Was auch erwünscht ist, ist, die Dummheit zu verbrennen.
Das Feuer brennt nicht nur, es setzt auch Licht frei.
Dieses Licht beleuchtet die dunkelsten Stellen unseres Wesens,
wo unsere, von uns ungeliebten Eigenschaften aufbewahrt sind;
wo unser Unverständnis liegt, oder besser gesagt;
wo das Unverstandene lauert.
Durch die Beleuchtung werden diese Stellen uns sichtbar
und das gibt uns die Möglichkeit, diese zu verstehen.
Wahrlich, es genügt nicht, zu sagen:
Hokuspokus, die Schuld ist weg, sie existiert nicht mehr.
Es genügt nicht, zu sagen: Ent-schuldigung.
In der Tat ist das alles nicht nötig.
Tieferes Verständnis wird gebraucht,
das uns ermöglicht,
dass wir in einer ähnlichen Situation
nicht mehr in der gleichen Art reagieren oder wirken,
so, dass die Reue nicht mehr die Folge unserer Taten ist.
Klar, die Verbrennung hat auch was an sich.
Über das denk ich viel nach, seit du das geschrieben hast.
Es hat was für sich, einen Zustand zu erreichen, der uns ermöglicht, zu Handeln ohne uns zu verschulden und zu verstricken, so das Reue nicht mehr die folge unserer Taten ist.
Die Verbrennung, ich kann auch Vergebung sagen, meint mal die Auflösung der Schuld, weil nicht immer ist es nur die Dummheit, die einem die Sicht verstellt. Auch eine Last kann einen zu Boden drücken und den Blick einschränken, glaube ich.
Schuldbefreiung - Vergebung - Verbrennung ist Lastbefreiung. Und klar, bei Verbrennung wird Licht frei und Dummheit sichtbar.
Aber die Dummheit war in gewisser Weise ja nötig um in eine bestimmte Situation zu kommen und eine bestimmte Erfahrung zu machen. Aus Dummheit macht man bestimmte Erfahrungen, die man dann bereut, weil sie einen belasten. Dann sucht man nach einer Lösung für die Last und oft macht man eine neue Dummheit, mit der man die Altlast vorübergehend vergessen kann. Wenn man sich erfolgreich mit dem Kapitalismus verbündet, kann man viele Dummheiten vergessen und Lasten scheinbar leicht tragen. Weil sie einem dann nicht wirklich als Last erscheinen.
Das heißt jetzt wieder nicht, dass es schlecht ist, wenn man Kohle hat und nicht Hungern muss. Nein. Ich liebe mittlerweile auch schon das Geld, aber es flieht vor mir. Da kann ich nichts machen.
Was sind die richtigen Taten? An welchen Taten könnte es mangeln. Klar, für mich selber muss ich das selber rausfinden, aber gibt es so was wie einen kollektiven MACHzwang? Wird ein Mensch, der "nichts macht" oder nicht viel über das redet, was er macht oder plant, nicht oft auch ein wenig seltsam angeschaut oder einfach übersehen und nieder gerannt?
Ich frag das, weil ich hab meinen Tatendrang fast völlig verloren und ich muss immer aufpassen, dass mich niemand nieder rennt, wenn ich auf der Strasse geh. Oft rennt mir einer rein und ich sag dann brav: "Entschuldigung" und wenns mir zu oft passiert, dann muss ich schon mal den Zorn in mir ein wenig "lieben", damit er mir nicht hochkommt. So geh übend ich durch meinen Tag, weil das Üben ich gern mag.
Wär ich aber ein erfolgreicher Architekt oder Baumeister, der wolkenhohe Stahlbetonsilos baut, dann wäre ich ein MACHER und die Leute auf der Strasse würden mich nicht niederrennen sondern vielleicht sogar grüßen und hinter meinem Rücken flüstern: "Der ist sicher mit Gott im Bunde, weil so hoch kann nur einer bauen, der mit Gott im Bunde ist.
Aber worum geht es jetzt bei der "richtigen Tat", die einem nichts bereuen lässt. Abseits von Geld und Image? Das frag ich mich oft. Gibt es was zu unterscheiden zwischen: MACHEN TUN und HANDELN oder kommt da wieder nur Wortglauberei dabei raus?
Ich habe mich ein wenig davon zurück gezogen davon, ein vorsätzlicher Täter zu sein und mach nur noch, was wirklich nötig erscheint, im kleinsten, persönlichen Rahmen. Wenn ich mal einen Weg gefunden habe, ein Täter zu sein, der keine Opfer fordert, dann werde ich wieder zu größeren Taten schreiten. Jetzt muss ich mich nur noch um meine bisherigen Opfer kümmern. Naja, so gut ich kann, ich bin da ja sehr schlampig, was das angeht. Und soweit sie noch erreichbar sind für mich. Einige sind ja ausgewandert.
Worum geht es bei den richtigen, den guten Taten, die man nicht bereut?
Darum, diese Welt, also diese Hölle zu verbessern um sie dauerhaft bewohnbar zu machen? sie in eine Hölle mit unterschiedlichen Höllengraden zu unterteilen. Sie von einer Hölle des 3.Grades zu einer Hölle des 2. Grades zu machen, dann zu einer Hölle des 1. Grades - auf dem Kollektivpfad, wo nie Einigkeit besteht, weil die Meinungen darüber, was schön und wichtig, richtig und falsch ist, immer auseinander gehen - bis man dann gemeinsam das Himmelreich betreten kann? Dann kommt man vielleicht nicht darum herum, alle Grade auch mal persönlich zu erfahren.
