Kann man im Stundenhoroskop sehen, ob Buchprojekt erfolgreich wird?

Hallo Hi 2 U!

Das stimmt natürlich schon, die neuen Medien wie e-books, Book on demand, usw. sind sehr praktisch, um etwas risikofrei zu veröffentlichen.

Hmm, Marketing below the line? Klingt interessant, aber muss da nachfragen, was das denn genau ist??

Ja genial, was Du alles machst! Copywriter, Script-Writer, Ghostwriter und Verleger. Ist bestimmt total interessant! Arbeitest Du denn als Freelancer oder fest angestellt? Und wie bist Du dazu gekommen?
Wär denn selber Romane schreiben nichts für Dich?
(Dieses Forum wandelt sich im Moment irgendwie von A zu A - von Astrologenforum zu Autorenforum ;-) )
 
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Hi 2 u, Silvanina.

Hmm, Marketing below the line? Klingt interessant, aber muss da nachfragen, was das denn genau ist??
Alle bekannten Maßnahmen, vom Flugzettel bis zum Fernsehspot, nennt man „above the line”. Alle „kreativen”*Aktionen sind „below the line”. Zum Beispiel eine App zu schreiben, die den Roman als Spiel propagiert und darüber die Bücher zu verkaufen…

Arbeitest Du denn als Freelancer oder fest angestellt?
Weder noch -- ich bin Herr über mich und einige Sklaven :)

Und wie bist Du dazu gekommen?
Das waren die Gene und mein Sturheit :)
 
Hi Hi 2 U,

ach so alles klar! Verstehe :) Aber was kann ich mir ganz genau darunter vorstellen, eine App zu schreiben, die den Roman als Spiel propagiert und darüber die Bücher zu verkaufen…?

Klingt total spannend! Wie geht so was vor sich?
 
Hi 2 u, Silvanina.

Klingt total spannend! Wie geht so was vor sich?

„Below the line (BTL)” ist spannend - ja - und keativ. Deswegen gibt es keine Rezepte -- dann wär's ja „above the line (ATL)”. Zum Beispiel: für Spielfilme gibt's Trailer, die dann halt im Kino, aber auch auf YouTube gezeigt werden. Beides ist ATL. Wenn aber irgendwer einen „illegalen” Mitschnitt vom Handy auf Youtube posted und das aber eigentlich von der Produktionsfirma kommt, isses BTL…

Stichworte dazu für die eigene Recherche: Guerilla Marketing & Below the line

Da gibt's zahllose grandiose Beispiele -- wirklich gut sind halt die kreativen, neuen Ansätze -- und deswegen ist es mit Rezepten schwierig. Die Basisformel lautet: mach etwas, das dein Produkt spektakulär inszeniert und mach daraus einen Hype. Wirklich gute Geschichten werden zum Selbstläufer und sorgen für die nötige Aufmerksamkeit…

Du willst ja irgendwas Fantasy artiges zu Papier bringen -- dann schau, ob dir ein cooler Zeichner eine Figur des Buches attraktiv umsetzt. Dann bring' die in Umlauf -- auf der Website, als Sticker, auf Postkarten, was weiß ich. Und schon gibt's einen visuellen Grund, die Website zu besuchen -- where the story continues…
 
Und nein, ich wüsste nicht, worüber ich noch ein Buch in die Welt setzen sollte.

Das klingt so, als gäbe es schon genug. Freilich ist schon alles geschrieben und war in der ein oder anderen Form schon da, doch das hält die Menschen weder vom Schreiben noch vom Lesen ab. In der Werbung ist doch auch nix neu. Vielleicht ein Produkt und die Werbemittel ändern sich. Doch letztlich werden traditionelle Botschaften unters Volk gebracht. Aufsehen erregen natürlich meist die, die mit der Tradition brechen und werden dann auch gleich wieder zur Tradition.

Beim Schreiben gilt es, einen eigenen Stil zu entwickeln, um überhaupt aus der Masse herauszustechen. Was nützt die fesselndste Story, wenn sie grottendämlich geschrieben ist? Ich feile schon fast mein ganzes Leben dran rum und ich kann behaupten, meinen ganz eigenen Stil gefunden zu haben. Und der ist so gegensätzlich zu mir wie er nur sein kann. Ich hatte lange Jahre Probleme mit dieser Form der Schizophrenie, kann aber mittlerweile akzeptieren, dass es da noch das andere Ich gibt, dass beim Schreiben die Führung übernimmt. Das Verrückte ist, dass ich mich oft gar nicht mehr an meine Worte erinnern kann, wenn ich mal 'ne Nacht durchgeschrieben habe. Das geht mir mit vielen Texten so. Doch die sind verdammt gut und ich wundere mich dann immer über mich selber. Ich hab jetzt grad erst wieder beim Auspacken Texte gefunden, die ich ja irgendwann mal geschrieben haben muss. Es ist eindeutig meine Handschrift. :D

