Hallo
für Pflanzen und Insekten sag ich klar ja.
Aber für viele wildlebenden Vögel und Säugetiere
Ich hab schon länger mitgelesen ... mich zuerst gewundert, dann entschlossen, einfach still zu halten, aber jetzt irgendwie ....
Also,
@puenktchen, grade als Punkt-Abkömmling

solltest Du doch wissen, dass es wie so oft auch auf den Standpunkt ankommmt!?
UNSER Standpunkt geht von Wertung aus, also GUT und BÖSE (oder "schlecht") ... aber Natur verträgt und braucht unsere Wertung nicht!
Beispiel: Sehen wir fleischfressende Tiere als "böse", weil sie anderen Tieren Leiden zufügen, möchten wir nach dieser Wertung dies verhindern und sie im Zoo füttern (ohne aber an die Herkunft der tierischen Futter-Produkte denken zu müssen!) damit sie nicht "böse" sein müssen ... und außerdem ist's noch auch eine Sache der Angst - denn ab einer gewissen Größe ist uns "fleischfressend" nämlich egal ... siehe bei der Amsel, die den lebenden Wurm grausam aber fachgerecht in kleine Häppchen zerlegt und an die Jungen verfüttert. Übrigens - auch die possierlichen und wahrlich lieben und herzigen Eichkätzchen verfüttern eiskalt lebende Jungvögel an ihre Jungen, die sie ungerührt aus Vogelnestern klauen und damit anmutig nach Hause hoppeln!
Zum Argument, dass unsere Natur keine Wertung braucht, nehm ich ein "größeres" Beispiel: Ist ein Meteor, der uns auf den Kopf fällt, etwa böse?
Und als letztes unsere einfachste Form des fliegenden Standpunktwechsels: Säugt die Löwin ihr Junges, ist sie eine GUTE und sogar zärtliche Mutter; aber wenn sie ihre Energien besorgt, um Milch produzieren zu können, wird sie zum BÖSEN, gefährlichen Raubtier .....
Alles in Allem kein leicht zu erklärendes und/oder zu fassendes Thema, weil so sehr viel Emotion dabei mitschwingt. Auch unsere Ethik mischt da gehörig mit, sofern sie auf "Helfen um jeden Preis" geschaltet ist - aber jeder dieses "Helfen" anders definiert: In die gefährliche Freiheit verhelfen oder hinter die sicheren (Zoo)Gitter helfen, beides ist ja Hilfe! ... Dazu kommen noch Naturschutzorganisationen, Tierschutzorganisationen, Jägerschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Sport, Acitvity-Anbieter, Wildnispädagogen, Survival-Schulen, Grundstücksspekulanten und viele anderen "Nutzer" von Naturraum und -flächen - und alle zerren entsprechend ihrer "Standpunkte" und "Maßstäbe" an der Natur herum ... alle mit dem alleinigen Anspruch auf angebliche oder wirkliche Kompetenz und Fachwissen. Und zwischen den vielen Informationen, Teilwissen und Marketingmaßnahmen entsprechend den divergierenden Zielen ist es für den einfachen "Naturliebhaber" nicht einfach, einen richtigen Weg zuerkennen ... einen richtigen Maßstab anzulegen ... und richtig zu handeln !
Manchmal ist dann das Draußen-In-Der-Natur-Sein und Nichts-Tun das absolut richtige Handeln ... die Natur kommt dann oft an einen heran und zeigt, ob sie GUT ist ....
schön oder häßlich? gut oder böse? zart oder grob?
Frisch geschlüpftes Tagpfauenauge an Hasenkadaver ....
Optimistische Grüße
cerambyx