In den Zeilen lesen können

Ja - aber .... :)


a) wer sagt schon, was er denkt.
b) wer meint schon, was er sagt.
c) wer weiß schon überhaupt, was er sagt und was er will, bzw. was dahinter wirkt.


Daher kommen doch solche Mißverständnisse. Wie unterhalten sich wohl zwei völlig bewußte Menschen und worüber ? :D
hallöchen, da steckt doch letztendlich der Wille zur Komunikation dann hinter und der gewinnt dann oder verliert gegen den inneren Schweinehund.

Wenn ich davon ausgehe, daß jeder weiß und meint, was er sagt, dann bin ich nicht nur ziemlich intelligent, sondern auch Mensch. Dann fange ich persönlich z.B. an, jemanden für voll zu nehmen, wenn er davon ausgeht, daß jeder weiß und meint, was er sagt und um unbedingtes Verstehen des anderen sich bemüht und das auch noch prozesshaft zu einem Ende führt. Da fängt für mich Begegnung mit einem Menschen an. Kommunikation auch. Vorher kann ich leider immer nur mit der Energie reden, die vom Ich-Erleben des Menschen übrig gelassen wird und die bestimmt dann das Thema und das ist für mich bei 99% der Gespräche, die ich führen könnte, Mumpitz und daher führe ich sie nicht.

Was meinst Du denn, wie sich wohl zwei völlig bewußte Menschen unterhalten und worüber? Beantworte Dir die Frage doch mal selber?

LG,
Trixi Maus
 
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Jaaaaaaaaa Trixi,
aber die erste Frage wäre doch:

WAS macht denn den anderen erst unsympathisch/zum Feind/Gegner etc.???

Was sträubt sich da in einem?
Beleidigt er ein egoästhetisches Empfinden (meine schönen Vorstellungen, mein schönes Selbstbild, meine Arbeit)?
Ist er hässlich?
(gehässig lassen wir mal aussen vor - sprechen wir mal erst von nicht-verhaltensabhängigen Abversionen)
Nimmt er mir was weg? (meine Ideen, Hoffnungen, Illusionen, Job...)


:morgen:


(das mit den Spiegelneuronen bei Autisten ist reine Spekulation z.Zeit)
jou, aber Du kennst sie, dann ist ja gut. Mehr wollte ich nicht ausdrücken.

NImmt er mir was weg- maybe. Ich würde das multifaktoriell bedingt sehen, jeder findet da in sich doch im Grunde das Sätzchen, das den Zugang zum anderen versperrt, wenn er/sie mal hinhört, was man innerlich so faselt bei der Begegnung mit einem Menschen oder auch mit einem Textchen, den ein Mensch schreibt. Wenn das inner Sätzchen zugelassen wird, das den anderen niedermacht oder aber sich selber, ist es natürlich im Grunde schon zu spät, da hätte man lieber Ordnung im Oberstübli halten sollen und a bisserl geistige Hygiene walten lassen. Im Grunde: entweder oder. Entweder lesen und Information aufnehmen, oder innendrin selber ein Wort haben. Genau wie Gucken und Denken zusammen schlecht funktioniert. Und Pfurzen und Poppen.

:liebe1:
 
Ich denke nicht, dass Autisten Probleme mit dem Einfühlungsvermögen haben - sie fühlen sehr gut mit anderen mit - vielleicht sogar besser als andere - aber sie können sich nicht ausdrücken - außer über Wut und Aggression - es fehlt der Ausdruck.

;)
"Ausdruck" find ich gut. Wenn ich das wieder universal betrachte, dann sehe ich ein Blatt und Worte darauf oder aber ein Bild. Einen Ausdruck. Ein Bild wäre auch als Text darstellbar, eine Bildbeschreibung. Genau so wie es ein Drehbuch für einen Film gibt und eine Biographie in unserem Leben. Die übrigens Vitalität vermittelt in uns oder auch nicht- von den Erlebnissen her ist das ja schon etwas anderes, ob man z.b. Krieg erlebt hat und Menschen z.B. töten mußte oder nicht.
Ein Ausdruck ist immer auch ein bißchen töten, da ist etwas gereift, das sich aus dem geistigen Raum in Klang oder Schrift oder ein Bild umwandelt und die Welt betritt. Dieses die-Welt-Betreten gelingt dem Autisten nicht, sehe ich auch.

