Tolkien
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Sieglinde
Munter streift die Frau Sieglinde,
durch den tiefen grauen Wald,
Hand in Hand mit ihrem Kinde,
schnell jetzt, es wird dunkel bald!
Über Stock und über Steine,
wird geklettert und gesprungen
und als müde dann die Beine,
noch ein Liedlein angesungen.
Ängstlich zwischen dunklen Eichen,
will die Kleine auf den Arm,
und wie sie so weiterschleichen,
drückt dem Kind auch noch der Darm.
Unter einer alten Linde,
sitzt es nun im Dämmerlicht,
gibt sie diese Zeit dem Kinde,
glühend Augen sieht sie nicht.
Bald geht ihre Reise weiter,
immer dunkler wird es nun,
nächstes Mal sind wir gescheiter,
werden nur bei Licht es tun.
Stockend kam dann das Gebet,
als die Augen rot sie sah,
doch da war es schon zu spät,
denn der Wolf war schon zu nah.
Lieber Gott so steh`uns bei,
waren ihre letzten Worte,
doch er hatte heut' wohl frei,
nun ist sie an anderem Orte......
Die Moral von der Geschicht:
Gehe mit dem Kinde
nachts nicht raus zur Linde