Kiffer

Werbung:
Ich hab mich immer wieder bemüht, die Verhaltensmuster dieser Frau zu verstehen und am Ende hab ich sogar ihre Abneigung gegen das Kiffen verstanden. sie hat selbst zweimal was geraucht und schlechte Erfahrungen damit gemacht und ihrem Sohn geht es auch nicht gut. Der haut sich alles rein, was er in die finger bekommt.

Aber ich hab auch schlechte Erfahrungen mit Alkohol gemacht, sehr schlechte Erfahrungen an mir selber und ich hab vielen Leuten ins Grab nachgeschaut, die sich totgesoffen haben. Und mir hat es weh getan, wenn ich am Wochenende bei der Karaokeparty mit ihr in einer Säuferhütte gesessen bin und ihr zugeschaut hab, wie sie ihre Marillenbrände kippt. Aber mir wär nicht eingefallen, sie deswegen aus meinem Leben zu schmeissen. Ich hab mich bemüht, sie und ihre Methoden zu verstehen, mit denen sie sich entspannt und ihren Frieden findet.

Ohne Toleranz komm ich nie zu einem tieferen Verständnis. Weil ohne Toleranz geh ich auf Distanz zu einem Menschen und dann brauch ich nichts mehr zu verstehen. Die Frau aber hab ich schon verstanden, jetzt muss ich nur noch mich verstehen, meinen Hass auf mich selbst wegen meiner Toleranz.

Der kommt aus der einseitigen Begegnung mit der Intoleranz, mit der Verständnislosigkeit und von dem Gefühl, meine Selbstachtung verloren zu haben. Die wieder zu finden ein kleines Problem für mich darstellt im Moment.


Das Problem mit der Toleranz und dem Verständnis liegt auch nicht bei Dir, Willi.
Es waren nicht auf beiden Seiten die gleichen Bemühungen und Fähigkeiten, einander zu verstehen und zu akzeptieren, die notwendig gewesen wären, damit zwei so extrem unterschiedliche Menschen zusammen bleiben können.

Du hast nichts falsch gemacht, hättest es auch nicht verhindern können, wenn es nicht wegen dem Joint geknallt hätte, dann wegen was anderem, hat es bei Euch ja dauernd.
 
Dann haben wir möglicherweise andere Definitionen von "Dauerkiffer"..
Kann sein...
Ich hab das täglich gemacht, allerdings erst, wenn der alltägliche Scheiß erledigt war......dann konnten´s auch gern mal n paar mehr sein, und das hatte mit Entspannung, Genuss und Spaß zu tun....
Auf diese Art habe ich das auch lange Phasen praktiziert

Aber sich morgens einen anzustecken um auf irgendein Level zukommen hat in meiner Erfahrung(und dem, was ich in meinem Bekanntenkreis erlebe )nicht ursächlich mit der Substanz an sich, als vielmehr mit einem permanenten Wunsch nach Weltflucht zu tun....tut mir leid, aber wenn Genuss zum Zwang wird is irgendwas mit der Birne nicht in Ordnung....
Ich kannte/kenne viele, die das so handhaben...
und die das völlig "normal" und garnicht schlimm finden...

Und den psychisch gedrängten Frühsückskiffer mit einem physisch abhängigen Alkoholiker, der körperliche Schmerzen erleidet, auf eine Stufe zu stellen, erinnert mich ein wenig daran, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
:)
Sehe ich nicht so...

Sucht hat nun mal unterschiedliche Gesichter...
aber unterm Strich bleibt es eine Sucht,
die dem Konsumenten schadet.

Das Gefährliche an der Kiffer-Sucht ist,
daß es nicht so offensichtlich ist, wie beim Alkoholiker
und eben als weiche Droge verharmlost wird.

Bei demjenigen, der gelegentlich aus Genuß ein Bier trinkt,
dürfte das genausowenig ein Problem sein,
wie bei demjenigen, der gelegentlich aus Genuß kifft...

Außerdem ist jeder Mensch nochmal unterschiedlich anfällig
manche können lange Zeit täglich trinken/kiffen
und dann einfach *zack* aufhören ohne Probleme...
andere trinken/kiffen nur ein paar Wochen und haben schon ein Problem...

Sucht ist ein sehr komplexes Thema,
ich denke darüber sind wir uns wohl einig?

Gruß, Luckysun
 
Wie löst es Psychosen aus?

Da solltest Du am besten im Netz Artikel zu suchen. Es gibt Studien. Ich kann nur soviel sagen: Kiffen gilt bisher nicht eindeutig als Ursache, aber eben als Auslöser. Das bedeutet: Menschen die zu einer psychischen Disposition neigen könnten sind gefährdeter wenn sie kiffen, da THC die "Gehirnchemie" verändert und dann aus dem Gleichgewicht bringen kann. Das passiert m.A.n. bei jedem Dauer-Kiffer, aber eher in "normalen" Grenzen.... Meiner Erfahrung nach werden sie alle eher antriebslos und kriegen die Dinge nicht mehr so richtig auf die Reihe. Das ändert sich aber sofort wieder wenn sie dann damit aufhören, ist also in der Regel kein dauerhafter Schaden. Psychosen sind viele Nummern schlimmer... das kann bis zu Stimmen-hören, Paranoia, Suizid gehen.

Was genau da im Gehirn passiert... keine Ahnung.
 
Das Problem mit der Toleranz und dem Verständnis liegt auch nicht bei Dir, Willi.
Es waren nicht auf beiden Seiten die gleichen Bemühungen und Fähigkeiten, einander zu verstehen und zu akzeptieren, die notwendig gewesen wären, damit zwei so extrem unterschiedliche Menschen zusammen bleiben können.

Du hast nichts falsch gemacht, hättest es auch nicht verhindern können, wenn es nicht wegen dem Joint geknallt hätte, dann wegen was anderem, hat es bei Euch ja dauernd.

Das ist wahr. Ich sehs eh auch so, nur mit dem akzeptieren hab ich noch so mein kleines Problem :rolleyes:
 
Werbung:
Zurück
Oben