Ist der Dalai Lama erleuchtet?

Gerrit,

du schreibst: "Aber er hat auch gesagt, Erleuchtung ist ohne Enthaltsamkeit nicht möglich"
Wo bistte hast du das denn her? Der Pali richtet sich an die Mönchsgemeinde und diese leb(t)en enthaltsam, aus den Gründen, die ich bereits erwähnte. Nichts anderes steckte dahinter. Das der Buddha auf Sex verzichtete, hatte keine spirituellen Gründe, sondern es war ein Zugeständndis an die damaligen Hindu Gesellschaften, die ebenso wie du glaubten, ein heiliger Mann dürfe kein Sex haben.
Ebenso, wie sich der Dharma also den Gegebenheiten der damaligen Zeit angepasst haben, so passt er sich den heuteigen Zeiten an, wo wir dank Verhütung durchaus unsere menschliche Wärme auch in körperlicher Liebe krönen können, ohne daß eine ungewollte Schwangerschaft dabei herauskommt.

Wir haben absolut nichts zu befürchten, im Gegenteil, wir weden bereichert, durch den gesunden Umgang mit Sexualität. Du kippst von einem Extrem ins andere, von gar kein Sex bis Sex-Sucht, schwarz und weiss.
Der mittlere Weg bezieht sich nicht auf die Askese, sondern auf ALLES. Der Dharma führt zu einer nondualen Wahrnehmung, ohne Extreme.
Der Laien und Yogi Weg der Buddhisten ist ist nicht durch Gelübde gezeichnet.
Dennoch haben sämtliche Mahasiddhas, die eben nicht dem Klosterweg gingen volle Erleuchtung erlangt, weil Sex ebenso wie alles andere im Leben nunmal dazugehört. Stichwort: "Buddhismus im Alltag".
Wenn Spiritualität Lustfeindlichkeit bedeuten würde, dann wären wir ganz sicher im Mittelalter gelandet.
Wenn du das für dich entscheidest, ohne Sex zu leben, dann wünsch ich dir alles Gute dabei. Aber nach einer gesunden und runden Lebenseinstellung klingt das nicht.
Aber das mag vor allem daran liegen, daß du in diesem Forum des öfteren dieses Thema bedienen möchtest und eigentlich immer wieder behauptest, alle die Sex haben, seien Unterspirituelle oder nur scheinspirituelle. Auch das klingt nicht gesund.
Der Buddha hat NIE mit Druck gearbeitet, sondern zu Offenheit und vor allem verantwortungsbewusstem Umgang mit unseren Mitwesen geraten.
Eine unkörperliche Beziehung mit meiner Frau zu führen, würde dafür sorgen, daß sie sich ungeliebt fühlt und das zu Recht. Ich würde ihren Körper ablehnen, der die Ursächlichkeit und das Tor zur äusseren Welt ist. Unsere Existenz.
Die Körperfeindlichkeit kann dann kein befreiendes Mittel sein, weil die Körper dann als etwas unreines gesehen werden.
Ich denke, wer diese Sicht wählt, wählt eine Sicht, die Enge schaft. Man hat dann immer etwas, was man sich irgendwie verbieten muss. Das schaft keine befreienden Eindrücke im Geist und ich nehme an, es macht auch sehr einsam.

Der Buddha hat nie sexuelle Enthaltsamkeit als Mittel der Befreiung an sich gegeben. Wenn er dies seinen Mönchen riet, ist das was anderes. Sie haben diesen Weg gewählt, um nicht abgelenkt zu sein. Sie gehen auch den Weg des Tugendhaften. Wenn du grad beim südl. Buddhismus bist: es ist das Ursachen Fahrzeug. Das bedeutet, die Praktizierdenen dieses Weges versuchen alle Umstände, die sie in Schwierigkeiten bringen könnten zu vermeiden und im Gegenzug positiv zu handeln.
Sie ziehen sich also aus dem tägl. Leben zurück, um nicht den eigenen Schwächen zu erliegen und evtl. negativ zu handeln.
Klosterleben ist aber nunmal ein künstlich geschaffenes Millieu. Darum macht das vielleicht innerhalb des Klosters Sinn.
Ausserhalb muss man allerdings anders mit den Dingen arbeiten. Un das bedeutet eben, in allen Lebenslagen vor allem mit der Einstellung zum Wohl der Wesen zu arbeiten und sich so natürlich zu entwickeln, wie es geht.
Wenn sich dann Paare finden, die sich gegenseitig auch körperlich anziehend finden und das ausleben, würde jeder Buddha begrüßen. Er ist immer froh, wenn wir es sind.

"Zählst Du dich etwa zu den Anhängern von Ole Nydahl"

Das scheint mir nicht wichtig zu sein. Denn ob ich den Dalai Lama nenne, oder Lama Ole Nydahl oder Shangpa Rinpoche. Mit deiner engen und voreingenommen falschen Sicht (nicht zuletzt begünstigt durch den Psychokram der Trimondis) des tib. Buddhismus, kann es dir ja eh wurscht sein.

FM
 
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Hallo FrischMilch

Die einzige Frage, die mich wirklich noch interessiert hätte wäre, welcher buddhistischen Linie oder welchem buddhistischem Meister (Lama) du dich verbunden fühlst. Aber dazu scheinst Du ja keinen Mumm zu haben.

Alles Liebe. Gerrit
 
Und wenn ich so 1 und 1 zusammenzähle - Diamantweg und Kagyü - dann bleibt doch eigentlich nur der sexbesessene Lama Ole Nydahl über. Oder täusche ich mich? Das rundet das Bild allerdings ab. Was sich heutzutage alles so Buddhist nennt.
 
