Albi Genser schrieb:
Gute Idee, Mara, wieder zurück zur Butter,
Du hast es so schön beschrieben Mara .. mit der Aufmerksamkeit / Liebe ...
Nun bist aber Du nicht die einzige Person, welche sich um Deinen Sohn herum aufhällt.
Auch sagtest Du selber, daß Du "es" nicht versteckst.
Nun ist Dein Sohn ja schon (hej, herzlichen Glückwunsch, ihr habt dioch gleich Schulanfang da oben) .. genau.
Wie """"""funktionierst"""""" Du ihn (Bitte bitte, extra 6 Anführungszeichen

)
Oder was "gibst Du ihm mit auf dem Weg"
oder wie """lädst""" oder """entlädst""" Du ihn, damit er die Zeit in der Gesellschaft "durchsteht"
Oder: Wie 'stärkst' Du ihn ?
Liebe Grüße.
T Albi Genser GII zu K
PS: 
rot sollste werden
rot sollste werden.
dreiiiii maaaal roooot

: *grins*
tja - wie stärkst du ihn ? gar nicht mehr ... ich habe mir viel gedanken darüber gemacht, damals, was so als baby mit uns passiert. und gelesen habe ich viel. dann habe ich beobachtet und bin zu folgendem schluss gelangt.
ausschlaggebend für unser späteres grundgefühl im leben unser gefühl, das wir sozusagen mit der muttermilch bekommen (oder eben nicht) ...
das heißt, fühlten wir uns geborgen? bekamen wir immer alles was wir brauchten ? waren wir wenigstens überwiegend zufrieden oder mußten wir uns wohlmöglich für alles die seele aus dem leib brüllen ... wurde für unser wohlergehen gesorgt oder fühlten wir uns oft unwohl, unverstanden, nicht beachtet. führte das weinen sofort dazu, das unser mißfallen abgestellt wurde, oder wurde sogar das ignoriert ...
zu meiner zeit wurden die babies noch meistens nach der geburt sofort von der mutter getrennt. die brust gab es selten und wenn doch, dann steril nach festen zeiten (gegen unser bedürfnis). schreien lassen war die devise ... meine mutter hat zum beispiel immer behauptet, sie habe mich nur unter schmerzen stillen können, weil ich ihr die brustwarzen blutig gebissen habe (als baby - ich war schon immer ein barbar ... *lol*) ... ich habe das mit ins leben genommen ... keine geborgenheit, ich bereite anderen schmerzen, es gibt nie das was ich brauche und wenn dann nicht genug. ich habe immer mangel erlebt als säugling. und so gehe ich auch heute mit meinem leben um, ich finde mich sofort mit mangel ab, weil ich das kenne. es ist normal ... so bekomme ich selten was ich will ...
zurück zu den kindern ... meine theorie war eben, meinem sohn in den ersten jahren alles zu geben, was ich kann. es war anscheinend genug und richtig, denn er war ein sehr zufriedenes und offenes kind. jetzt reibt er sich am leben und an mir ... er hat eine schlimme phase hinter sich, aber man merkt ihm bereits diese positive grundeinstellung zum leben an. er regeneriert sich sehr schnell. er ist es gewohnt, das das leben ihm gibt. das er bekommt was er braucht und so begegnet er dem leben auch. er findet immer wieder freunde. er findet immer wieder zurück in seine liebenswürdige offenheit und erobert so die herzen der menschen um sich rum. er ist intelligent und er kann sich gut in menschen und situationen einfühlen ...
alles was ich jetzt noch tun kann ist a) ihn abzunabeln (was im moment zu allerlei dramen führt

) und ihm b) trotzdem das gefühl zu geben richtig zu sein, angenommen zu sein, geliebt zu werden wie er ist und zwar bedingungslos ... seine lektion war (jetzt schon) mit 5 jahren, das er sich über sich selbst definieren muss und nicht über andere ... eine schwere lektion, die ihn sehr verletzt hat, aber ich denke das das für gerade diese selbstbewußten kinder wichtig ist. denn sie sind für viele erwachsene die noch der alten lehre angehören, ein rotes tuch. sie sind ehrlich, offen und reagieren auf druck mit geradezu unverschämter bockigkeit ... und sie können ausdrücken, was sie sehen und fühlen und sie sind kleine spiegel. sie spiegeln den menschen ihr verhalten ... das ist für viele - verständlicherweis - kaum auszuhalten und so bekämpfen sie sich selbst in diesen kleinen kindern ...
und zwischen all dem -erwachsenenmüll- versuche ich ihm sein kindsein zu bewahren ... ihn ein wenig zu schützen (was ziemlich sinnlos ist, aber naja ...)
mit anderen worten ... nichts ... man kann nichts tun, außer sie zu lieben und auch auf ihrem "schweren" weg zu begleiten ...
in meiner angst habe ich versucht ihn ein wenig anzupassen. sag das doch nicht so, dann mach doch mal ... was nur dazu geführt hat, das er verunsichert ist und noch mehr nach außen orientiert ist und nun versucht es allen recht zu machen ...
in der anfangszeit war es für mich einfach. das war mein element. aber seit es probleme gibt, bin ich ziemlich überfordert und lerne jetzt erst langsam, das er seinen weg GEHT ...
ich weiß nicht, ob du verstehst, was ich sagen will ... ?
also generell gesagt: diese kinder müssen sein dürfen wie sie sind. wenn sie damit anecken, kann man sie nur beschützen vor den angriffen, indem man so gut es geht versucht zu vermitteln (ich sehe das heute als meinen fehler an, das ich das nicht weiter versucht habe) ... oder sie sofern möglich aus den situationen herausholt, ohne wenn und aber ... sie brauchen rückendeckung, verständnis ... und sie brauchen menschen, die sie ernst nehmen und zuhören ... sie haben eine mission und sie kennen sie genau ...
mara