Etwas anders lebt der nahe Verwandte, der zwar viel Bewegung hat im Geist, aber eben eine vollkommen anders getacktete und quasi mit 7-Meilen-Stiefeln durch den geistigen Raum pflügt und sich von den ganzen Riesen, die man geistig betrachten kann (Theorien etc.) immer nur die drei goldenen Haare klaut. "Bildbewußtsein".
Toll finde ich: es gibt ja z.B. Leute, die sprechen 25 Sprachen und erlernen diese anhand der Wandlung des Lautes durch die Kontinente. Sie "sind" die Energie des Tones, der sich wandelt und haben so einen ganz anderen Zugang zu Lernen, Kommunikation und Verständigung. Das ist ein hochinteressantes Feld, einfache Menschen sind das, sehr einfache Menschen, die in einem solchen META-Lernprogramm schweben, das unsere Zeit überflügelt.
Das "jiddisch" kommt da sprachlich als Ausdruck etwas dran. Sprichst Du jiddisch, kannst Du sehr viele Menschen "bespitzeln", weil Du die drei goldenen Haare der Sprache immer kennst.

Ich stelle mir vor, daß z.B. wer Zugang zu einem Autisten bekommen will, sich schon in seine Zeit begeben und mal solange da bleiben muß, bis der Autist mitbekommt, daß jemand da ist. Solange man mit dem Autisten etwas "macht", kriegt er das ja nicht mit. In unserer Zeit, in der wir hier "machen", lebt der ja nicht. Er wird wohl seine Gründe dafür haben, der große Gott, daß er uns zeigt, daß es auch andere Zeiten gibt als die, die wir uns gesellschaftlich takten.
Unsere Kinder heute, denen wir die Aufmerksamkeit über Generationen entzogen haben und die wir dann jetzt mit der Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit belegen und statt uns selber mal an die Nase zu packen, wie das denn passiert, die Pharma-Industrie das mal wieder regeln lassen, die fallen mir gerade ein. (ou, in Amerika sind sie da noch immer so unreflektiert mit und von da schwappt der ganze Dreck ja immer rüber) Das ist ja im Grunde auch eine "Art", die dem Autismus nicht unähnlich ist, nur schlägt das Pendel hier irgendwie in die andere Richtung aus, wie mir so scheint.


Da gibt's doch ein Buch, da ist das so toll beschrieben mit der Schnelligkeit und der Langsamkeit, wie heißt das denn noch gleich? Das mit dem Jungen, der Polarforscher wird, wenn ich mich recht erinnere, indem er seine Aufmerksamkeit trainiert und seine Augen bewegen lernt. Ein riesiges Werk über Kinästhetik, wenn man so will. Sehr beeindruckend geschrieben.

:liebe1:
 
Nein. Das hat mit Erleuchtung gar nix zu tun. Um das zu verstehen, muß man nur einige Zeit lang rundum von allen möglichen Mitschreibern zu Tode interpretiert worden sein bei allem, was man schreibt - und sich irgendwann so richtig danach sehnen, daß endlich wieder einmal nur bloß die Buchstaben gelesen werden, die man geschrieben hat - ohne daß man dazu noch immer gleich auf die virtuelle Couch gelegt wird und ein völlig unerbetenes Psychogramm mitgeliefert kriegt. So einfach ist das. Um das gehts.

Ist doch gar nicht so schwer zu verstehen, das Thema, oder?
Find ich eigentlich auch, daß Erleuchtung da nur ein Randthema sein kann. Sich bewußt machen, wie man miteinander umgeht (per Wort im hiesigen Falle, das in den Zeilen steht und zwischen den Zeilen eine Botschaft enthält), hat eher mit Bewußtwerdung zu tun. Schade ist natürlich, wenn gerade die Beiträge, bei denen das einem bewußt werden kann, gelöscht werden.