Oder sie nur für sich persönlich zu verbessern, um die Zeit bis man wieder ins Himmelreich geht, gut zu überstehen, weil man nicht soviel Zeit hat, bis man sich im Kollektiv einig wird?
Oder geht es bei den Taten darum, das Verlassen der Hölle zu planen, wenn es einem nicht mehr gefällt. Wenn man sich nicht so richtig wohl fühlt, rundherum? Und wenn, gelingt mir das dann durch Taten oder durch Erkenntnis und Einsichten um verschiedene Erfahrungswelten? Geht es ums Verlassen der Hölle oder um ihre Verbesserung? Zu einer besseren Hölle - für die einen, was oft zur Folge hat, dass es für andere eine schlechtere Hölle wird.
In einem Satz alles zusammengefasst gefragt: Kann man überhaupt bewusst und willentlich etwas "tun" ohne sich zu verstricken oder geht es primär um das eigene Durchleuchten, Beleuchten, Auflösen von Ungereimtheiten, dunlen Flecken und Schatten und das daraus resultierende Handeln? Und wie bewusst ist dann dieses gute, oder zumindest bessere Handeln? oder erschaffe ich mir eine bessere Realität weitgehend unbewusst, so wie ich mir ja auch die schlechte Realität unbewusst erschaffen habe, indem ich nur Dummheiten machte, angeregt durch manchmal lustige, aber auch böse Gedanken?
Das das jeder für sich selber rausfinden muss, was für ihn ansteht, ist klar, aber das trifft ja auf viele Fragen zu, die hier gestellt werden.
Dieses Licht beleuchtet die dunkelsten Stellen unseres Wesens,
wo unsere, von uns ungeliebten Eigenschaften aufbewahrt sind;
Ja, aber am Ende dieser Welt/Hölle gibt es keine ungeliebten Eigenschaften mehr, weil sich alles was ungeliebt war im Licht der Liebe auflöst. Sonst wäre ja die Selbstliebe nicht komplett. Solange es etwas ungeliebtes in mir gibt, ist meine Selbstliebe nicht komplett.
Jetzt hab ich aber auf meinem Weg erfahren, dass ich in mir einen Satan habe. Das wollte mir zuerst gar nicht gut gefallen, weil der Hund ist eine Bestie. Ein Geisteskranker. In seiner schlimmsten Variation ist er ein geistskranker Zerstörer. Bar jeder Vernunft und alles andere als ein Spielzeug. Darüber können mich auch seine vielen lustigen Gesichter nicht hinweg täuschen. Und den soll ich jetzt lieben? na bumm, dacht ich mir zunächst .... leichter gesagt als getan.
Nur die reine Gottesliebe ist fähig, auch den Satan zu lieben - ob es den nun gibt oder ob auch der nur ein Mythos ist, ist nicht so wichtig glaub ich - ich, mit meiner kleinen Menschenliebe kann das nicht. Und verstehen werd ich ihn auch nicht können. Der Neid und der Hass, das ist nun mal so, da gibts nicht viel zu verstehen. Und die Gier und die Grausamkeit, die Mordlust und all das Zeug. Wenn ich das versuche zu "verstehen", werde ich immer nur nach Rechtfertigungen dafür suchen. Das reicht mir, wenn ich weiß, dass es in mir ist. Das brauch ich nicht tiefer zu verstehen. Weil tiefer als an den tiefsten Punkt kann ich nicht gehen. Und das alles soll ich lieben, wenn ich mich selbst liebe??? Das schaff ich nicht. Um das wirklich Böse zu lieben, da brauch ich ALL-Liebe dazu. Da brauch ich Gott und seine ALL-Liebe dazu.
Nur kann ich mit meinem kleinen Verstand nicht mal mit dem Verbindung aufnehmen. Weil ich nur aus Angst vor dem Ungeheuer in mir in seinen göttlichen Schoss fliehen würde. Mein Gebet soll nicht lauten: Herr, schütze mich vor diesem Tier in mir!" sondern "Herr, gib mir die Kraft, das alles zu lieben, was da in mir ist!" Darum hab ich mich an den verstorbenen Gesalbten gewandt, der das schon mal geschafft hat, auch seine Feinde zu lieben und sozusagen das mir fehlende Bindeglied zur göttlichen Liebe darstellt. Der Menschensohn. Ein anderer geht vielleicht zu Sri Simsalabim oder zu Sai Hudriwudri .... und ich geh eben zum Jesus und sag: "Komm her da, alter Freund, du weißt etwas, was ich nicht weiß und ohne dieses Wissen komm ich nicht mehr weiter an das Ungeheuer ran!"
Ich bin dem Teufel schon mal begegnet, da war es noch zu früh dafür und er hat geschrien: "Du Wurm, wieso stinkst du nach Menschenangst? Was willst du hier, mit deiner kleinen Menschenliebe, was soll ich damit? Mit dem fahlen Schein deiner Taschenlampe willst du mich durchleuchten? Ich werde dich in Stücke reissen und den Boden mit dir aufwischen, bevor ich dein Fleisch fresse, du elender Erdenwurm, wenn du nicht auf der Stelle abhaust und mir die Liebe von Gott bringst, du Sack du verdammter! Gehe hin und bete, bis du genug davon hast und dann komm wieder!"
Ein gnädiger Teufel, sozusagen. So sagte ich für mein Leben dank, ging hin und tat, wie mir geheissen. Ich begann zu beten und das war in der Tat meine erste gute Tat.
l.G.Monk
