Nach meiner Erfahrung gibt es kaum einen Gedanken, der nicht schon einmal gedacht wurde. Das liegt aber nicht an irgendwelchen Reinkarnationen, sondern an unserer Struktur des Denkens und Fühlens. Etwas, das mit unseren Bedürfnissen, Sehnsüchten, Trost und Hoffnungen verbunden ist.
So gibt es auch eine innere Moral, die für ein soziales Wesen unabdingbar ist. Das nun bitte nicht mit der Moral einer Gesellschaft verwechseln. Die innere Moral wird durch Botenstoffe beeinflusst, so zum Beispiel: Serotonin, Oxydtozin, Propranolol.
Auf dieser Basis gibt es noch das sogenannt epigenetische Gedächtnis, das uns über die Gene mit in die Wiege gelegt wird:
Während des Lebens werden häufig genetische Marker gesetzt, die dann auch als epigenetische Erinnerungen an die Nachkommen weitergereicht werden können. Das sind aber keine komplexe Erinnerung, sondern zeigen sich meist als diffuse Gefühle oder Stimmungen. Gerade zu traumatischen Erfahrungen oder besondere Herausforderungen wurde dies in umfangreichen Studien schon ernsthaft untersucht.
Die epigenetischen Erinnerungen spielen auch eine große Rolle in unserer evolutionären Entwicklung und in unserem Wesen. Damit erklärt sich auch, warum sich in den Familien oft bestimmte Schicksale wiederholen können.
Aus all diesen Gründen wird dann auch deutlich, warum alle Religionen einen gemeinsamen Nenner haben. So zum Beispiel die Sehnsucht nach Unsterblichkeit oder nach Geselligkeit. Wie alle sozialen Wesen sind wir also ständig auf der Suche nach Gesellschaft. Eine Gemeinschaft, von der wir Schutz, Geborgenheit und Zuwendung erwarten.
Bei der Kraft einer Gemeinschaft, aus der wir schöpfen, identifizieren wir uns immer mit den Stärksten der Gemeinschaft. Darin liegt also der Grund, warum der Glaube Berge versetzen kann. Tja und so erklären sich dann auch all die göttlichen Wesen und Heilsbringer in den Religionen. Ja und so wurde schon mancher Traum zur Wirklichkeit.
Übrigens ist der Mensch in einem Augenblick des scheinbaren Müßiggangs besonders kreativ.
Merlin
.