Jeder Tag

Liebe Alice,

sagst du Ja zu diesem Leben, ist es deine deutliche Absicht, dieses Leben auf dieser Erde
mit allem was du bist auszufüllen, nimmst du deine Lebensaufgabe voll und ganz an?
Frag doch mal in dich hinein, wie die Antworten darauf aussehen.
Kannst du dich erinnern, warum du hergekommen bist, spürst du es in deinem Inneren?

Als ich damals aufgebrochen bin, dieses Leben hier zu beginnen, als ich mich in das Reich
der Schwerkraft hineinbegab, da gab es noch die ganz realen Potenziale einer Zukunft,
die ein Armageddon werden würde, ein Ende. Nicht für uns Seelen, aber für diese ganze
wundervolle Welt, die wir uns in so vielen, vielen Leben erschaffen hatten, in der so viel
Mühe, so viel Hoffnung und Liebe von uns enthalten war.
Und schon nach einem Jahr war ich drauf und dran wieder zu gehen, als ich schon mal
aus meinem Körper raus war, konnten sie mich gerade noch überreden, doch zu bleiben.

Und es hat lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass wir die Zukunft verändert haben.
Ich war zwar selbst gekommen, um dabei zu helfen, aber ich hatte nicht gesehen,
dass die Erde schon längst eine andere geworden war. So war ich lange Zeit nur mit einem
Teil meiner Energie wirklich in diesem Leben, sozusagen halbherzig.

Aber ich spüre, dass diese Erde dabei ist, eine neue Erde zu werden, jetzt passiert genau
das, weswegen ich gekommen war, und nun will ich auch voll und ganz dabei sein.
Es gibt immer mehr Menschen, die es auch merken, die ihr Herz öffnen, sich mit Freude
in jeden einzelnen Tag hineinbegeben, mit der Absicht, genau jetzt hier zu sein und
ihre Aufgabe zu erfüllen.

Alles Liebe,
Diddi :kiss4:
 
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danke dir, Diddi...für die Erinnerungsstufe...
manchmal, wenn ich keinen sinn mehr erkenne...
muß ich drüber reden, im dialog, wenn ich die
worte auch verinnerlichen kann, finde ich mich,
dann auch wieder.
ich lasse hier mal Hermann Hesse, auf deine Frage
antworten. ja so, empfinde ich das auch.:liebe1:
liebe grüße Alice

Das Leben, das ich selbst gewählt

Ehe ich in dieses Erdenleben kam
Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
Da war das Elend und die Leidensbürde.
Da war das Laster, das mich packen sollte,
Da war der Irrtum, der gefangen nahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
Die voller Licht und schöner Träume sind,
Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
Und überall der Quell der Gaben rinnt.
Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
Die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
als Auserwählter hoher Geister denkt.

Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute,
Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
Da hört ein Wesen ich die Frage tun,
Ob ich dies zu leben mich getraute,
Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme —
»Dies ist das Leben, das ich leben will!« —
Gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme.
So wars als ich ins neue Leben trat
Und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
So ward ich geboren in diese Welt.
Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt,
Denn ungeboren hab ich es bejaht.
 
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