...ist nicht mehr meine Welt...?

Werbung:
Ach Ireland, ich könnte jetzt auch viele Artikel bringen, die a) die eigene Position untermauern und b) letztlich am Thema vorbeigehen.
Es geht nicht um Jugendkriminalität, sondern um eine ganz allgemeinune Verrohung - auch der Sprache. Diese bedenkliche Tendenz taucht in keiner Statistik oder Erhebung auf, weil nicht strafrelevant. Selbst die Mitte unserer Gesellschaft reagiert mitunter, im öffentlichen Raum, aggressiv und rüpelhaft. Das alten Omas kein Platz im Bus angeboten wird, ist noch das kleinste Symptom.
Du nimmst es nicht so wahr, ich nehme es auch nur durch diverse Berichte oder Reportagen wahr und durch Menschen, die sich, berufsbedingt, ganz direkt damit auseinandersetzen müssen.
Keine Ahnung, woran das liegt. Meine Vermutung ist, dass wir es hier mit den Auswirkungen einer verfehlten Erziehung zu tun haben. Verstärkt wird dies dadurch, dass Vorbilder ebenso fehlen, wie die Vermittlung von Respekt und Werteregeln.
Ich habe in meiner Kindheit und Jugend "rohe" ältere und alte Leute wahrgenommen - welche, die auf einem Platz im Bus bestanden, obwohl das Kind einen Schultag hinter sich hatte und seinen Tornister kaum mehr schultern konnte.
Alte Leute, die Kinder an der Kasse/ Fleischtheke abdrängten, weil diese ja Zeit hatten/ nichts wert waren, warum auch immer.
Alte Leute haben Kinder angebrüllt, dass sie nicht laut sein sollten, woanders spielen sollten.
Alte Leute haben Jugendliche angeblafft, dass sie sich die Haare abschneiden sollten, nicht in Gruppen zusammen herumstehen sollten.
Es gibt sicher hunderte weitere Beispiele.

Dass von diesen Kindern und Jugendlichen sich ein paar dieses unmögliche Benehmen abgeschaut haben und es gar nicht erwarten konnten, alt zu werden, um genauso viel grausame Macht zu haben, kann ich mir vorstellen und davon laufen gewiss noch ein paar durch die Gegend.
Aber der Großteil ist glücklicherweise anders geworden.

Ich nehme die Gesellschaft heute weitaus respektvoller wahr als in meinen jungen Jahren - Eltern dürfen ihre Kinder offiziell nicht mehr schlagen (das war früher Usus), Alte sind längst nicht mehr so fies wie früher und zu den Kindern und Jugendlichen habe ich bereits etwas geschrieben.
Weil es nur noch so wenig Kinder gibt, haben diese deutlich mehr Wert bekommen (tendenziell), die Eltern kümmern sich besser (ebenfalls tendenziell), der Bildungsstand ist so hoch wie nie.

Meine Mutter hat mir den "Erziehungsratgeber" "die Mutter und ihr erstes Kind" (ein "Klassiker" über Jahrzehnte) aus meinem Geburtsjahr gegeben - es ist gruselig, was da drin steht und ich wundere mich, dass aus meiner Generation trotzdem noch etwas geworden ist.^^
Heute weiß man, dass Kinder sich am besten entwickeln, wenn man sie auf Augenhöhe behandelt (genauso wie alle anderen Menschen auch, egal wie alt, welches Geschlecht), dass Strafe überhaupt nichts bringt, Lob dafür umso mehr, dass, je mehr man ihnen vertraut, man sich am besten auf sie verlassen kann usw. - früher war genau das Gegenteil angesagt und entsprechend war die Gesellschaft auch früher (es gibt, wie gesagt, heute noch welche davon).

Durch den angehobenen Bildungsstand und weitgehend bessere Erziehung verflachen Hierarchien immer mehr - auch das wird von "den ewigen Alten" verunsichert wahrgenommen - kaum einer zittert mehr vorm "Herrn Pastor" oder dem Lehrer oder muß sich erst einmal sammeln, bevor er den "Dorfreichsten" grüßt usw..
Werte haben sich stark verändert - glücklicherweise!

Sicher wirst du genügend heischerische Artikel über "Verrohung", "Untergang des kultivierten Abendlandes", "Verfall aller Werte" finden, sogar im Bereich seriöser Medien (das macht viel mehr Kasse als über das zu berichten, was alles gut läuft).
Was letztendlich zählt, sind Zahlen und die sprechen eine andere Sprache.
 
