König Drosselbart

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User12

Guest
Hallo liebe Foris,
kennt ihr das Märchen von König Drosselbart?


Was sagt euch dieses Märchen?
Was ist die Botschaft für euch?

Da ich auf alle Meinungen neugierig bin und nicht wusste wohin,
habe ich dieses Märchen auf " Allgemeines" gestellt ;)
wenn einer von den Mods es nicht für passend hält - dann bitte verschieben!
 
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Auf den 1. Blick kommt dieses Märchen ja sehr misogyn rüber.
Ich habe es als Kind sogar sehr gemocht, es wurde uns Kindern in der Deutschstunde gezeigt:
vom Schmalfilmprojektor - was haben wir uns über diese hochmütige Prinzessin geärgert.
Und wie haben wir gelacht und uns gefreut,
als dann dieses " Luder" so einen auf den Deckel bekam,
Weben, Spinnen, Haushalt, Geschirr verkaufen,
der Reiter, der ins Geschirr ritt - was für eine Gaudi!
Jetzt habe ich dieses Märchen nach langer Zeit wieder gelesen,
nachdem ich es Öffentlich stellte -
und ich war entsetzt, mein Gott, was für schlimmes Märchen -
Mitleid überkam mich mit der Königstocher -
warum habe ich als Kind darüber gelacht -
was war ich denn für ein Kind??

Egal - aber es muß doch noch eine tiefere Botschaft dahinter stecken.......
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ganz spontan: Wahre Werte erkennen. Hinter die Kulissen schauen. Oberflächlichkeit ablegen. Werte, materiell und immateriell, erkennen und schätzen.

Ich dachte mir immer, dass die Königstochter eine Zicke ist, dumm und arrogant.
 
Ganz spontan: Wahre Werte erkennen. Hinter die Kulissen schauen. Oberflächlichkeit ablegen. Werte, materiell und immateriell, erkennen und schätzen.

Ich dachte mir immer, dass die Königstochter eine Zicke ist, dumm und arrogant.
Ja, das stimmt natürlich.
Ich sehe aber noch mehr dahinter.
Und zwar einen Reifeprozess, der für ein glückliches Leben wichtig ist.
Losgelöst von den Figuren im Märchen erkenne ich da, was ich mal mit diesem Lied verdeutlichen will:

 
Furchtbar, der reitet sein Pferd in Tontöpfe rein, da kann sich das Tier die Sehnen zerschneiden.
Ich dachte immer "prügel den Mistkerl da runter, schnapp Dir das Pferd und hau ab".
leider hat die dämliche Tusse ihn dann ja doch genommen.
Konnte eh nie verstehen, warum die meisten Mädchen vom Prinzessinnenleben träumten.


Gruß

Luca
 
Ist ja auch nicht so, dass heidnische "Sagen" , altes Wissen und auch Mythologie in Märchen weiter transportiert werden und so bis in die heutige Zeit erhalten blieb.


Das Wissen unserer Vorfahren wurde in den allermeisten Fällen, mündlich weitergegeben. Schriftlich blieb wenig bis nichts. Deshalb ist es fast schon logisch, das in Märchen zu verstecken. Oder wenigstens zu erhalten.
 
Die Prinzessin tat mir erst leid, als die Tontöpfe kaputt gingen. Allerdings war sie auch da hochnäsig und unbelehrbar, denn die erfahrenen Marktfrauen hatten sie gewarnt. Sie musste ihren Stolz und den Spott ablegen.
Cool fand ich immer die Konsequenz des Königs, indem er sie mit dem Bettler wegschickte.
 
Furchtbar, der reitet sein Pferd in Tontöpfe rein, da kann sich das Tier die Sehnen zerschneiden.
Ich dachte immer "prügel den Mistkerl da runter, schnapp Dir das Pferd und hau ab".
leider hat die dämliche Tusse ihn dann ja doch genommen.
Konnte eh nie verstehen, warum die meisten Mädchen vom Prinzessinnenleben träumten.
Noch ein Aspekt, denn ich nicht beachtet habe: Tierquälerei -
kein tierliebender Reiter würde sein Pferd ein einen Haufen Tontöpfe reiten!

Dazu kommt noch der Aspekt der Vernichtung von Ressourcen,
Tontöpfe - mühsam hergestellt - werden sinnlos zerstört.

Irgendwie kann ich an diesem Märchen kein gutes Haar lassen,
wenn ich auch mühsam versuche da einen spirituellen Sinn zu erkennen:
Ein junges Mädchen - unreif, für die Liebe noch nicht bereit -
wird in eine Ehe gezwungen.

Seltsamerweise wird in diesem Märchen nichts davon erwähnt,
dass sie zum Beispiel die Dienerschaft drangsaliert hat.
Sie wollte nur nicht verheiratet werden - hat trotzig darauf reagiert, wie eine Pubertierende halt.
Sie hat auch auf den Markt die Herzen der Menschen gewonnen,
nur Schönheit allein schafft das nicht, es muss also ein gewinnendes Wesen vorhanden sein.

Ich sehe auch Parallelen zu Shakespeare`s "der widerspenstigen Zähmung",
Auch Parallelen zu der Isebel der Bibel - die selbst bestimmende Frau - die verteufelt wird.
König Salamon hat wahre Gräueltaten begangen - und ging als großartiger Mensch in die Geschichte ein.
 
st ja auch nicht so, dass heidnische "Sagen" , altes Wissen und auch Mythologie in Märchen weiter transportiert werden und so bis in die heutige Zeit erhalten blieb.


Das Wissen unserer Vorfahren wurde in den allermeisten Fällen, mündlich weitergegeben. Schriftlich blieb wenig bis nichts. Deshalb ist es fast schon logisch, das in Märchen zu verstecken. Oder wenigstens zu erhalten.
Ja und sie sind ein Spiegel ihrer Zeit - die Umstände und die Denkweise.
 
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