Kennt Ihr den Teufel in Euch?

Wahrscheinlich braucht man aber den Kampf, um zu erkennen, dass er sinnlos ist. Sogesehen ist der Kampf sogar notwendig und nützlich. ;) :zauberer1


Warum sollte Kampf sinnlos sein? Dann könnte man das Widder/Mars-Prinzip ja in den Mond schießen! Die erlöste Form davon ist nicht GEGEN etwas kämpfen, sondern FÜR! Schließlich sind wir hier, um uns zu entwickeln. Und wenn eine alte Struktur/Hülle überlebt ist, nicht mehr schützt, sondern einengt, dann müssen wir uns durchkämpfen! :)
 
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Hallo:),

kennt Ihr ihn? Habt Ihr Euch schon mal mit ihm unterhalten? Ihm so richtig in das Gesicht gesehen? Wenn ja, dann erzählt mir doch bitte davon.

Nachdem ich immer so eine große Kämpferin gewesen bin, ist meine Abwehr seit einiger Zeit zunehmend lahm. Ich bin es irgendwie leid geworden - und müde. Man könnte fast sagen, ich habe mich ergeben. Und vorhin, als ich ganz ganz tief unten war und nur noch achselzuckend sagte "Hallo Du da unten", da hörte ich sehr deutlich eine Stimme in mir, mit der ich sonst immer gekämpft habe, - früher über Affirmationen, Erklärungen, Psychologisieren etc., und ich ließ sie reden. Was sollte ich auch sonst noch tun?

Jesus Maria, ich bin so ein "lieber" Mensch und da steckt so ein (Selbst-)Hass, so eine Verachtung in mir. Unglaublich! Im Moment sitzt er da in der Ecke, little devel, und schaut mir zu wie ich hier schreibe. Schon wieder grinst er hämisch und meint, "Schreib" Du dir nur Deinen Kummer von der Seele", du kannst tun was Du willst, es hilft nichts, ich bleibe Dir erhalten. Und wenn ich ihm sage, dass ich ihn gar nicht mehr loswerden will, dann schaut er nur blöde und meint "Wart`s ab!".
Mensch Leute, habt Ihr so etwas schon mal erlebt?

Tanita
PS: Um Mißverständnissen vorzubeugen, ich bin und bleibe trotz allem sehr gut geerdet und bin kein Fall für die Klappse;).

ja, ich kenne das, was du als "teufel" bezeichnest. für mich ist es allerdings kein "teufel" sondern ein fremdes bewusstsein, dass sich als mein eigenes ausgeben möchte. warum? um mich in situationen zu bringen, die mir und den anderen schmerz und leid verursachen - von der energie des leides ernährt es sich nämlich.
dieses fremdes bewusstsein ist genial und es ist fast unmöglich sich von ihm zu befreien. die einzige möglichkeit - allerdings fast undurchführbare - ist mit ihm nicht mehr zu sprechen = den inneren dialog zu beenden. dadurch wird das fremde bewusstsein ausgehungert und zieht sich zurück. leider noch nicht für immer. es wartet auf die nächste gelegenheit, um sich wieder einsiedeln zu können. und die kommt meistens, weil man sich ohne dieses fremde bewusstsein verunsichert fühlt. es hat schon so lange zu einem gehört und gesagt, was man tun soll. man hat sich an ihn, als ein teil von sich selbst gewöhnt, das jetzt auf einmal fehlt.
man kann sich dann entscheiden, dem fremden bewusstsein weiterhin durch eigenes leiden das futter zu besorgen :zauberer1 oder sich endgültig von ihm zu befreien.
das fremde bewusstsein, das zu mir gehören möchte, macht sich immer noch hoffnugen, dass ich es weiterhin ernähren werde. es macht richtig geniale manöver, um mich wieder hinzukriegen. es ist sehr intelligent, aber mit seiner kalten unbarmherzgkeit - es hat nämlich furchtbare angst, seine ernährungsquelle zu verlieren - möchte ich nicht mehr zu tun haben. :rolleyes:
:)
 