Die Welt sie befindet sich im Wandel, das alte Zeitalter geht zu ende und ein neues Beginnt, welches es wird, nun ja das ist noch nicht entschieden, das Chaos das kommt so oder so...die Frage ist aber was kommt dann??? Ich hoffe und bete das das goldene Zeitalter kommt, das all das vergeht was uns an unserer Entfaltung stört...aber wenn man nicht hinschaut dann gewinnen die dunkeln und wir , die , die es überleben werden finden Trümer vor...und fangen an wie vor 10000 Jahren...

Ansonsten lebe ich in einer Welt die so gar nicht deiner entspricht, hier gibt es noch Anstand, Respekt und Hilfsbereit, hier sag man nicht ja und amen und denkt nur an sich, aber gerade deshalb steht man hier auf und wehrt gegen Unrecht...auch wenn dieser Kampf aussichtslos scheint, er hat schon Früchte getragen...das gibt Hoffnung
 
Ich habe in meiner Kindheit und Jugend "rohe" ältere und alte Leute wahrgenommen - welche, die auf einem Platz im Bus bestanden, obwohl das Kind einen Schultag hinter sich hatte und seinen Tornister kaum mehr schultern konnte.

Mal ganz ehrlich. Das Kind hat den Tornister ja nicht den ganzen Tag auf dem Rücken getragen, sondern nur auf dem Weg zur und von der Schule. Außerdem ist so ein Ding ja nicht am Rücken fes getackert und kann im Bus abgenommen und neben sich gestellt werden.
Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Kinder aufstehen und ihren Sitzplatz älteren Menschen überlassen, vor allem, wenn man schon sehen kann, dass die kaum laufen und in einem fahrenden Bus auch nicht so ohne weiteres stehen können.

Gruß

Luca
 
Mal ganz ehrlich. Das Kind hat den Tornister ja nicht den ganzen Tag auf dem Rücken getragen, sondern nur auf dem Weg zur und von der Schule. Außerdem ist so ein Ding ja nicht am Rücken fes getackert und kann im Bus abgenommen und neben sich gestellt werden.
Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Kinder aufstehen und ihren Sitzplatz älteren Menschen überlassen, vor allem, wenn man schon sehen kann, dass die kaum laufen und in einem fahrenden Bus auch nicht so ohne weiteres stehen können.

Gruß

Luca
Und da kommt wieder die Verhältnismäßigkeit ins Spiel - natürlich würde wohl jeder aufstehen, wen man sieht, dass ein alter Mensch kaum laufen oder stehen kann.
Aber das meinte ich auch nicht.

Ich erinnere mich sehr genau, dass ich es als Kind manchmal kaum nach der Schule nach Hause geschafft habe, den Tornister auf dem letzten Stück Weg mehrfach abgestellt habe.
Natürlich hatte ich auch im Bus keinen Platz, denn kleine Kinder hatten diesbezüglich kaum eine Chance, die Kids hatten überwiegend gleichzeitig Schulschluss und die Busse waren gerammelt voll.
Meine Freundin und ich sind ab und an zwei Haltestellen vorgegangen, auch wenn wir dann einen Bus verpaßt haben, nur um einen Sitzplatz zu bekommen.

Die alten Leute, die ich zu der Zeit in Bussen wahrgenommen habe, waren körperlich nicht beeinträchtigt, meist schick gekleidet und deutlich ausgeruht.
Und sie hatten gewaltige Stimmbänder, um ordentlich rumzukrakeelen ... .
Warum sie dann einen Bus nahmen, der kaum die Schulkinder transportieren konnte, bei dem heftiges Gedränge und Geschubse Usus war, ist mir bis heute schleierhaft.
Meine kleine Tochter hat aktuell ein Mofa bekommen, weil die Bussituation - immer noch nicht - tragbar ist. Oft kam sie nicht mehr in den Bus hinein, manchmal fuhr der Bus einfach vorbei, weil er bereits zu voll war und Busse fahren in unserer Gegend um die Zeit nur halbstündlich, der Weg vom Bus ist noch mal eine Nummer für sich.

Ich fahre so gut wie nie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber bevor ein Schulkind wegen eines alten Menschen aufsteht, würde ich aufstehen und ich würde auch für ein Schulkind aufstehen.
Aber für eine deutlich fitte, ausgeruhte Person gehobenen Alters braucht niemand aufstehen!
Es sollte keine Frage des Alters sein, sondern der Belastbarkeit.
 
