Ist das Leben vorbestimmt oder nicht?

Ich kann dir aber sagen, weshalb ich die Seelenlehre, von der ich immer wieder spreche, bevorzuge.
Sie bietet einen strukturierten Rahmen, in dem die Facetten menschlichen Daseins für mich nachvollziehbar geschildert werden, lässt viel Freiheit, bietet Trost und hilft mir, viele unterschiedliche Menschen besser zu verstehen, also auch zu akzeptieren.
Es gibt ja auch extreme Positionen, nach denen schon der kleinste Gedanke Karma verursacht! :blue2:
Das ist für mich wirklich grausig, denn es führt in letzter Konsequenz dazu, dass man zu seinem eigenen Wachhund oder seiner eigenen Gedankenpolizei wird.
Das halte ich für sehr ungesund und eine wirklich unnötige Selbstquälerei.
Also, für mich ist der Nirwanagedanke sehr tröstlich.....mal schauen. Im Augenblick bin ich verwirrt, was ja nichts negatives ist. Mir gefällt dieser thread ungemein gut, weil hier unterschiedliche Sichtweisen dargestellt werden und das in angenehmer Atmosphäre.
Und Dir danke ich, dass Du Deine Sichtweise noch einmal schilderst.
 
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Ich denke, sobald wir uns im Jenseits befinden, öffnen sich uns einige Grenzen im Denken, in der Sichtweise der Dinge und im Gesamtblick. Dann ist die Verwirrung weg.
Ich glaube nicht, dass wir hier und jetzt wirklich verstehen können, warum es die Wiedergeburt und »all das« gibt. Auch werden sich einige unserer Meinungen ändern, wenn wir, abseits des physischen, die ganze Sache nochmals überdenken.
Bedenkt, dass wir, um dieses Leben zu leben, alle anderen Leben - was auch das Jenseits einschließt - zum großen Teil vergessen haben. Wenn uns all das aber wieder ersichtlich wird, wird ein Perspektivenwechsel in uns stattfinden. Unweigerlich, denn dann werden wir verstehen.
 
Ich muss sagen, der Karmagedanke, dass man so lange reinkarnieren muss, bis man endlich reif für das Eingehen ins Nirvana ist, das befriedigt mich so ganz und gar nicht. Schon allein aus zwei Gründen:

Erstens: Die jetzige Menschheit begann sich erst nach der letzten Eiszeit, also ca vor 20000 Jahren, so richtig zu entwickeln. Vorher gab es auch Menschen, aber nur ganz wenige. So richtig wächst die Menschheit erst seit 200 Jahren.
Wieso "reinkarnieren" Menschen zum ersten Mal, wenn jeder Mensch immer wieder reinkarniert?

Zweitens: Die klassisch indische Auffassung vom Nirvana besagt, dass der einzelne Mensch im Nirvana aufgelöst ist. Ohne eigenes Bewusstsein. - Wozu also macht der Mensch so besonders viele Reinkarnationen mit eigenem, starken Bewusstsein durch?
 
Dieses Unterbewusstsein fungiert doch wie ein Werkzeug und gleichzeitig auch Schutzfunktion, eine Hilfe in unserem Leben.
Wie könnten wir dieses unsere Leben, die vielen Ein- und Ausdrücke der Wahrnehmung und Entscheidungshaltung, und so vieles mehr, komplett bewusst bewältigen? Es würde uns grob gesagt planieren, es wäre einfach zu viel für uns.


Richtig. Eigentlich ist das Unterbewusstsein (bzw. die ursprüglichen Hirnareale) unser primäres Gehirn. Unser Biocomputer wäre sonst viel zu langsam, wenn wir über jede Entscheidung erst mal groß nachdenken müssten.

Der Bestimmende ist natürlich der Programmierte, zwar scheint es so, als hätte er es zeit seines »Lebens« nicht unter Kontrolle und könnte es etwa nicht bestimmen, aber mit dem Geist unserer Seele

Wer ist der "Geist unserer Seele" - eine 4. Rolle?

lenken wir das wiederum - es ist genauso programmiert, wie wir es brauchen,

Wozu "brauchen" wir programmierte Probleme?

denn es ist nicht etwa fix »programmiert«, sondern ändert sich gemäß unserer Lebenshaltung. Abgesehen davon ist da noch die nicht zu unterschätzende Speicherfunktion. Wie wäre es, wenn uns jeder Lebensaugenblick belasten würde? …

Das ist schon richtig. Nur, wenn man unbewusst dahinlebt, dann wird sich auch nichts verändern, sondern ich bleibe immer in den gleichen Mustern.

