Ist die Genderideologie eine Agenda der Transhumanisten? Sitzen wir einem perfiden Kult auf?

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Jetzt nur grob zusammengefasst.




Sinan beobachtet, dass die Woke-Bewegung sich radikalisiert – etwa wenn die „subjektive Wahrnehmung und Gefühle“ zum alleinigen Maßstab erhoben werden, was Wissenschaft und rationalen Diskurs verdränge. Wissenschaftliche Normen würden zunehmend als „westlich-biased“ verdächtigt, wodurch zentrale gesellschaftliche Standards untergraben würden .

Wenn Kritik an Woke-Themen—z. B. Biologie, Gender oder Trans-Debatten—unter Schnell-Labeln wie „Queerfeindlich“ oder „transphob“ fällt, entsteht ein Klima der Angst und Selbstzensur. Wer nur hinterfragt, wird sofort als moralisch verwerflich deklariert . Dieses Abwürgen legitimer Zweifel spielt denjenigen in die Hände, die den öffentlichen Diskurs ohnehin als „Lügenpresse“ oder „Elitenversagen“ abwerten – typische Narrative rechtsradikaler Bewegungen.


Die Mehrheit, so Sinan, will weder Woke noch Rechte. Doch wenn die Mitte durch überzogene Identitäts-Polarisierung entwurzelt wird, stößt sie letztlich in Richtung rechter Ränder – als Reaktion auf Diskursverengung und moralischen Druck.

Sein Fazit: Wer Vielfalt und soziale Gerechtigkeit ernst nimmt, muss Debattenräume schützen – ohne Cancel Culture, ohne Tabuisierung –, denn nur ein offener, rationaler Dialog macht Woke‑Themen langfristig tragfähig und entzieht der Rechten ihr Rekrutierungsargument – das „demokratische Elitenversagen“.
 
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Also gut. Ich sitz da, trink meinen Kamillentee mit Schnaps, schau aus dem Fenster, und denk über diesen modernen Transaktivismus nach. Und irgendwie kommt mir das alles vor wie ein schlecht gebauter Turm aus Begriffen, Forderungen und beleidigten Reaktionen. Kein Fundament, aber oben wird schon gestritten, wer wo schlafen darf.

Der ursprüngliche Kampf – um Rechte, Anerkennung, medizinische Versorgung – war wichtig, notwendig, mutig. Aber was heute oft daraus geworden ist, hat mit Emanzipation wenig zu tun. Es geht nicht mehr ums Verstehen, sondern ums Rechthaben. Wer nicht exakt die richtige Sprache spricht, wird angegriffen. Wer nachfragt, wird moralisch verurteilt. Und wer einfach nur verwirrt ist, weil sich alles ändert wie ein Wetterbericht auf LSD, gilt als Feind.

So kann man keine Gesellschaft gewinnen. So macht man sich lächerlich. Nicht, weil Transmenschen lächerlich wären – im Gegenteil. Sondern weil ein Teil ihres Aktivismus die Welt wie eine Bühne behandelt, auf der alle sofort perfekt mitspielen müssen. Aber Menschen sind halt Menschen. Sie brauchen Zeit. Und Luft zum Denken.

Wenn Politik zum Dogma wird, verliert sie ihre Kraft. Dann ist es kein Wandel mehr, sondern nur noch Theater. Und das Publikum geht irgendwann heim.
 
Aus der Rubrik, Fragen sie Steffi:

Ich sitz im Pyjama, der Kaffee ist kalt, und im Radio redet irgendein Kulturmensch über „Safe Spaces für Gefühle“ bei Lesungen. Ich hab mich kurz gefragt, ob ich vielleicht in einer Performance gelandet bin, aber nein – das ist die Realität der woken Bewegung im Jahr 2025.

Die Woke-Bewegung hat mal als was Gutes angefangen. Gerechtigkeit, Sichtbarkeit, Minderheiten stärken – eh super. Aber wie’s halt oft ist: Irgendwann kippt’s. Dann wird aus Solidarität ein Wettbewerb, wer am meisten diskriminiert wurde. Wer kein ganzes Sammelalbum an Identitätskategorien hat, darf eigentlich nix mehr sagen. Nur noch zuhören. Und am besten Buße tun.