Ansonsten lebe ich in einer Welt die so gar nicht deiner entspricht, hier gibt es noch Anstand, Respekt und Hilfsbereit, hier sag man nicht ja und amen und denkt nur an sich, aber gerade deshalb steht man hier auf und wehrt gegen Unrecht...auch wenn dieser Kampf aussichtslos scheint, er hat schon Früchte getragen...das gibt Hoffnung

Aber ich habe doch geschrieben, dass es meiner Ansicht nach deutlich besser geworden ist ... .
Es gibt mittlerweile Anstand und Respekt, früher war das nicht so und je weiter man zurückgeht, desto weniger war es so.
 
Werbung:
Ich habe in meiner Kindheit und Jugend "rohe" ältere und alte Leute wahrgenommen - welche, die auf einem Platz im Bus bestanden, obwohl das Kind einen Schultag hinter sich hatte und seinen Tornister kaum mehr schultern konnte.
Alte Leute, die Kinder an der Kasse/ Fleischtheke abdrängten, weil diese ja Zeit hatten/ nichts wert waren, warum auch immer.
Alte Leute haben Kinder angebrüllt, dass sie nicht laut sein sollten, woanders spielen sollten.
Alte Leute haben Jugendliche angeblafft, dass sie sich die Haare abschneiden sollten, nicht in Gruppen zusammen herumstehen sollten.
Es gibt sicher hunderte weitere Beispiele.

Dass von diesen Kindern und Jugendlichen sich ein paar dieses unmögliche Benehmen abgeschaut haben und es gar nicht erwarten konnten, alt zu werden, um genauso viel grausame Macht zu haben, kann ich mir vorstellen und davon laufen gewiss noch ein paar durch die Gegend.
Aber der Großteil ist glücklicherweise anders geworden.

Ich nehme die Gesellschaft heute weitaus respektvoller wahr als in meinen jungen Jahren - Eltern dürfen ihre Kinder offiziell nicht mehr schlagen (das war früher Usus), Alte sind längst nicht mehr so fies wie früher und zu den Kindern und Jugendlichen habe ich bereits etwas geschrieben.
Weil es nur noch so wenig Kinder gibt, haben diese deutlich mehr Wert bekommen (tendenziell), die Eltern kümmern sich besser (ebenfalls tendenziell), der Bildungsstand ist so hoch wie nie.

Meine Mutter hat mir den "Erziehungsratgeber" "die Mutter und ihr erstes Kind" (ein "Klassiker" über Jahrzehnte) aus meinem Geburtsjahr gegeben - es ist gruselig, was da drin steht und ich wundere mich, dass aus meiner Generation trotzdem noch etwas geworden ist.^^
Heute weiß man, dass Kinder sich am besten entwickeln, wenn man sie auf Augenhöhe behandelt (genauso wie alle anderen Menschen auch, egal wie alt, welches Geschlecht), dass Strafe überhaupt nichts bringt, Lob dafür umso mehr, dass, je mehr man ihnen vertraut, man sich am besten auf sie verlassen kann usw. - früher war genau das Gegenteil angesagt und entsprechend war die Gesellschaft auch früher (es gibt, wie gesagt, heute noch welche davon).

Durch den angehobenen Bildungsstand und weitgehend bessere Erziehung verflachen Hierarchien immer mehr - auch das wird von "den ewigen Alten" verunsichert wahrgenommen - kaum einer zittert mehr vorm "Herrn Pastor" oder dem Lehrer oder muß sich erst einmal sammeln, bevor er den "Dorfreichsten" grüßt usw..
Werte haben sich stark verändert - glücklicherweise!

Sicher wirst du genügend heischerische Artikel über "Verrohung", "Untergang des kultivierten Abendlandes", "Verfall aller Werte" finden, sogar im Bereich seriöser Medien (das macht viel mehr Kasse als über das zu berichten, was alles gut läuft).
Was letztendlich zählt, sind Zahlen und die sprechen eine andere Sprache.
Beschönigende Worte. Wir sind zuviele, zuviel Druck, zuviel Psychopathie, Bürokratie, Beschiss, Arm und reich Schere , Verteilung, Umwelt, Mobilität global, .........
Du sprichst nur einen kleinen Teil an aber umfassend gesehen ist unsere Zeit eine klare Eskalation und Niedergang, weil der Mensch in Massen nicht zusammenleben kann, da greifen dann zwangsläufig Zerstörungsenergien um zu korrigieren.
 
Zurück
Oben