Naja, ich quassel darüber gerne mit einem guten Freund und Ex-Kollegen vom Radio, der eine beinahe ähnliche Bio hat wie meine Wenigkeit. Seit der Jugendzeit ein unfertiges Buch im Gepäck, dessen unerledigte Fertigstellung hindelich war, etwas Neues anzufangen. Er hat genau die gleichen Windmühlenfights ausgetragen wie ich es tat, bis er mit Anfang 40 sein Buch zu Ende schrieb, das als wirkliche kleine Entdeckung gilt. Seither lebt er von der Schreiberei, schmeisst ein Buch nach dem anderen auf den Markt und erfreut sich einer wachsenden Fangemeinde. Bis auf den Erstlings-Roman und abweichende andere Romane bedient er jedoch eine Subkultur-Nische, was ich nicht zwingend tue. Meine Prägungen sind völlig anderer Natur und ziemlich mutig. Zum Glück hab ich auch den mutigsten aller Lektoren auf meiner Seite. Ich hoffe nur, er muss nicht bis zu seiner Rente warten, bis er das fertige Manuskript auf dem Tisch liegen hat. Aber das glaub ich nicht, weil nicht mehr viel fehlt.

Ich bewundere jedenfalls Menschen, die straight nach Zeit- und sonstigen Plänen schreiben. Das ist bei meinem Thema nicht machbar. Wenn ich das tagsüber runterhecheln würde, wäre ich nur noch jenseits von Gut und Böse, weil mich die Thematik einfach überholen würde und ich nicht mehr wüßte, wo in diesem Universum ich mich befinde. Ich tummel mich ja auch im Schriftstellerforum und wir tauschen uns auch über die jeweiligen Befindlichkeiten aus. Es gibt Menschen wie mich, die die völlige Abgrenzung zum Schreiben brauchen, es gibt die, deren Tinte früh um 8 Uhr schon vorgewärmt wird, dann gibt es welche, die sich ein dreiviertel Jahr zurückziehen und danach um 20 Kilo leichter wieder auftauchen...Das ist so individuell wie jeder Mensch eben individuell ist. An einem Buch zu schreiben, ist auf jeden Fall eine sehr schwere Geburt. Vielleicht auch wie eine Geburt ein Loslass-Problem. Ich hab durchaus Ansgt vor der Fertigstellung, weil ich mein Baby dann ja gehen lassen muss. Das Problem hat man eventuell später nicht mehr, wenn es um Auftragsarbeiten geht, wovon ja so mancher Schriftsteller leben muss. :) Das Erst-Buch-Problem ist wahrscheinlich bei jedem Schreiberling gleich. Du gibst ein Stück Seele ab.
Auf jeden Fall isses ein grandioser Prozess und ich bin echt gespannt, ob sich der lange Weg eines Tages lohnen wird. Doch ich bin eigentlich davon überzeugt, weil mein abgekoppeltes Ich wirklich gut schreiben kann und vorallem viel zu erzählen hat, ganz egal, ob schon alles geschrieben wurde ;)

LG, v-p
 
Hi 2 u, v-p.

An einem Buch zu schreiben, ist auf jeden Fall eine sehr schwere Geburt. Vielleicht auch wie eine Geburt ein Loslass-Problem. Ich hab durchaus Ansgt vor der Fertigstellung, weil ich mein Baby dann ja gehen lassen muss.
Da kann man ruhig statt „Buch” „kreatives Projekt” einsetzen -- es ist wurscht, ob man ein Buch, einen Film, ein Bild oder eine Kampagne macht: wenn Herzblut dran klebt, ist die Leere nach der Abgabe immer die selbe, beinahe unerträgliche. Anders als bei echten Schwangerschaften bleibt nichts, das einen weiterhin auf Trab und von Gedanken ab-hält, sondern nur die unüberwindliche Leere, die eher dem Verlust von etwas Geliebtem gleicht.
 
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Nö, so klingt es nicht -- ich verweigere ja nicht das Lesen, sondern das Schreiben von Belletristik.

Ist ja auch keine Zwangsveranstaltung ;) Klang aber ein bisschen so, wegen des "noch". Belletristik ist übrigens eine ziemlich abwertende Wortschöpfung, trifft aber den meisten Mist ganz gut. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein Buch durchgelesen habe. Ach doch! Dieter Moor: Was wir nicht haben, brauchen sie nicht. Ich verweigere in letzter Zeit gerne das Lesen. Nicht aus böser Absicht, doch weil vieles echt öde ist. Zum Glück jedoch nicht alles.
 

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