Gerrit,
soll ich dir nochmal den Unterschied zwischen einem vorhandenen und gelebten Sexualleben im Gegensatz zu Sexbessenheit erklären, oder liest du das selbst nach?

FM
 
Moin Gerrit,

was weißt du wirklich über die Kagyü-Linie und Ole? (Ich bin nicht seine Schülerin, nicht dass du mir das unterstellst.)

Was ich hier von dir lese, sagt sehr viel aus über deine Vorstellung davon, wie Erleuchtung und Entwicklung aus deiner Sicht aussehen sollten. Vielleicht ist das alles aber auch ganz anders, als du dir vorstellst.

Schönen Tag
Rita
 
ich kann mit "lama" Ole Nydahl und seiner hektischen Art wenig anfangen. Mit seinen rassistischen Aussprüchen gegen Moslems und Schwarze, aber auch die vollkommene inkompatilität mit anderen Religion, geht er in meinen Augen auf eine widersprüchliche Art und Weise nicht mehr ganz konform mit der eigentlichen Lehre des Buddhismus.

Natürlich kann er tun und machen, was er will in seinem Leben, doch mit ihm in seiner Position sehe ich eine Gefahr für den deutschen Buddhismus. Buddhismus als ein riesiger Zirkus.
 
Hallo

Stelle es dir so vor das es eine oder einem der das kann egal ist welchen Stil er gerade aus interesse studiert und das er mit jeder technik keine probleme hat. ich denke wenn man es begriffen hat spielt es keine Rolle mehr ob man das in tantrischen Worten des budismus oder Hinduismus ausdrückt oder gar in chinesischen taoistischen Worten. ich hätte auch kein Problem mit orden der schwarzen magie mich über sexualmagie aus zu tausschen und es in ihren Worten auszudrücken. ist mir bloß zu lästug da das die höchsten Stufen ihrer magie sind und kaum einer auf dem level rumrennt. ich hätte gerne Crowley geholfen das zu verstehen was er da nur halb verstanden hat. Okay da hätte er lernen müssen das ich auf Gruppensex und wechselne Partner keine lust habe und auf seine Rituale pfeife.

cya

wenn du immer von anderen Wissen willst welche Stilrichtung sie verfolgen wollen, dann rücke doch mal selber raus welcher du folgst. Ich kann bis jetzt nur die Spekulation in den Raum stellen das du einer christlichen Sekte mit östlichem Einfluß angehörst. da kenne ich mich zuwenig aus um das eingrenzen zu können. Die haben ja auch rein gar nichts zu bieten zu mindest wenn es um körperbeherrschung geht die ein Schlüssel zur weierentwicklung ist. Da kann ich ja mehr Wunder als die auch wenn es für mich natürliche erklärung zu jeder Sache gibt die ich kann. Für mich bist du ein Missionar der nicht sagt zu was er missionieren will.
 
Chrisael:mad:Lotusz

Ich habe das Gefühl du drehst gerne die Wörter im Mund des anderen um oder aber du verstehst nicht was andere Leute von sich geben. Kreine Ahnung was es ist aber so wie du FrischMilchs Worte wiedergegeben hast so habe ich sie nicht verstanden. Aber vielleicht ist er ja ein Spiegel für dich. Wer weis.



Goldklang))) schrieb:
Frisch Milch, werd jetzt nur nicht "sauer", mir gefällt´s was du da schreibst......

Aber auch Lotusz Meinung kann ich akzeptieren..........

Viele Wege führen zur Erleuchtung........

Alles Liebe von Goldi!


Ach Goldi,
mir gehts genauso
es sind Spiegelungen...
die brauchen das
wir sind alle auf dem Weg
und Lotusz hat seine Überzeugung
dafür steht er ein Tag aus Tag ein...

ich empfinde allen im Forum
gegenüber Liebe
jeder iss so wie er iss
iss doch nich so slimm!

Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
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Erleuchtung ist kein von außen sichtbarer Zustand.
Hier ein Auszug aus J. Krishnamurtis Notizbuch.
23. Juli 1961

Wachte heute morgen früh auf mit einem ungeheuren Gefühl von Kraft, Schönheit und Unzerstörbarkeit. Es war nicht etwas, das geschehen war-eine Erfahrung, die vergangen war, sondern etwas, das tatsächlich stattfand. Man war sich eines äußerst Unvergänglichen bewußt, in dem unmöglich etwas existieren konnte, das zerstört werden, verfallen konnte. Es war zu unermeßlich für das Gehirn, um es zu begreifen, es konnte nur registrieren, das es einen solchen Zustand der Unzerstörbarkeit gibt.
Einen solchen Zustand zu erfahren, ist von ungeheurer Bedeutung.

28. Juli 1961

Gestern gingen wir auf der Lieblingsstraße spazieren, neben dem rauschenden Bach, in dem engen Tal mit den dunklen Kiefern.
Dort, im Gehen, kam dieser heilige Segen, ein Ding, daß man fast berühren konnte, und tief im Inneren regte sich eine Veränderung. Es war ein Abend von einem Zauber und einer Schönheit, die nicht von dieser Welt war.
Das Grenzenlose war da, und dann war Stille.

Heute morgen früh aufgewacht, um zu registrieren, daß das Geschehen intensiv war, und durch den Hinterkopf, hervorstürzend wie ein Pfeil, der durch die Luft schwirrt mit diesem eigentümlichen Geräusch, kam eine Kraft, eine Bewegung, die von niergendwoher kam und niergendwohin ging. Und da war ein Gefühl einer ungeheuren Stabilität und einer Würde, der man sich nicht nähern konnte. Und eine Strenge, die kein Gedanke formulieren kann.
Den ganzen Morgen war das Geschehen da, und ein Kelch, der keine Höhe und keine Tiefe hatte, schien zum Überfließen voll zu sein.
 
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