Es geht nicht mehr um reale Verhältnisse, sondern um moralische Punkte. Um das richtige Vokabular, das richtige Auftreten, den richtigen Schmerz. Ich hab mal auf einem Podium gesagt, dass ich mich als Frau auch manchmal unwohl fühle – zack, Mikro aus, weil ich keine Intersektionalität mitgedacht hab. Sorry, dass ich kein theoretisches Seminar in meiner Kindheit hatte, ich hatte andere Sorgen, zum Beispiel wie man mit drei Euro am Tag durchkommt.

Die Woken streiten sich untereinander mehr als mit dem „System“. Jeder Fauxpas ist ein Weltuntergang. Ironie ist verdächtig. Humor sowieso. Und wer zweifelt, ist wahlweise „problematisch“ oder „toxisch“.

Wenn eine Bewegung so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass sie draußen keiner mehr ernst nimmt – dann war’s das. Wer die Welt retten will, muss auch noch wissen, wie man mit ihr redet. Und nicht nur mit einem akademischen Zirkel, der sich gegenseitig die Begriffe erklärt.
 
Und aus der Kategorie:
'Die Elfi bringts auch schön auf den Punkt.'

Sie nennen es Bewusstsein, Fortschritt, das neue Denken – dabei ist es oft nur eine raffinierte Form der Selbstbeschäftigung. Eine Bewegung, die einst angetreten ist, um Missstände zu benennen, Macht zu hinterfragen, Körper und Leben zu entgrenzen, verliert sich nun in ihren eigenen Spiegelkabinetten. Alles wird beobachtet, gewertet, etikettiert – bis zur Erschöpfung der Bedeutung selbst.

Wer spricht, muss zuerst prüfen, ob er überhaupt sprechen darf. Wer fragt, stellt sich schon unter Verdacht. Die moralische Reinheit ersetzt das Argument, der Ton wird wichtiger als der Inhalt, und wer nicht mitsingt im vielstimmigen Chor der korrekten Begriffe, wird hinausgescheucht in die falsche Welt. Dort, wo Menschen noch stolpern, noch nicht alles wissen, noch nicht alle Regeln verinnerlicht haben, aber vielleicht trotzdem gute Absichten.

Es geht nicht mehr darum, etwas zu verändern, sondern darum, wer wie spricht, wer wie betroffen ist, wer die größere Verletzung beanspruchen darf. Die politischen Ziele schrumpfen hinter der Geste, der Pose, dem Sprachritual. Der Gegner ist längst nicht mehr das System, sondern der Nebenmensch, der nicht perfekt performt.

Und während man sich in akademischen Debatten verliert, draußen die alten Kämpfe wiederkehren – Armut, Gewalt, autoritäres Denken – schaut diese Bewegung lieber ins eigene Innere, wo es warm ist, korrekt und ungefährlich. Sie hat sich selbst zur Maß aller Dinge gemacht – und damit zur Parodie des Fortschritts. Ein Aufbruch, der im Kreis läuft, bis zur Erschöpfung.
 
Sinan beobachtet, (...)
Ich wollte nicht wissen, was Sinan beobachtet und schlussfolgert.

Sondern wie du du folgende Behauptung argumentativ stützt:
Ich schiebe einen großteil der schuld für den rechtsdrall auf die zunehmend von allen guten geistern verlassene 'linke' (woke ideologen die eigentlich nix mit linkem verständnis zu tun haben)

Ohne euch Irren hätte trump niemals die mehrheit erreicht.
 
Warum Identitätspolitik das Erstarken der Rechten befeuert

Identitätspolitik beginnt mit einem berechtigten Anliegen: Minderheiten sichtbar machen, Diskriminierung bekämpfen, Geschichte korrigieren. Doch wenn aus Anerkennung moralische Erpressung wird und aus Vielfalt ein Zwang zur Kleinteiligkeit, dann verliert sich der emanzipatorische Kern in ideologischer Engführung – und öffnet unbeabsichtigt den Rechten die Tür.