Vielleicht könnte man es Bewußtwerden der Spieloberfläche nennen, die im Ich-Erleben als Spiegelfläche empfunden wird. Bewußt betrachtet ist sie das aber eben nicht, sie ist es nur, wenn man z.B. an der Theorie des Karma hängt, also energetisch vermint ist.:clown:

Wenn man aus der Materie (Biographie) austritt und ins Fluidum des Lebens (Vita) hineingerät, dann wechselt das "-gel" die Dimensionen und das individuelle Bewußtsein geht von der Spiegeloberfläche des Geistes ein in die Spieloberfläche der menschlichen Gestalt auf Erden. "Die gesamte Figur", wie Kinnarih sich auszudrücken beleibt.:)

Was das angeht, leben wir eben in unterschiedlichen Dimensionen, das erklärt uns doch im Grunde so viel von dem, was wir lesen können. Wenn wir nur geistig orientierte Menschen wären, dann hätten wir keine Handwerker auf Erden. Wenn wir nur Handwerker oder Denker wären, dann hätten wir keine Menschen, die gerne helfen möchten. Um das Helfen zu Lernen, benötigt man z.B. ja gerade dieses Spiegeln. Dann merkt man ja: was tut mir weh oder was sehe ich im Spiegel, das mir nicht gefällt? Der spirituelle Mensch wird, egal wo er nun verankert ist mit seinem Bewußtsein (Kopf, Herz oder Bauch) aber immer dahin finden, auf sämtliche Betätigung, die man so haben könnte, zu verzichten und die Spieloberfläche des Lebens zu betreten. Das ist der reine vitale Bereich, in dem man das "Mensch-ärgere-Dich-Nicht" beherrscht und immer wieder über Los geht, dabei aber rückwärts "sol" ebenso erkennt wie das Los, das Schicksal. Und so wiegt sich das dann mit und mit auf wie ein Baby im Arm einer Amme.

:liebe1:
 
Trixi Maus
Et libera nos
Da wären auch noch diese Fragen...
{"Antipathie" also die Ablehnung des "Unangenehmen" ist in erster Linie ein instinkthaftes, das Überleben sichernde Instrument, oder?
Psychologisch betrachtet sollte sich meistens derjenige, der Antipathie empfindet, die Frage nach dem WARUM stellen.
Nicht derjenige der sie auslöst.
Häufig geht es um die "Gefährdung" der eigenen Wert- und Weltvorstellungen.}
Hi, eln, wieso sollte Antipathie für das Überleben notwendig sein? Ist das nicht ein Erkennen, das aus Angst entsteht?
Klar. Der Selbsterhaltungstrieb.
Auf „körperlich-materieller“ Ebene geht es da um die eigene Subsistenz (überlebensfördernd – überlebensfeindlich).
Auf emotionaler Ebene geht es dann um „angenehm – unangenehm“ („mag ich“, „mag ich nicht“).
Darin stecken wir meist fest. Die Individuation löst den Menschen aus diesen Fesseln.
„Emotional“ ist nicht identisch mit „gefühlsmäßig“ (das bereits in Richtung intuitives Erkennen tendiert). E(x)-motion ist eine instinkthafte Re-aktion auf einen Reiz.
„Affekt“ könnte man vielleicht auch sagen.
Diese Emotionen/Affekte sind bedingt durch die inneren Interpretations-Brillen.
Darum:
...Wenn das inner Sätzchen zugelassen wird, das den anderen niedermacht oder aber sich selber, ist es natürlich im Grunde schon zu spät, da hätte man lieber Ordnung im Oberstübli halten sollen und a bisserl geistige Hygiene walten lassen.
Im Grunde: entweder oder. Entweder lesen und Information aufnehmen, oder innendrin selber ein Wort haben.

So passiert es eben daß - wenn man sich mal ein bißchen eingelesen hat, in einen schreibenden Forumsnick - man ein Gespür für das, was er grad ausdrücken will, entwickelt.
Deshalb merkt man sofort, wenn da grad wieder mal die geifernde Jungfer um die Ecke schauen möchte... :clown: So wie man sehr gut erkennt, wenn der Schreiber ganz in sich ruht und etwas "affektlos" sagt. :)
Man braucht dann nur genau zu schauen, WANN z.B. die Jungfer auftaucht- schon hat man Anhaltspunkte für die Aufhänger, die sie auf den Plan rufen... :D.

eln:
(diese „Aufhänger“ sind interessant – das sind die Stellen, wo’s einen festhält bzw. von der Zeile abbringt, und womöglich in ganz andere Gefielde treibt...)
{Um- und Ablenkung...}
:morgen:
 
Lilith:
ELN
Ohne Empathie funktioniert der Mensch wie ein „Insekt“.
Oder eine Eidechse (Kaltblütler).

