Hallo Wusel
Schön, mal wieder etwas von deiner Kleinen zu lesen.
Betr. Zweitkatze kommt es immer auf die Konstellation der Beiden an.
Ich hatte, seit ich von zu Hause ausgezogen bin, immer Katzen. Meine allererste (Paula) war mein Baby. Sie war eine Einzelkatze, da ich damals wohnungsmäßig zu wenig Platz für eine 2. Katze hatte. Ich war den ganzen Tag außer Haus und abends war Paula total auf mich fixiert und hat mich keinen Moment aus den Augen gelassen. Als ich eine größere Wohnung hatte, bekam Paula - mittlerweile war sie ca. fünf Jahre - einen Kumpel. Vielleicht wäre es gutgegangen, wenn ich bei der Wahl dieses Kumpels ein bisserl mehr mitgedacht hätte. Aber so war es ein Schuss ins Knie. Kurti, der zukünftige Katzenfreund, war damals 3 Monate und ein typischer Kater. Also nicht unbedingt die ideale Konstellation, wie ich heute weiß. Ich habe meine sanftmütige, verschmuste Paula nicht wiedererkannt, wenn Kurti in ihrer Nähe war.
Als Paula leider mit sieben Jahren eingeschläfert werden musste, hat Kurti sie trotz ihres ablehnenden Verhaltens ihm gegenüber sehr gesucht und nach einigen Monaten wollte ich wieder einen Versuch starten. In unserer Nähe ist ein Tierheim und da habe ich mich umgesehen und irgendwie auf Anhieb die passende Katze gefunden. Sie war noch sehr klein, etwa 3 Monate, aber sie hat mich nicht mehr losgelassen und wollte mit. Als Kurti und Rosi (so nannte ich die Kleine) sich gesehen haben, war vom 1. Augenblick die große Liebe zwischen ihnen. Rosi war die gutmütigste, sanfteste, ignoranteste Katze, die ich jemals erleben durfte.
Als Kurti gestorben war, dachte ich wieder einmal, das hinterbliebene Katzentier braucht Gesellschaft. Also kam Zwergi aus dem Tierheim. Rosi hat ihn nicht einmal ignoriert.....er war für sie einfach nicht vorhanden! Zwergi allerdings war ein Kater, der sehr unter dem Alleinsein gelitten hat. Er wollte spielen, laufen, raufen....Rosi hat nicht mitgemacht, obwohl sie mit Kurti durch die ganze Wohnung geflitzt ist. Als Zwergi ca. 2 1/2 Jahre war, konnten wir uns das nicht mehr ansehen: ein Kumpel für ihn musste her. Eine Bekannte hatte zu diesem Zeitpunkt Kätzchen und wir haben uns einen Kater ausgesucht, Ronny. Einen Tag, nachdem Ronny bei uns eingezogen war, ist die große Liebe zwischen ihm und Zwergi erwacht. Rosi hat auch ihn bis zu ihrem Tod völlig ignoriert.
Zwergi musste vor 1 1/2 Jahren eingeschläfert werden, er hatte CNI und einen schweren Bandscheibenvorfall. Ronny hat fürchterlich um ihn getrauert und war nicht mehr wiederzuerkennen. Wir wollten ihn ablenken und haben Fini aus dem TH geholt, die war damals ca. 1 Jahr. Ronny ging es immer schlechter, er hat ziemlich viel Gewicht verloren, fast nur noch geschlafen, und Fini war ihm völlig egal. Nachdem Fini bei uns eingezogen war, bekam Ronny starken Durchfall, danach schweren Katzenschnupfen, danach Darmparasiten....er wurde immer dünner. Im März die schreckliche Diagnose: FIP!
Ronny wurde im Mai erlöst und Fini ist eine Katze, die unbedingt Katzengesellschaft braucht. Allerdings hat uns der TA geraten, bis Jahresende zuzuwarten....es könnte sein, dass trotz Impfung auch bei ihr diese Krankheit ausbricht.
Tja, und jetzt warten und hoffen wir. Fini tut mir wirklich leid, weil sie als Einzelkatze leben muss. Ich bin davon überzeugt, dass Menschen - auch wenn sie ihre Katzen sehr, sehr liebhaben - niemals Katzengesellschaft ersetzen können.