Sternwesen
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- 28. Juli 2008
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- 393
Hey hey, hier gehts aber ab!
Und ich hab schon überlegt, ob ich auf Shumil's ersten Einwand was antworten soll.
Ich kenne so eine Krankheit nämlich auch aus eigener Erfahrung. Und es ist so: Es geht Dir sauschlecht. Du überlegst die ganze Zeit, warum dies geschehen ist, und wie Du das reparieren kannst. Alle kommen mit weisen Vorschlägen und Du verfolgst alle, weil ja womöglich doch was dran sein könnte, auch wenn Du es nicht fühlst ....
Irgendwann kannst Du nicht mehr.
Nebenbei: Borreliose ist im Nervensystem. Sprich - auch im Hirn. Du kannst Dir weder einen ganzen Satz merken, den Du liest, noch begreifst Du, dass ein Autofahrer gleich links abbiegen will, nur weil sein Blinklicht leuchtet ... Du weißt bei jeder Kreuzung nicht, wo Du blinken sollst, weil Du nach allen 2 sec. vergessen hast, wo Du grad hinfährst .... die Hirnvorgänge sind alle abwechslungsweise lahmgelegt. Mal ists besser, mals ists schlechter.
Der Wahnsinn dran ist sogar, dass man Dich täglich zu Therapien fahren lässt, weil die Ärzte Dir nicht glauben, dass Du so ein Defizit hast.
Sie stellen ja nix fest, also kanns nur eingebildet sein.
Aber ich kann da nur sagen: In so einem Zustand war ich nicht fähig, die seelische Ursache zu finden, geschweige denn, sie aufzuarbeiten.
Auch wenn die Hinweise gut gemeint sind. Die Grundvorraussetzungen für solche Seelenarbeit sind in so einem Zustand nicht mehr gegeben.
Es tut schon der Körper weh genug. Dann erst all die Kommentare der Ärzte. Und der Angehörigen, die sagen, "reiß Dich zusammen" ... Sie alle haben keine Ahnung, wie sehr man sich zusammenreißt, vom ersten Wachwerden bis zum letzten Einschlafen.
Und ich kann bestätigen - Weinen tut sehr gut.
Obwohl meine Borreliose "nur" 5 Jahre gedauert hatte, waren 2 davon so, dass ich jeden Tag etwa eine Stunde heulte. Es war ein gutes Ventil. Und man muß niemanden anjammern.
Wenn Du meinst, jetzt halte ich es nimmer aus, ich geh zum Arzt - und der will Dir zum x-ten Mal Antidepressiva geben - statt einer Therapie, welche die Ursache behebt, dann merkst Du, wie Du mit Deinem geschwächten Hirn voll drauf bleiben musst, um nicht mit falschen Medikamenten abgestopft und eingeliefert zu werden.
Ich habe in meinem Leben schon vieles Seelische aufgearbeitet. Und wusste, wie man die Sache angeht. Hatte auch genug Freunde, die mir dabei helfen wollten. - Aber ich schaffte es nicht bei Borreliose.
Es war der physische Weg, der mich herausführte.
Und erst, als die ganzen Bakterientoxine aus dem Hirn waren wurden die Gedankengänge wieder brauchbar.
Ich bin gesund geworden, ohne dass ich irgendwas Seelisches aufgearbeitet habe.
Im Nachhinein kann ich sagen, oke, ich habe gelernt, mich abzugrenzen. Auf den Tisch zu hauen und nein zu sagen.
Aber das kann ich nur im Nachhinein sagen. Es ging mit der Gesundung einher.
Es tut einem Durstigen sehr weh, wenn man gutwillig eine 200 l Flasche mit Wasser vor ihm hinstellt und sagt, er solle trinken. - Und er hat keine Ahnung, wie der Verschluß aufgeht.
Für manche mag es ein brauchbarer Weg sein, in der Psyche anzufangen. Für andere kann er ungangbar sein - und für die ist es auch nicht nötig.
Wollt ich auch mal dazu gesagt haben.