Sieh oder betrachte es wie den Biorhythmus unseres Körpers: nach etwa demselben Schema, wie Selbstheilung im menschlichen Leib geschieht, indem sich die Zellen neu »programmieren«, so »programmiert« sich auch unser Unterbewusstsein für uns, immer so, dass es gesund ist. (Gesund = im Einklang.)

Zellen "programmieren" sich nicht neu. Sie haben alle informationen die sie brauchen. Was sich neu einstellt ist die Funktion gesamter Organe, die unterbewusste Steuerung der Homonausschüttungen, bioelektische Kontrollfunktionen.
 
Wenn dich auch der rein wissenschaftliche Aspekt dieser Frage interessiert empfehle ich dir diesen Vortrag:
Wie das Gehirn die Seele macht . Lass dich nicht vom Titel abschrecken (ich denke selbst auch nicht, dass das "Gehirn die Seele macht"), es geht dabei rein darum wie und ab wann wir als Embryos, Kinder, Jugendliche geprägt/"programmiert" werden und was alles "einfliessen kann" (aus neorologischer Sicht).

Kenne ich. Gibt's jede Menge Dokus in dieser Richtung. Der Grund dürfte darin zu suchen sein, dass die Medikamentenmedizin in Gestalt der Neurologie lieber mit unserer Gehirnchemie herumspielen möchte (da natürlich als Dauermedikation - bringt größere Gewinne), anstatt die falschen bzw. einseitigen Programmierungen ganz einfach zu korrigeren.
 
Ja, ich sage auch, dass wir Körper, Seele und Geist sind. Und weil es zeitgemäßer klingt, dann lauten die Worte eben, dass wir Körper, Bewusstsein und Unterbewusstsein sind.

In ganz einfacher Vorstellung wäre das wie ein Tongefäß, in dem mehrere Gefäße hinein geschachtelt sind, wobei die inneren Gefäße nicht kleiner werden würden.

Oder es könnte einfach ein Volumen sein, das ident gleich große andere Volumina enthält, die jeweils aus einem anderen Material bestehen. Also als vage Annäherung: das erste Volumen (Körper) weich, das zweite weicher (Seele), das dritte Volumen ganz weich (Geist), wobei sich die drei vollständig durchdringen.

Gefällt mir insofern nicht ganz, weil es irgendwie für mich eine Teilung des Menschen suggeriert. Die ja praktisch nicht da ist. Geist und Seele sitzen nebeneinander im Gehirn (so wirklich viel halte ich nicht von den Ideen von wegen Darm als 2. Gehirn). Und beides ist wiederum Teil eines phyischen Körpers. Das ist für mich untrennbar verbunden. Wie es ja auch die biologische Entwicklung nahe legt ... dass alles gemeinsam entwickelt wurde (wie man ja auch bei den Tieren sieht).
 
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Ich muss sagen, der Karmagedanke, dass man so lange reinkarnieren muss, bis man endlich reif für das Eingehen ins Nirvana ist, das befriedigt mich so ganz und gar nicht. Schon allein aus zwei Gründen:

Erstens: Die jetzige Menschheit begann sich erst nach der letzten Eiszeit, also ca vor 20000 Jahren, so richtig zu entwickeln. Vorher gab es auch Menschen, aber nur ganz wenige. So richtig wächst die Menschheit erst seit 200 Jahren.
Wieso "reinkarnieren" Menschen zum ersten Mal, wenn jeder Mensch immer wieder reinkarniert?

Zweitens: Die klassisch indische Auffassung vom Nirvana besagt, dass der einzelne Mensch im Nirvana aufgelöst ist. Ohne eigenes Bewusstsein. - Wozu also macht der Mensch so besonders viele Reinkarnationen mit eigenem, starken Bewusstsein durch?

ich kann mir vorstellen, das man nicht immer derselbe Mensch ist, so eine Art Tropf hier im Körper, dann stirbt man und geht in den Ozean zu rück und wird wieder als Tropf geboren, nicht genau derselbe wie vorher.
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Ein Tropf eben. :D
 
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