ein Geschlecht benachteiligt oder dass die Menschenrechte eingehalten werden.

Man kann auch einen Menschen, der nicht arbeiten will, zu Arbeit zwingen. Man könnte höchstens die Frage stellen, muss man ihn dann noch füttern. (Ich persönlich meine ja, weil das Nichtstun für mich eine Art Kranheit ist, eine Depression).


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Und wo genau siehst Du da das Problem. Der Staat greift doch nicht in familiäre Absprachen ein. Das kann jedes Paar machen wie es will bzw. wie sie sich darüber einigen oder auch nicht einigen etc. Es wird auch niemand zur Arbeit gezwungen der nicht kann (sehe das mit der Depression genau so... Faulheit ist nur eine Überschrift und greift da letztlich zu kurz).

Ich sehe da nach wie vor nicht die großen von "oben" gemachten Probleme.
 
Aber man soll es auch nicht so gestalten, dass man jetzt jede Frau wieder aus der Familie nach drei Jahren reisst, wenn die Frau selbst in dieser Familie gerne sich verwirklichen möchte.

Wenn eine Frau ihre absolute Berufung darin findet, nur für den Mann und die Kinder da zu sein, kann sie das doch gerne tun. Sie muss nur einen Mann finden, der das dann auch finanziert, dass sie Zuhause bleiben kann. Das ist alles natürlich reine Privatsache, in die kein Gesetzgeber eingreifen kann. ;)

LG
Any
 
Eben, drum darf es nicht sein, dass Frauen heute noch so stark benachteiligt werden: ungleicher Lohn für gleiche Arbeit, Nachteile durch Kinderauszeiten, Altersarmut usw.

Was Familienleben angeht, so ist es heute noch so, dass zumeist die Frau die höhere Belastung trägt. Es wird nur abgewertet, weil diese Mehrbelastung angeblich in der Natur einer Frau liegen soll, der all das angeblich so leicht fällt... und ein armer Mann, der mal einige Stunden seine eigenen Kids beaufsichtigen und bespaßen soll, das als große Anstrengung zu verkaufen versucht, weil er geschlechtsspezifisch dafür nicht gestrickt sei. *ironie* (Echt, damit reden sich reichlich Männer heraus und versuchen sich vor dieser Art von Stress zu entziehen. Nicht alle, wohlbemerkt, aber genug. Dazu brauchst Du nur mal im Urlaub am Strand sitzen und die Familien beobachten, wer den Saft holt, die Kinder füttert, das Badehandtuch reicht, auf genug Sonnenschutz achtet, den Kindern beim Umziehen hilft, den Picknickkoffer verwaltet und sicherlich auch geplant und eingepackt hat. Zu 90% ist die Frau in dieser Pflicht.)

Nun, viele Frauen blicken das und lassen sich darum nicht auf Abhängigkeitsverhältnisse zu einem Partner ein, sondern sorgen lieber für sich selbst und fordern seine aktive Hilfe auch zunehmend ein und lasse Ausreden von wegen "mein Geschlecht macht, dass ich diese und jene Arbeiten schlecht oder gar nicht ausführen kann" nicht zu. Richtig so. :)

LG
Any


Und wenn Du den Strand beobachtest, dann weißt Du noch lange nicht, was der Mann in seinem Beruf vielleicht gerade zuvor geleistet hat. Du würdest am liebsten hineilen und der Frau sagen, "lass das Deinen Mann jetzt mal machen, Du hast es sicher täglich zu Hause gemacht", nicht wahr? ;-)

Außerdem, nicht jeder hat so einen Mann oder Arbeitsstätte wie Du ihn zu haben scheinst.