Und nun??? Nachdem nun die Erkenntnis der eigenen charakterlichen Schäbigkeit und ein Lachorgasmus darüber stattgefunden hat - wie geht´s nun weiter?
Stehenbleiben und weiterlachen? Oder gibt´s auch noch ein Voran-Schreiten auf dem Weg?
:)

Die Frage nach dem "Voran-Schreiten" gibt mir Lust, mitzuteilen, was ich gestern mit meinem Teufel erlebt habe.
Zunächst: ich weiß ohne jeden Zweifel, dass in allem, was ich mir ersehne und nicht bekomme und in allem, was ich als unangenehm erlebe, mein Schatten/mein Teufel wirkt. Ich bin auch so weit, dass ich meinen Schatten oft fühlen, ihn zulassen und ansehen kann, allerdings so gut wie nie in der Gleichzeitigkeit mit meinem Licht. Ich kann immer nur zeitlich nacheinander fühlen, mal so, mal so.

Gestern nun habe ich etwas interessantes erlebt. Aktuelles Thema in meinem Focus ist ersehnte Nähe und dabei erlebte Trennung und das Leben bot mir wiedermal eine praktische Übungssituation:D. Ich war nähebedürftig und wollte es so, mein Gegenüber war ebenfalls nähebedürftig und wollte es aber so:D. Beide bekamen wir damit nicht wirklich, was wir wollten. Ein Teil des anderen hielt sich jeweils zurück. Ich wußte, dass mir mein Gegenüber mein "trennendes Teufelchen" spiegelt, aber ich konnte es nicht fühlen. Fühlen konnte ich lediglich mein Nähebedürfnis und die Abwehr meines Gegenübers. Anstatt dann, wie üblich, frustriert aus der Situation zu gehen, blieb ich am Ball und tat nichts anderes als zu spüren (dabei mußte ich meine Gedanken sehr disziplinieren, denn die wollten ins übliche Jammertal abschweifen). Zunächst tat sich ganz ganz lange gar nichts, aber ich blieb geduldig. Ich wußte ja, dass es da irgendwo sein muß. Und ich spürte und spürrte und spürte, Wärme, Langeweile,Langeweile, Langeweile, Wärme, Langeweile und plötzlich, schwupps, war es da: eine ganz tief empfundene Distanz und Trennung zu meinem Gegenüber (Väterchen Frost ist nix dagegen:D) gleichzeitig mit meinem Nähebedürfnis. Das war eine richtige Welle und ich mußte geradezu nach Luft schnappen. Ich rückte dann ein bißchen ab und spürte weiter nach, blieb ganz ruhig und gelassen und dann erschien mein Teufel vor meinem inneren Auge, diesesmal aber aufrichtig fröhlich lächelnd und er half mir, meine rechte Seite zu Boden zu bringen, damit sie gleichberechtigt mit meiner linken voranschreiten kann.
Das war phantastisch, einfach himlisch und ich fühlte mich so ruhig und stark, als könne mir nichts, aber auch rein gar nichts auf dieser Welt etwas anhaben.

Also kann man sich sein Teufelchen offensichtlich wirklich zum Freund machen:). Nur, das zu wissen und das zu erleben, das ist schon ein himmelweiter Unterschied.
Kann mir wer folgen:D?

Tanita
 
Auweh, schon wieder so ein Wahnsinn.

kennt Ihr ihn? Habt Ihr Euch schon mal mit ihm unterhalten? Ihm so richtig in das Gesicht gesehen? Wenn ja, dann erzählt mir doch bitte davon.
Tanita

Na, das lass ich mal lieber bleiben.

PS: Um Mißverständnissen vorzubeugen, ich bin und bleibe trotz allem sehr gut geerdet und bin kein Fall für die Klappse;).