Dazu fällt mir der Begriff "Detachment" ein...total abgetrennt vom Miterleben und kein Verständnis für die Handlungen eines anderen. Da ist ja immer eine Trennwand zur Welt, eingeschlossen wie in einem Burgturm.
ELN
Autisten scheinen tatsächlich Schwierigkeiten mit dem Einfühlungsvermögen zu haben.
Der sog. „normale“ Mensch überwindet damit wohl den primären Narzissmus (die kindliche Phase der Selbstbezogenheit), und erkennt das „du“?
Wie war das gleich noch mal mit den Schizoiden?
(könntest du mir bitte den link nochmal reinstellen? danke :))

~~~~~~~

Ich erinnere mich an einen Autisten, dem ich in einer Reisegruppe begegnet bin.
Ein erwachsener Mann, um die 35, groß und kräftig. Er hatte keine Probleme mit der Selbständigkeit , brauchte keine Betreuung oder Begleitung.
Aber er redete.
Er redete, redete, redete - der Reihe nach hat er alle Teilnehmer mal drangenommen und sie zu Tode geredet. :D
Er ging schon in Richtung der einseitigen Savants- was er sagte hatte immer Hand und Fuß, er war sehr belesen.
Was unmöglich war:
mit ihm ein Gespräch zu führen, also in ein alternierndes zuhören - verstehen - sprechen zu treten. Selbst wenn das Thema interessant gewesen wäre - da war nichts zu machen. Die Kommunikation verlief eingleisig.
Ihm fehlte augenscheinlich die Fähigkeit, auf den Anderen einzugehen. Er merkte auch nie, wenn er einen unpassenden Augenblick gewählt hatte, um mit seinen Erzählungen zu beginnen (die immer komplex und stimmig, dabei aber trocken und "klinisch" wirkten), oder wann es an der Zeit war, aufzuhören. Er bemerkte auch nichts von den Versuchen seiner "Opfer", sich ihm zu entziehen.
Er war vollkommen gefangen in der eigenen Vorstellungswelt.
Kann sein, daß der Willensaspekt hingegen in diesen Menschen stark ausgeprägt ist.

:morgen:
 
hallöchen, da steckt doch letztendlich der Wille zur Komunikation dann hinter und der gewinnt dann oder verliert gegen den inneren Schweinehund.

Wenn ich davon ausgehe, daß jeder weiß und meint, was er sagt, dann bin ich nicht nur ziemlich intelligent, sondern auch Mensch. Dann fange ich persönlich z.B. an, jemanden für voll zu nehmen, wenn er davon ausgeht, daß jeder weiß und meint, was er sagt und um unbedingtes Verstehen des anderen sich bemüht und das auch noch prozesshaft zu einem Ende führt.

Schön. Liest sich echt gut - aber - es ist nicht so. Die wenigsten wissen was sie sagen, bzw. sie wissen nicht was sie fühlen und worüber sie eigentlich reden - also selbst mir geht das immer noch oft so und ich halte mich schon für sehr meiner selbst bewußt.

Ich diene oft als eine Art Katalysator - da wo Menschen etwas fühlen, es aber einfach nicht in Worte kriegen, weil es ihnen nicht bewußt ist.

Ist das nicht das klassische Thema, Trix. Da wo wir uns was wünschen, wie es sein sollte - aber dabei übergehen, was nunmal tatsächlich IST ? Ich habe viel Zeit damit verbracht - gerade auch in meinem engen Umfeld Gespräche gegen das WORT zu führen sozusagen - und zu übersetzen, was da wirklich wirkt und was tatsächlich mit den Worten gemeint und ausgedrückt ist.

Das handeln und reden eben oft zweierlei ist - oder ist das was anderes, als was du meinst ?
Wenn mir jemand sagt: Ich mag dich. Du bist mir wichtig und sich dann zb. nicht mehr meldet oder da ist, wenn ich ihn brauche - oder - mir passiert, mich dann in einer für mich sehr wichtigen Situation in die Pfanne haut - obwohl er mir vorher genau das Gegenteil zugesichert hat, dann wirken da andere Aspekte. Damit ist das Wort vielleicht nicht mal gelogen - aber das Handeln kommt nicht mit, weil es aus einem anderen Aspekt heraus geschieht - da ist noch eine alte Verletzung maybe, die nicht besprochen, nciht ausgeheilt ist. Oder ein Glaubenssatz oder ein Verhaltensmuster wirkt eben stärker als die Absicht, die mir in Worte gefasst wurde.