Ich vertraue da eher auf das Karmagesetz! (=Ausgleich findet statt, ob man möchte oder nicht)

Außerdem bin ich gerade aus obigen Gründen nicht zu einem falschen Kompromiss bereit, obwohl es mir wahrlich nicht an Gelegenheiten mangelt.
Ja, ich genieße "gerade" mein Singleleben!:-)


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist eine konkrete Frage. Und ich schrieb schon oft, da müsse die Wirtschaft flexibler werden oder da kann der Staat auch fördern eingreifen. Aber man soll es auch nicht so gestalten, dass man jetzt jede Frau wieder aus der Familie nach drei Jahren reisst, wenn die Frau selbst in dieser Familie gerne sich verwirklichen möchte.

Aha, die Wirtschaft müsste flexibler werden. Das ist schlicht unmöglich. Man hat da sehr oft Projekte, die irgendeine Zeitvorgabe haben. Die wird alleine wegen der Konkurenz sich nicht aufheben lassen. Da sind Arbeitnehmer, die wahrscheinlich nicht mal eben zwischendurch längere Auszeiten nehmen werden, beliebter.

Denn diese dumme Vorurteil, eine Frau könne sich nur in der Wirtschaft entwickeln, ist falsch. Wer pädagogisch einmal tätig war, weiß, wenig ist so kreativ wie das Arbeiten mit Menschen und vor allem mit Kindern!
Und zu meinen, wenn eine Frau in der Fabrik bei Bahlsen arbeitet, würde sie ihrer wirklichen Bestimmung als Karrierefrau nachkommen, ist blanker Unsinn.

Eine Frau in der Fabrik bei Bahlsen kommt ihrer "wirklichen Bestimmung" genauso viel oder wenig nach wie ein Mann in dieser Position.

Na, das ist doch heute weitgehendst nicht das Problem. Wenn die Tochter von Any Informatik studieren will, dann wird doch hoffentlich keiner kommen und sagen, "das kannst Du nicht, Du bist eine Frau".

Offen sagt das kaum jemand. Ich habe aber schon selbst Leute erlebt, die solche Sätze hintenrum irgendwie äußerten, wenn sie glaubten unter gleichgesinnten zu sein.

Bei den Einstellungen die ich hatte bzgl. Professur, hieß es immer:

Und das, obwohl inzwischen deutlich mehr Professorinnen sich an dieser Hochschule befinden, als Professoren.

Aha? In Physik sieht das noch nicht so aus.

Hatte erst letzte Woche ein Gespräch, wo man mir sagte, es wird aber nur eine Frau gesucht. Und das betraf auch eine Professorenstelle.

Welches Fach?
 
Joey hat es schon angesprochen. Sie spricht da ja von 50:50 was familiäre Dinge betrifft und das wird sowieso immer unter individueller Kontrolle sein. Paare werden sich da idealerweise absprechen bzw. wird es auch oft alles andere als ideal laufen. Aber das bleibt den Paaren selbst überlassen.

Aber im Berufsfeld habe ich noch nie von einer 50:50-Forderung gehört und schon gar keine Bestrebungen mitbekommen, sowas auch nur annähernd umzusetzen.



Und wo genau siehst Du da das Problem. Der Staat greift doch nicht in familiäre Absprachen ein. Das kann jedes Paar machen wie es will bzw. wie sie sich darüber einigen oder auch nicht einigen etc. Es wird auch niemand zur Arbeit gezwungen der nicht kann (sehe das mit der Depression genau so... Faulheit ist nur eine Überschrift und greift da letztlich zu kurz).

Ich sehe da nach wie vor nicht die großen von "oben" gemachten Probleme.

Gib mal "gleichstellung 50:50" in google ein. Da sollte genügend informatives zu finden sein.


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Gib mal "gleichstellung 50:50" in google ein. Da sollte genügend informatives zu finden sein.


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Hab ich gerade mal gemacht. Und nein, ich finde da keine wirklichen Infos. Das einzige wäre eine 50/50-Forderung einer Frauenlobby, die aber politische Repräsentation betrifft und nicht 50/50 in der Arbeitswelt.

Du hast mir bisher noch nie irgendwelche Nachweise erbracht aus denen hervorgeht, das hier üble Entwicklungen vorangetrieben werden oder zumindest geplant sind.
 
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