Das wieder beruhigt mich doch ein wenig.
Brauchen wir uns also keine Sorgen machen um die Mitmenschin.Sehr Gut:banane:

Und im Moment lechze ich gerade nach Schmerz, um weiter voranschreiten zu können, aber irgendwie ist gerade alles so schön sahnig und weich und schön:)

Wahnsinn. Ich habe davon schon gehört, doch kenne ich diesen Zustand nicht.
So sahnig möcht ich es für einen Tag haben, dass ich nach Schmerz lechzen muss.
Nur um zu wissen, wie das ist, wenn man nach Schmerz lächzt. :rolleyes:

Vielleicht hast du es dir redlich verdient und bist bereits am Ziel, du Engel des Himmels.
Genieße das Bad in deinem Wolkenmeer. Es sei dir vergönnt.
 
Vielleicht hast du es dir redlich verdient und bist bereits am Ziel, du Engel des Himmels.
Genieße das Bad in deinem Wolkenmeer. Es sei dir vergönnt.

Ich glaube, ganz soweit ist es noch nicht:).
Dennoch, ich fühle mich ein wenig "verzaubert" und habe etwas ganz bezauberndes in einem durch und durch bezaubernden Film heute gehört, was mich so tief merkwürdig angerührt hat: " So lange Ihr mich nicht wollt und braucht, so lange bleibe ich. Wenn Ihr mich wollt und nicht mehr braucht, dann gehe ich."

Tanita:zauberer1
 
Tanita, ich kann Dir folgen. Wie immer, ist so ein Thema hier sehr durcheinander, mit vielen Leuten unterschiedlicher Ansichten und Standpunkten. Zum einen vielleicht durch Missverständnisse oder einfach andere Sichtweisen usw.. Aber nun zum Thema.

Auf Dein Erlebniss der letzten Tage:
Im Prinzip hat so was schon jeder einmal erlebt denke ich, man bricht aus der mechanischen Psychologie aus und erkennt die option einen anderen Weg zu gehen. Die ersten schritte mit einem wacheren Bewusstsein. Hab mal ein Spruch gehört " würden man sehen was wirklich um einen herum los ist und was man wirklich ist, würde man tot umfallen."
Man erkennt das gedankliche Gefängnis in dem man steckt, erkennt sich selbst als Beobachter von dem Ganzen. Der Beobachter seiner Gedanken der in den Beobachter hinein schauen kann, die Gedanken des Beobachters sind seine eigenen. Um noch mal auf die erlebte Situation von Dir zurück zukommen. In solchen Momenten lebt man und es kommt einem vor als ob man zum ersten mal Luft atmet. Man trifft dann andere neue Entscheidungen und geht andere Wege. Man befindet sich auf unbekannten neuen Wegen, die man dann intensiver und bewusst erlebt. Solche Mystischen Erlebnisse sind Gold wert. Tausendmal besser als die vielen pseudo- esoterischen Theorien, Verwirrungen und Illusionen. Beim Erklären und Deuten solcher Erlebnisse lass ich mir von niemand etwas sagen, nicht einmal vom in der westlichen Welt so hoch anerkannten Da Lama oder sonst wem. Ich wünschte mir das so etwas mehrere Leute sich das erarbeiten könnten oder auch in Form von mystischen Dharma geschenkt bekommen.

Gott kann sich auch als Teufel verkleiden wenn er will.