Was hab ich dann davon, wenn ich sage: Du weißt was du sagst ?

Da gehe ich dann schon hin und zeige die Unterschiedlichkeit auf in wort und Tat und versuche das zu klären und genau da stoße ich oft auf Widerstand, weil man mir dann eben sagt: Du hast sie ja nicht mehr alle.

Aber wenn es doch sooooo offensichtlich ist. Und wenn es mich doch nicht nur verletzt, weil ich mich verraten und verkauft fühle, sondern dann auch noch hilflos macht, weil man es nicht ausdiskutieren kann, weil es eben nicht im bewußten Teil des anderen DA ist. Ich geb dir gern ein konkretes Beispiel für so eine Situation.

ich interpretiere da dann doch nichts rein. Wenn ich den anderen darauf anspreche und er mir sagt: Oh Mist. Da hab ich nicht nachgedacht und das war bei mir ganz anders gedacht. Dann ist das okay. Aber wenn man mir das Gespräch dann verweigert - was ist das dann ? Meine Projektion ?

Bin ich noch beim Thema ? :D


Da fängt für mich Begegnung mit einem Menschen an. Kommunikation auch. Vorher kann ich leider immer nur mit der Energie reden, die vom Ich-Erleben des Menschen übrig gelassen wird und die bestimmt dann das Thema und das ist für mich bei 99% der Gespräche, die ich führen könnte, Mumpitz und daher führe ich sie nicht.

Okiay - generell sehe ich das genauso und im obrigen Beispiel habe ich die Freundschaft zb. erst mal auf Eis gelegt, aus genau den Gründen, die du mir da schilderst - dann ist für mich keine Kommunikation, sondern irgendein Film der gefahren wird und nichts mehr mit mir zu tun hat. Okay.

Was meinst Du denn, wie sich wohl zwei völlig bewußte Menschen unterhalten und worüber? Beantworte Dir die Frage doch mal selber?

LG,
Trixi Maus

Ich weiß es nicht. In der Regel gibt es dann nicht mehr viel zu sagen. Ich glaube wir reden überhaupt größtenteils nur, um uns selbst was "bewußt" zu machen durch den anderen - jedenfalls sind meine Gespräche im privaten Bereich oft so. In einem anderen Bereich reden wir nur noch über Witziges oder Lachen zusammen oder ulken rum. Oder beweihräuchern uns gegenseitig, weil klar geworden ist: Es geht bloss darum, zusammen zu sein, sich Freude zu machen, da zu sein füreinander.

Selbst in dem Moment, wo du anfängst den anderen auszufragen, hört es mE schon wieder auf mit dem Zusammensein. Dann geht das Bohren ja schon wieder los und will der andere überhaupt über sich reden - ist das das non plus ultra von Kommunikation ?


In den Zeilen lesen ... das beinhaltet für mich auch, dass ich - wenn ich die Schreiber immer wieder lese - auch eine ganz bestimmte Art und Weise der Wortwahl feststelle und registriere. Und anhand dieser sich ständig wiederholenden Art und Weise der Kommunikation, der gewählten Worte, mache ich mir ein Bild über die Motivation, über den wahren Hintergrund, was mit diesen Worten bezweckt wird.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ausbleibt.

Vielleicht ist es auch tatsächlich noch bei Männern und Frauen unterschiedlich. Ich glaub schon, dass Frauen emotionaler reagieren als Männer, die doch eher geistiger an die Sache ran gehen, was für mich gleichzeitig auch "sachlicher" bedeutet.

Ich hab mich mal mit jemandem unterhalten (einem Mann ;) ), der sagte mir, dass Frauen polar und Männer linear denken und das sich daraus ein großer Unterschied ergibt, der oft zu Mißverständnissen führt: Die Frau kann also zum Beispiel eine sachliche Diskussion führen und gleichzeitig mit ihrem Gesprächspartner flirten. Einen Mann verwirrt das völlig, weil er nur entweder/oder kann.

Ich prüfe solche Sachen ja immer gern und hab dann festgestellt, dass da tatsächlich was dran ist und es auch viele Irrtümer erklärt. Ein Mann kommt sich schnell veralbert vor, wenn er ernsthaft über etwas spricht und die Frau ihn dabei anmacht und doch auch beim Thema bleibt.

