Jedes Atmen ist ein Sterben und eine Geburt des Feuers. Die Legende sagt, dass, wenn der Maha-Vishnu ausatmet, damit die unzähligen Welten entstehen und wenn er wieder einatmet, alle diese Welten damit in ihm vernichtet werden. Wenn das kein Grund zu trauern ist... ein einziges Atmen enthält also Freude und Leid der unzähligen Welten in sich selbst. Das wird in dem Alltag eines Menschen ständig erfahren. Der Mensch lässt bei jedem Ausatmen sein Leben los und bei jedem Einatmen bindet sich das Leben wieder an ihn. Irgendwie auch ein interessanter Zufall, das Atman auf Sanskrit gleichzeitig das Selbst, die Seele und der Atem bedeutet ! Doch ist das innere Feuer, das sein eigener Sinngeber ist und gleichzeitig den Sinn für den Träger dieses Feuers darstellt, entweder durch den Atem manifestiert oder nicht. Und das Feuer braucht seinen Träger, durch den er seinen Hunger auf diese Welt befriedigen kann. Anders könnte ich nicht leben, als durch den Hunger dieser Feuer-Schlange getrieben, die die Richtung des Herzens befolgt, durch welche aber auch das Herz zerstört werden kann und einmal ganz ohne Zweifel zerstört werden wird. Aufhören könnte ich nicht und vergessen könnte ich auch nicht. Nicht, nachdem ich es einmal erfahren habe. Doch halte ich ab und zu meinen Atem ganz still, um das Einatmen und das Ausatmen zu verschmelzen und damit einen kleinen Tod zu erfahren... vielleicht hilft es mir den grossen Bären zu täuschen, wenn er einmal kommen wird.
Liebe Grüsse,
ALnei