Erstens könnte man dadurch quasi die Vergangenheit ändern, und das typische Zeitreiseparadox auslösen.
Zweitens müsste es dann auch Berichte aus der Zukunft geben von Leuten die dort gelebt haben. Ist nicht üblich und siehe erstes.
Drittens denke ich, dass es sowieso nur ein Bewusstsein eigentlich gibt, den Beobachter/Träumer, und die Gegenwart ist der einzige Ort wo Manifestation geschieht, ein Weltzustand aus dem quantenmechanischen Reich der Möglichkeiten jeweils ausgesucht wird, und dadurch festgelegt.
Vielleicht könnte ein (maximal?) Erleuchteter in die Vergangenheit schauen, weil es wie bei einer Chronik abgespeichert wurde.
Geht also nicht. "Jeder" ist immer in der selben Zeit, und da ist auch nur einer ontologisch...
Hallo liebe(r) PsiSnake,
in der theoretischen Physik, aber auch im spirituellen Kontext wird oft der Begriff "Zeitlinien" verwendet, die aufgrund verschiedener Entscheidungen oder Ereignisse von der uns bekannten Zeitlinie abweichen.
Das sogenannte "viele-Welten-Model", das als Erklärungsmodell für bestimmte Phänomene in der Quantenmechanik vorgeschlagen wird, geht beispielsweise davon aus, dass jede Quantenentscheidung zu einer Verzweigung der Zeitlinie führt, wodurch parallele Zeitlinien oder alternative Realitäten entstehen. Jede dieser parallelen Zeitlinien entspricht einer möglichen Geschichte des Universums, in der unterschiedliche Ereignisse stattfinden.
Der Doppelspaltversuch, in dem Licht oder kleinste Teilchen bei nicht-Beobachtung scheinbar beide Spalten gleichzeitig passieren, kann beispielsweise durch dieses Modell erklärt werden und steht auch nicht gänzlich im Widerspruch zur kopenhagener Deutung, aber das nur vorweg.
Du hast das Großvater-Paradoxon erwähnt.
Dieses Paradoxon würde nur dann auftreten, wenn es nur eine Zeitlinie gäbe.
Also man reist oder inkarniert innerhalb der gleichen Zeitlinie zurück, bringt seinen Großvater um und müsste folglich aufhören zu existieren bzw. die Zeitreise kann nicht stattfinden, da man ja folglich nie geboren würde um seinen Großvater zu ermorden.
Wenn man allerdings wie in der Quantenmechanik davon ausgeht, dass sich bei einer solchen Einmischung eine neue Zeitlinie verzweigt, oder dass sich von Natur aus ohnehin ständig die Raumzeit verzweigt, dann gäbe es kein Großvater-Paradoxon.
Ein Eingriff in die Vergangenheit hätte also keine Auswirkung auf die jetzige Zeitlinie, genau wie "east of the sun" weiter oben geschrieben hat.
Dann schreibst Du, dass es Berichte von Leuten aus der Zukunft geben müsste, aber dabei darf man nicht vergessen, dass inkarnierende Seele in der Regel ihre Erinnerungen an ihre Vorleben für die Dauer der Inkarnation vergessen.
Oder meintest Du, dass es Berichte geben müsste, wie es Berichte von Menschen gibt, die sich an "frühere" Leben erinnern?
Nun, die gibt es. Es sind zwar vergleichsweise wenig, aber es gibt tatsächlich welche, aber ich will mich gar nicht auf diese Berichte stützen weil das a) immer sehr subjektive Erfahrungen sind und b) solche Berichte, sofern sie als authentisch einzustufen wären, sich eben wie schon gesagt, auf die Erinnerung einer anderen Zeitlinie stützen und daher nicht mit den Ereignissen der jetzigen Zeitlinie übereinstimmen müssen, was übrigens auch eine Erklärung dafür wäre, warum man in der Tat umso vorsichtiger sein sollte bei Prophezeiungen aller Art.
Der dritte Punkt den Du anführst, finde ich sehr interessant!
Ich denke das auch, aber ich kann mir vorstellen, dass das eine das andere nicht ausschließt.
Der Quantenraum der Möglichkeiten beinhaltet sozusagen virtuell alle Richtungen und Möglichkeiten, die in der Gegenwart eingeschlagen werden könnten und steht möglicherweise auch über sowas wie die morphischen Felder miteinander in Verbindung, die einen unter Umständen vielleicht erahnen lassen, welche der vielen Möglichkeiten die "stimmigste" wäre.
Nichts desto trotz könnte es sein, dass der Begriff "Gegenwart" subjektiver ist als wir annehmen.
Angenommen es gibt diese verschiedenen Zeitlinien, dann wäre eine Folgeinkarnation in die Vergangenheit ja trotzdem wieder die subjektive Gegenwart und innerhalb dieser Zeitline wären wiederum alle Entscheidungsmöglichkeiten im Raum vorhanden.
Die Frage, die sich hier stellt wäre tatsächlich, welchen Sinn das dann haben soll?
Ich hätte darauf eine einfache und eine etwas komplexere Antwort auf Lager.
Die einfache ist, weil eine Seele mehr Möglichkeiten der Erfahrung hat, wenn sie sich in mehreren Zeitlinien verkörpert und sozusagen die Auswirkungen mehrerer Entscheidungsmöglichkeiten und nicht nur einer erfährt.
Die komplexe Antwort die ich darauf habe ist deswegen so komplex, weil die Möglichkeiten so unfassbar groß sind, aber vielleicht kannst Du es selbst erahnen, wenn Du Dir vorstellst, dass eine Seele rückblickend, wenn sie sich ihre Leben betrachtet an vielen Stellen ein mögliches Optimierungspotenzial sieht.
Vielleicht könnte sie auf den Gedanken kommen, das ein oder andere anders zu machen, wenn sie nochmal die Chance hätte. Nun... nochmal die Chance zu haben wäre gar nicht nötig, da diese Zeitlinie ja weiterhin existiert und variiert werden könnte.
Wenn man in diese Zeitlinie hinein inkarniert und sich selbst begegnet, oder wenn ein Freund hinein inkarniert und mit uns interagiert, oder wenn wir selbst beispielsweise einfach nochmal in eine bestimmte Zeit inkarnieren möchten um beispielsweise einen zusätzlichen Beitrag zu leisten, dass.... *kurz überleg* z.B. weniger Hexen auf Scheiterhaufen landen, dann könnte man das tun und kreiert damit eine Zeitlinie in der die Dinge vielleicht minimal oder gänzlich anders laufen.
Vielleicht schließen sich Gruppen zusammen uns sagen: Hey... das mit dem globalen Wandel in Bezug auf Thema XY hat in unserer Zeitlinie nicht rechtzeitig geklappt, um dies und jenes zu erzielen, lass es uns gemeinsam nochmal versuchen und eine stabile Zeitlinie kreieren bei der wir es besser machen.
Die manifestierbare Gegenwart wäre dann subjektiv und vom gegenwärtigen Bewusstsein abhängig.
In welcher Zeitlinie der gegenwärtige Träumer/Beobachter sich gerade aufhält wäre nebensächlich.