Das erklärt dann auch, warum Frauen mE zum Beispiel viel mehr auf die Emotionale Botschaft auch hinter den Worten re-agieren als Männer. Frauen haben immer beide Optionen "on" sozusagen und Männer nicht.
 
"Ausdruck" find ich gut. Wenn ich das wieder universal betrachte, dann sehe ich ein Blatt und Worte darauf oder aber ein Bild. Einen Ausdruck. Ein Bild wäre auch als Text darstellbar, eine Bildbeschreibung. Genau so wie es ein Drehbuch für einen Film gibt und eine Biographie in unserem Leben. Die übrigens Vitalität vermittelt in uns oder auch nicht- von den Erlebnissen her ist das ja schon etwas anderes, ob man z.b. Krieg erlebt hat und Menschen z.B. töten mußte oder nicht.
Ein Ausdruck ist immer auch ein bißchen töten, da ist etwas gereift, das sich aus dem geistigen Raum in Klang oder Schrift oder ein Bild umwandelt und die Welt betritt. Dieses die-Welt-Betreten gelingt dem Autisten nicht, sehe ich auch.

Oh man, wie blöd. Jetzt fange ich die Geschichte zum Dritten mal an zu schreiben :) ... aber sie hat mich ja auch nachhaltig beeindruckt und passt mE hier her:

Am Sonntagmorgen war ich gebeten worden zu einer kleinen Fotosession in den Reitstall zu kommen, wo jeden Sonntagmorgen zwei Frauen mit einer kleinen Dame, die mit dem Downsyndrom zur Welt gekommen ist, eine Reitstunde stattfindet. Ich merkte schon beim Telefonat, dass da mehr dahintersteckt - aber ich hatte die Kleine schon kennengelernt, auf einer Feier und sie hatte versucht mich anzuspucken und nach mir zu schlagen - so das ich nicht so wirklich begeistert war von der Idee ihr wiederzubegegnen.

Dennoch trafen wir uns am Stall und als ich das kleine Mädchen dann ansah, war da wieder dieser überaus aggressive Blick und als erstes versuchte sie in einem unbewachten Augenblick, dass Pferd in den Hintern zu beißen +lach+ ... das Pferd nahm das gottseidank locker hin und ihre Mutter entschuldigte sich mehr oder weniger und erzählte, dass die KLeine eben in allem eher aggressiv ist und auch zur Zeit sehr schlecht laufen könne und dazu verdammt ist, so gut wie nichts "tun" zu können.

Sie kann auch nicht sprechen und benutzt ihre Stimme auch nicht.

Dann wurde sie auf das Pferd gehoben und die beiden Frauen gingen erst im Schritt - später im Trab - mit ihr durch die Halle. Es dauerte etwas - ich stand in der Mitte mit der Kamera und beobachtete das Kind genau und fühlte natürlich auch - weil ich irgendwas spürte - bei den Frauen, aber auch beim Kind. Das Kind veränderte sich zusehend - irgendwann hörte sie damit auf, nach dem Pferd zu schlagen und ging dazu über, es sanft zu streicheln. Sie streckte auch immer öfters ihre Hand aus und versuchte die Mutter über den Kopf zu streichen.

Aber fasziniert daran hat mich der Gesichtsausdruck des Kindes. Ich konnte ihre Worte förmlich fühlen, sie in ihren Augen lesen. Sie war glücklich und diese Gesten des Streicheln wollens war eine große Dankbarkeit in ihr - sie wollte sich bedanken für das, was die Frauen da mit ihr taten und das auch dem Pferd gegenüber ausdrücken.

Sie ahmte die Bewegungen des großen Pferdes unter ihr mit allem nach, was ihr zur Verfügung stand - mit dem ganzen Körper und mit ihrer Stimme auch - und dieses Glücklichsein übertrug sich auch auf die Frauen und auf mich. Man erzählte mir dann, dass für gewöhnlich auch jeden Sonntagmorgen sich viele andere Reiter in der Halle einfinden ...

Dann wurde getrabt, und das ganze steigerte sich tatsächlich noch. Mir wurde schlagartig klar: Sie hatte ihren Ausdruck gefunden ... und sie zeigte ihre Freude darüber mit allem, was ihr möglich war.