Liebe Grüße
Sternwesen
Und ich hab schon überlegt, ob ich auf Shumil's ersten Einwand was antworten soll.
Ich kenne so eine Krankheit nämlich auch aus eigener Erfahrung. Und es ist so: Es geht Dir sauschlecht. Du überlegst die ganze Zeit, warum dies geschehen ist, und wie Du das reparieren kannst. Alle kommen mit weisen Vorschlägen und Du verfolgst alle, weil ja womöglich doch was dran sein könnte, auch wenn Du es nicht fühlst ....
Irgendwann kannst Du nicht mehr.
Nebenbei: Borreliose ist im Nervensystem. Sprich - auch im Hirn. Du kannst Dir weder einen ganzen Satz merken, den Du liest, noch begreifst Du, dass ein Autofahrer gleich links abbiegen will, nur weil sein Blinklicht leuchtet ... Du weißt bei jeder Kreuzung nicht, wo Du blinken sollst, weil Du nach allen 2 sec. vergessen hast, wo Du grad hinfährst .... die Hirnvorgänge sind alle abwechslungsweise lahmgelegt. Mal ists besser, mals ists schlechter.
Der Wahnsinn dran ist sogar, dass man Dich täglich zu Therapien fahren lässt, weil die Ärzte Dir nicht glauben, dass Du so ein Defizit hast.
Sie stellen ja nix fest, also kanns nur eingebildet sein.
Aber ich kann da nur sagen: In so einem Zustand war ich nicht fähig, die seelische Ursache zu finden, geschweige denn, sie aufzuarbeiten.
Auch wenn die Hinweise gut gemeint sind. Die Grundvorraussetzungen für solche Seelenarbeit sind in so einem Zustand nicht mehr gegeben.
Es tut schon der Körper weh genug. Dann erst all die Kommentare der Ärzte. Und der Angehörigen, die sagen, "reiß Dich zusammen" ... Sie alle haben keine Ahnung, wie sehr man sich zusammenreißt, vom ersten Wachwerden bis zum letzten Einschlafen.
Und ich kann bestätigen - Weinen tut sehr gut.
Obwohl meine Borreliose "nur" 5 Jahre gedauert hatte, waren 2 davon so, dass ich jeden Tag etwa eine Stunde heulte. Es war ein gutes Ventil. Und man muß niemanden anjammern.
Wenn Du meinst, jetzt halte ich es nimmer aus, ich geh zum Arzt - und der will Dir zum x-ten Mal Antidepressiva geben - statt einer Therapie, welche die Ursache behebt, dann merkst Du, wie Du mit Deinem geschwächten Hirn voll drauf bleiben musst, um nicht mit falschen Medikamenten abgestopft und eingeliefert zu werden.
Ich habe in meinem Leben schon vieles Seelische aufgearbeitet. Und wusste, wie man die Sache angeht. Hatte auch genug Freunde, die mir dabei helfen wollten. - Aber ich schaffte es nicht bei Borreliose.
Es war der physische Weg, der mich herausführte.
Und erst, als die ganzen Bakterientoxine aus dem Hirn waren wurden die Gedankengänge wieder brauchbar.
Ich bin gesund geworden, ohne dass ich irgendwas Seelisches aufgearbeitet habe.
Im Nachhinein kann ich sagen, oke, ich habe gelernt, mich abzugrenzen. Auf den Tisch zu hauen und nein zu sagen.
Aber das kann ich nur im Nachhinein sagen. Es ging mit der Gesundung einher.
Es tut einem Durstigen sehr weh, wenn man gutwillig eine 200 l Flasche mit Wasser vor ihm hinstellt und sagt, er solle trinken. - Und er hat keine Ahnung, wie der Verschluß aufgeht.
Für manche mag es ein brauchbarer Weg sein, in der Psyche anzufangen. Für andere kann er ungangbar sein - und für die ist es auch nicht nötig.
Wollt ich auch mal dazu gesagt haben.
Liebe Grüße
Sternwesen