Ich würde mitnichten sagen, alle Muslime sind fundamentalistisch, wollen dem Deutschen den Schweinsbraten verbieten und betiteln die Dame ohne Kopftuch als Hure.
Aber manche tun es - genauso wie manche Deutsche xenophob sind, am Ballermann die Sau rauslassen oder Proleten sind. Hüben wie drüben gibt es Auswüchse. Da ist es durchaus erlaubt, darauf hinzuweisen.
Und wenn Salafisten durch Wuppertal marschieren und Mädels in Jeans anpupen, weil sie nicht verschleiert sind, Jugendliche vor ner Discothek vollsülzen, weil sie Techno hören und so ziemlich jedem Passanten mit Allahs Zorn drohen, dann hat das nix mit "sie provozieren" zu tun, sondern mit einer gehörigen Portion Unverschämtheit seitens der selbsternannten Sprachrohre Allahs. Wenn ich nackelig mit ner Flasche Bier in eine Moschee spaziere und mich in Eisbeinen wälze, bekomme ich zu Recht gewaltige Schimpfe. Aber von mir zu verlangen, mich zu verhüllen und im Ramadan nicht am Mittag in ein Restaurant zu gehen (ja, die Forderung gab es schon), dass Ärztinnen ihren Menstruationszyklus öffentlich machen (gabs auch schon)und mich als Ungläubige betiteln zu lassen, geht mir doch ne Ecke zu weit. Ich bin in einem Viertel in Köln mit hohem Ausländeranteil groß geworden, ich kenne die Sprüche. Und trotzdem maße ich mir nicht an, jemandem was "verbieten" zu wollen, sondern respektiere die Gepflogenheiten der Gemeinschaft, in der ich mich bewege. Ich marschiere auch nicht unverhüllt mit ner Pulle Bier durch Afghanistan und fordere auf, es mir gleich zu tun.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass bescheuertes und grenzüberschreitendes Verhalten bei Menschen generell vorkommen kann und nehme meine "Landsleute" da auch nicht aus. Aber ich sehe nicht ein, meine Lebensweise einigen wenigen unterzuordnen, Toleranz hin oder her. Denn im Gegenzug verlange ich das nicht - jeder darf gerne seine religiöse Überzeugung ausleben, solange er damit keine Gesetze übertritt und mir ebenso meine Überzeugung lässt.

Lg
Urajup