Immer öfter sah sie mich nun an und der insich gekehrte Ausdruck war einem offenen und fragenden/interessierten Blick gewichen.

Du oder ich, wir hätten einfach gesagt: "Oh man, das ist toll, das macht mir Spaß." Aber diese Kleine da auf dem Pferd, die kann nicht sagen, was sie will, was sie möchte, was ihr fehlt. Da sind die anderen gefragt ... da muss man rumprobieren und achten. Achten auf die Möglichkeiten die das Kind hat um sich auszudrücken.

Sie kann nicht unsere Welt betreten - aber wir ihre.

Etwas anders lebt der nahe Verwandte, der zwar viel Bewegung hat im Geist, aber eben eine vollkommen anders getacktete und quasi mit 7-Meilen-Stiefeln durch den geistigen Raum pflügt und sich von den ganzen Riesen, die man geistig betrachten kann (Theorien etc.) immer nur die drei goldenen Haare klaut. "Bildbewußtsein".
Toll finde ich: es gibt ja z.B. Leute, die sprechen 25 Sprachen und erlernen diese anhand der Wandlung des Lautes durch die Kontinente. Sie "sind" die Energie des Tones, der sich wandelt und haben so einen ganz anderen Zugang zu Lernen, Kommunikation und Verständigung. Das ist ein hochinteressantes Feld, einfache Menschen sind das, sehr einfache Menschen, die in einem solchen META-Lernprogramm schweben, das unsere Zeit überflügelt.
Das "jiddisch" kommt da sprachlich als Ausdruck etwas dran. Sprichst Du jiddisch, kannst Du sehr viele Menschen "bespitzeln", weil Du die drei goldenen Haare der Sprache immer kennst.

Hört sich an wie ein Code, den man einmal besitzt und beliebig anwenden kann. Und dann fällt mir dazu wieder ein: Worte, Sprache sind mE eher verfänglich und trügerisch, weil wir sie wählen können - aber was ist universell - überall auf der Welt gleich gut verständlich ?

Ein Lächeln.
Weinen.
Schreien.
Gesten ?

Ich stelle mir vor, daß z.B. wer Zugang zu einem Autisten bekommen will, sich schon in seine Zeit begeben und mal solange da bleiben muß, bis der Autist mitbekommt, daß jemand da ist. Solange man mit dem Autisten etwas "macht", kriegt er das ja nicht mit. In unserer Zeit, in der wir hier "machen", lebt der ja nicht. Er wird wohl seine Gründe dafür haben, der große Gott, daß er uns zeigt, daß es auch andere Zeiten gibt als die, die wir uns gesellschaftlich takten.

Ja. Ich sah am Wochenende den Film "Gottes verlorene Kinder" - in dem es um Menschen geht, die nicht hören können und daraus resultierend auch meistens nicht oder sehr schlecht sprechen. Da war das auch Thema - dieses "sich Zeit nehmen" "sich einfühlen" und verstehen.

Liebe ist Verstehen. Liebe nimmt sich Zeit. Die kann gar nicht anders :)

Unsere Kinder heute, denen wir die Aufmerksamkeit über Generationen entzogen haben und die wir dann jetzt mit der Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit belegen und statt uns selber mal an die Nase zu packen, wie das denn passiert, die Pharma-Industrie das mal wieder regeln lassen, die fallen mir gerade ein. (ou, in Amerika sind sie da noch immer so unreflektiert mit und von da schwappt der ganze Dreck ja immer rüber) Das ist ja im Grunde auch eine "Art", die dem Autismus nicht unähnlich ist, nur schlägt das Pendel hier irgendwie in die andere Richtung aus, wie mir so scheint.

Nein. Mein Sohn hat einen Film mitgedreht in dem es um solche Kinder geht und als ich mir diesen Dokumentarfilm dann angesehen hab, hab ich mich damit mal eingehender beschäftigt - diese Kinder gibt es in zwei Qualitäten :D ... einmal auffällig/hyperaktiv und dann total autistisch/insichgekehrt und von der Welt entflohen. Und ich denke es ist genau das, was sie fordern - Aufmerksamkeit, Mitdenken, Sich beschäftigen, ernst nehmen.