In letzter Zeit stelle ich mir noch mal die Frage „wer wir sind?“ Ich entferne mich von dem Wissen das wir nur Körper sind und sich unsere Gedanken nur in unserem Körper befinden. Heute sehe ich es anders, unser Körper befindet sich in unseren Gedanken. Unser vital Körper ist schon größer als unser physischer Körper und hat auch nicht die genauen Konturen. Dann gibt es unser ( ich nenne es mal ) gedankliches Phantom. Hier geht zum Beispiel eines meiner Egos spazieren die niemals schlafen. Die egos schlafen nie, die Seele schon. Auch wenn das Ego gerade nicht die Zügel in der Hand hat, ist es trotzdem da und läuft vielleicht gerade auf dem Mars herum und trifft sich mit Deinem Ego. Unser unterbewustsein überschneidet sich dann gemäß kosmischer Gesetzte. Worauf ich auch kurz hinaus will, ich vermute das die Form des Phantoms der Gedanken nichts mehr mit der Körper Form zu tun. Also, mit der Bewustseinerwachung muss man auch alte Wahrnehmungsmuster ablegen. Mit der Bewustseinserwachung legt man sich besser nicht fest und stellt vieles in Frage. So wie die Dinge wirklich sind, das steht in gar keinem Buch geschrieben und niemand wird es einem sagen können. Vom esoterischen Standpunkt aus, sehe ich heute sogar die Ausstrahlung, die Persönlichkeit, den Charakter, als etwas rein Materielles an. Die Seele kann ohne den Charakter Leben, der Charakter aber ohne die Seele nicht. Der Charakter ist wie ein Mantel, den sich die Seele ausziehen kann und irgendwann auch muss. Die Wortgeschichte sagt über den Charakter er ist ein Ritzer in der Seele.

Ich würde heute das Bild dieses Künstlers so interpretieren. http://betterlivingwithherbs.com/wp-content/uploads/2008/05/fire.jpg

Wir sollen uns beim betrachten nicht nur mit dem Heiligen in der Mitte identifizieren und die anderen sind die Bösen die uns nicht verstehen. Eher ist es an Abbild unserer Psychologischen sehr lebendigen Landschaft.

Die vielen Teufel auf dem Bild sind unsere unzähligen Egos. In jedem unser Egos ist ein fetzen unserer Seele gefangen. Ein Mensch der Angst hat, kann den Mut zwar logisch verstehen, aber es nicht im Erlebnismodus verstehen.

Ich habe bis heute noch nicht herausgefundne, was der Teufel eigentlich will als Endziel. Zerstörung, Langweilen. Energie Sammeln wie ein schwarzes Loch für den nächsten Urlknall. Eins fällt mir auf, wenn man seine eigenen Fehler beobachtet, werden sie subtiler. Der Teufel ist ein Meister in Sachen Täuschung und einen Pakt sollte man nicht mit Ihm eingehen. Die richtige Einstellung zu dem ganzen braucht man aber auf jedenfalls.. Man muss die feste feiern wie sie fallen, allerdings ist alles möglich und man kann auch den inneren Teufel besiegen und auflösen. Ich bin der Meinung, das selbst tiefenspychologische Verhaltensmuster aufgelöst werden können.

Ich habe jetzt die nächsten Tage frei und habe viel Zeit zum diskutieren. Müde - ich mach mich mal lang.
 
Ich habe bis heute noch nicht herausgefundne, was der Teufel eigentlich will als Endziel. Zerstörung, Langweilen. Energie Sammeln wie ein schwarzes Loch für den nächsten Urlknall. Eins fällt mir auf, wenn man seine eigenen Fehler beobachtet, werden sie subtiler.

Hi NailSalama :)

ich hab mal irgendwo gehört, der Teufel will uns nicht in Versuchung führen, sondern durch die Versuchung hindurch. Energie soll gesammelt werden für das bedingungslose Anschauen des Teufels. Dann wird er subtiler.
In dem Zusammenhang auch Luzifer als "Lichtbringer", also so schlecht ist der gar nicht wie er immer dargestellt wird. :zauberer1
 
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Hi NailSalama :)

ich hab mal irgendwo gehört, der Teufel will uns nicht in Versuchung führen, sondern durch die Versuchung hindurch. Energie soll gesammelt werden für das bedingungslose Anschauen des Teufels. Dann wird er subtiler.
In dem Zusammenhang auch Luzifer als "Lichtbringer", also so schlecht ist der gar nicht wie er immer dargestellt wird. :zauberer1

Wow. genauso sehe ich das auch.
Freut mich dies hier mal zu lesen.
:umarmen:
 
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