Wer heute Teil des öffentlichen Diskurses sein will, muss nicht nur „richtig“ denken, sondern auch „richtig“ sprechen. Begriffe ändern sich wöchentlich, Zweifel werden als Angriff gewertet, und wer sich nicht auskennt, wird belehrt oder ausgegrenzt. Diese Rigidität schafft keinen Fortschritt – sie erzeugt Widerstand. Nicht gegen Gleichberechtigung, sondern gegen den moralischen Überbau, der sie begleitet.

Viele Menschen fühlen sich nicht mehr angesprochen, sondern belehrt. Ihre Alltagserfahrungen zählen weniger als theoretisch festgelegte Identitätsmarker. Wer das nicht nachvollziehen kann oder will, wird als rückständig entwertet. Das Resultat: Frustration, Entfremdung – ein idealer Nährboden für rechte Narrative, die einfache Antworten liefern und ein „Wir gegen die“ konstruieren.

So wird aus linker Moral ein Verstärker rechter Mobilisierung. Denn während sich Teile der Linken im sprachpolitischen Feinschliff verlieren, gewinnen Rechte mit dem Versprechen von Klarheit, Stabilität und Zugehörigkeit – auch wenn es eine trügerische ist.

Identitätspolitik, die Spaltung vertieft statt Solidarität zu fördern, verrät ihr eigenes Ziel. Wer Diskriminierung wirklich bekämpfen will, muss integrieren statt ausgrenzen – sonst stärkt man genau jene Kräfte, die man eigentlich bekämpfen wollte.
 
Ich blende das nicht aus.

Ja mehr als scheisse das.(mein ernst!)

Transmenschen (wie auch immer man sie jetzt bezeichnen mag) gebührt ihr Platz in der Gesellschaft und sie sollten wie jeder andere Mensch mit Würde behandelt werden.

Doch.

Je entkoppelter die (scheinbar linke) woke bubble mit ihrem ideologisch verbrämten transaktivismus, desto mehr menschen strömen zu rechtskonservativen parteien und je mehr rechtes gedankengut salonfähig wird desto mehr irre kriechen aus ihren braunen löchern.

Ein Teufelskreislauf.

„Je entkoppelter die (scheinbar linke) woke bubble mit ihrem ideologisch verbrämten transaktivismus…“

Scheinbar? Du hältst diese „woke bubble“ also gar nicht für links?

Und was täten all die reaktionären Rechtsausleger, wenn es das Wort woke nicht gäb…

Jetzt müssen all die armen Menschen rechtsextremes Gedankengut salonfähig machen und unterstützen, obwohl sie das üüüberhaupt nicht wollen…
Eigentlich wären sie ja für Gleichheit, Freiheit, Menschenrechte… aaaber … hüstel… doch nicht für Alle 😱
Echt, bei trans Personen oder gar mehrfach diskriminierten Personen hört der Spaß auf.
Was wollen die denn noch. Jetzt dürfens eh schon am Leben bleiben (also meistens).

Wenn „scheinbar linke“, woke bubble Menschen dann die Anerkennung unterstützen (Demokratie und Menschenrechten anzuhängen ist ja so eine doofe Ideologie), also da bleibt einem gar nix anderes über, als Höckes Braune Bananen od. Kickls braune Ponyreiter zu wählen.
Auch wenn Frauenrechten, Armutsbetroffene, Minderheiten, demokratische Grundwerte uäm. dabei unter die Räder kommen und beide schimmligen Honks von Massendeportationen träumen… solche Opfer muss Mann dann halt bringen.
Woll ja.

P.S.:
Konservative und Rechtskonservative waren, bis sie anfingen am extrem rechten Rand Stimmen zu fischen, eben keine Steigbügelhalter für Rechtsextreme.
Auch wenn ich deren gesellschaftspolitisches Bild nicht teile, konnte ich mit Konsis oft genug interessante und fruchtbare Diskussionen führen.
 
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