Mir fiel gerade das Beispiel Vergewaltigung in der Ehe ein. Ich glaube, es geht dabei zuallererst um die sexuelle Befriedigung des Mannes und nicht darum, dass der Mann Gewalt über seine Frau ausüben möchte. Hätte er kein sexuelles Verlangen, dann würde er sicherlich nicht seine Frau vergewaltigen.
mir fällt ein, daß Vergewaltigung in der Ehe immer eine Geschichte hat und im Rahmen einer Entwicklung entsteht. Als sich die beiden kennen lernten, war der maskuline Teil ja auch schon nicht der "liebe Junge" und der feminine Teil hat bei der Partnerwahl wohl ein ganz bestimmtes Muster gesucht und gefunden.
Vergewaltigung in der Ehe ist ja die häufigste Form der Vergewaltigung in unserer Gesellschaft. Auch die Kinder, die in Pornos "auftreten" (ich sag das bewußt so eklig, weil es eben eklig ist) kommen aus Familien mit Vätern und Müttern. Diese Kinder werden von ihren Eltern verkauft oder werden von den Eltern beim kindlichen Sex gefilmt, meinetwegen unter Geschwistern. Die kriegen das ethisch-moralisch irgendwie gebacken.
Es gibt, soweit ich das weiß, keinen genetischen Defekt, der eine ethisch-moralische Störung bedingen würde. Solche Neigungen zur Gewalt sind, soweit ich das weiß, von der Sozialisation abhängig. Es ist also gar nicht "der Mann", der vergewaltigt, sondern vergewaltigen tut das, was aus dem Menschenkind in unserer kranken Gesellschaft mit ihren Medien, die das Leben ersetzen (hallo liebe Internetter) geworden ist. Ebenso gibt es nicht die "Frau", die zum hörigen Opfer in der Familie wird: auch die kommt in diese Situation nur wegen der Sozialisation als Frau, wie sie sie erfährt.
Die Frau neigt nicht zur Hörigkeit und der Mann neigt nicht zu sexueller Gewalt. Das ist alles erfahrener Rollenquatsch. Aus der Kindheit der Menschheit, könnte man sehen wollen. Und diese Kindheit will aufgearbeitet werden und abgeschlossen.
Dürfte man sich bitte darauf einigen, daß "der Mann" nicht so und so ist und "die Frau" nicht so und so? Das wäre mir echt ein Anliegen. Daß man das sprachlich durch die Bank mal berücksichtigt. Weil das versetzt einem schon immer einen Stich, wenn man eben nicht so ist, wie sich das jemand Anderer aus seiner "Erfahrung" heraus im anderen Geschlecht so vorstellt.
Alles was wir zum Mannsein und zum Frausein und auch zu den Konflikten und zur Sexualität und Gewalt selber erfahren, das geht ja gar nicht von uns aus. Alles was wir zunächst mal haben ist ein Körper und der ist der große Unbekannte. Der Eigene ebenso wie der des anderen Geschlechts.
Es ist doch mal so: wie will ich als Frau meinen Mann befriedigen, wenn ich nicht weiß, wo seine G-Spots sind? Und als Mann geht das ja nun auch nicht bei der Frau, wenn ich deren Spots nicht kenne. Mehr als buchstäbliche "Reibereien" können doch gar nicht passieren, wenn man sich dieser "Essenz" nicht zuwenden kann. Weil man nicht weiß, wo "Er" ist, der G-(sp)ot(t).
Die sexuelle Aufklärung hat ja gerade mal erst begonnen!!! Viele Frauen haben noch nie das Innere ihrer Scheide gesehen/untersucht und was das Popo-Loch ist, das kennt der gemeine Deutsch nur von seiner insuffizienten Analhygiene mit trockenem Papier.
Das muß man sich immer wieder mal klarmachen, daß diese ganze Körerregion da unten Tabu-Zonen hat in einer Welt voller Hygieneinformation-Geschädigter. Insbesondere die mittelalterlichen oder vorsintflutlichen Maßnahmen zur ethischmoralischen Psychohygiene müßten einmal durch aufgeklärte Information ersetzt werden.
opti schrieb:
Du hast zwar recht mit dem, was du sagst. Mir ging es im wesentlichen aber um die Behauptung, dass der primäre Grund der Vergewaltigung, die Machtausübung der Männer über die Frauen ist. Und dem kann ich in dieser Form nicht zustimmen. Ich sehe als primären Grund für die Vergewaltigung immer noch die sexuelle Befriedigung und den Hass der Männer an, den sie in sich tragen. Wenn aber von den Feministinnen behauptet wird, die Machtausübung der Männer über die Frauen sei der einzige Grund der Vergewaltigung, dann geht es darum, das Feindbild Mann aufzubauen, auf dem man seinen ganzen Hass konzentrieren kann. Dies ist nichts anderes, als eine andere Form von Hass, den die Feministinnen den Männern entgegenbringen.
ich sehe eben als Grund für Gewalt nicht den Menschen, also nicht den Mann und nicht die Frau. Gewalt entsteht in der "Grauzone" der Beziehung zwischen Mann und Frau, wie sie sich in Rollen empfinden und nicht zurechtfinden. Ein Teil dieser Rolle ist der männliche schaffende, tuende, "Täter"-Mann und die empfangende, verteilende, "haushaltende" Frau. Und "Opfer" ist immer irgendwo dazwischen, ne, meist ist es das Kind. Aber die Rollen mann und frau nehmen sich zu wichtig in ihrem Streit, um das zu erkennen. Wenigstens die große Masse der Bevölkerung erkennt es heute sich noch nicht, daß die Gewalt in ihnen drin steckt, daß sie sie aber nicht selber sind.