Dann blühen diese Kinder auf und entpuppen sich als sehr bewußte Menschen, die einen Auftrag hier haben und das auch wissen. Im Grunde lerne ich sie so kennen, dass sie erwachsener sind als die Erwachsenen und das bringt diese grotesken Situationen hervor. Da werden Eltern zu den Lernenden und Kinder zu den Lehrenden. Damit können die meisten eben (noch) nicht umgehen, von unserem Schul/Leistungssystem mal ganz abgesehen. Die sind da völlig mit überfordert. Mein Sohn geht in eine Klasse, wo meines Erachtens 2/3 dieser Kinder hocken und die Lehrerin geht vor den Ferien jedesmal auf dem Zahnfleisch - aber sie kriegt das ohne Medikamente in den Griff ... es könnte noch optimaler sein - aber immerhin :) ...

Sie schafft das durch Reden, Diskutieren, die Kinder ernst nehmen und sich einsetzten -auch bei Eltern, wo sie nicht locker läßt, immer wieder das Gespräch sucht. Das ist anstrengend - für sie, aber auch für uns - diese Kinder fordern einen immer und immer wieder - da gibt es keine Pause.

Die Welt wird das lernen müssen, wieder Aufmerksamkeit zu geben - weniger der Leistung, weniger dem Geld - als wieder vielmehr dem Menschen. So wie ich diese Kinder kennenlerne, pfeifen die auf unsere Werte.


Da gibt's doch ein Buch, da ist das so toll beschrieben mit der Schnelligkeit und der Langsamkeit, wie heißt das denn noch gleich? Das mit dem Jungen, der Polarforscher wird, wenn ich mich recht erinnere, indem er seine Aufmerksamkeit trainiert und seine Augen bewegen lernt. Ein riesiges Werk über Kinästhetik, wenn man so will. Sehr beeindruckend geschrieben.

:liebe1:

Das kenn ich nicht. Ich glaube, jeder der ein Kind hat hat schon Erfahrung mit dieser Schnelligkeit und der Langsamkeit gemacht. Oder auch im Umgang mit alten Menschen lernen wir da eine Menge drüber. Oder mit Behinderten Menschen oder Tieren oder der Natur.
 
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Klar. Der Selbsterhaltungstrieb.
Auf „körperlich-materieller“ Ebene geht es da um die eigene Subsistenz (überlebensfördernd – überlebensfeindlich).
Auf emotionaler Ebene geht es dann um „angenehm – unangenehm“ („mag ich“, „mag ich nicht“).
Darin stecken wir meist fest. Die Individuation löst den Menschen aus diesen Fesseln.
„Emotional“ ist nicht identisch mit „gefühlsmäßig“ (das bereits in Richtung intuitives Erkennen tendiert). E(x)-motion ist eine instinkthafte Re-aktion auf einen Reiz.
„Affekt“ könnte man vielleicht auch sagen.
Diese Emotionen/Affekte sind bedingt durch die inneren Interpretations-Brillen.
Darum:

So passiert es eben daß - wenn man sich mal ein bißchen eingelesen hat, in einen schreibenden Forumsnick - man ein Gespür für das, was er grad ausdrücken will, entwickelt.
Deshalb merkt man sofort, wenn da grad wieder mal die geifernde Jungfer um die Ecke schauen möchte... :clown: So wie man sehr gut erkennt, wenn der Schreiber ganz in sich ruht und etwas "affektlos" sagt. :)
Man braucht dann nur genau zu schauen, WANN z.B. die Jungfer auftaucht- schon hat man Anhaltspunkte für die Aufhänger, die sie auf den Plan rufen... :D.

:morgen:
jou. "Gewöhnung" wäre da wohl das richtige Wort, oder? Man geht in Beziehung und dadurch zwischen die Zeilen.

Jetzt ist die Frage: driftet die eigene Bewußtheit des Lesenden vor einem Bildschirm in diesem Fühl-Interpretier-Prozeß nicht ab und verliert sozusagen Energie? Denn das Wort, das dann aus diesem inneren Erleben entsteht, ist ja eben den anderen verändern-wollend bzw. unqualifiziert krittelnd.

Dieses gesamte "Verhalten", ja, daß man den anderen nicht wahrnimmt in seinem objektiv (mit den Augen-->Bildschirm, Schrift) feststellbaren, sondern ihn sich angewöhnt, das möchte ich gerne mal objektiv betrachtet haben.

Und dieses "Löschen" hat für mich sehr viel mit dieser Gewöhnung zu tun. Ja, man ist gewöhnt etwas als so oder so zu empfinden, sobald es in Worten ausgedrückt wird. Man könnte auch sagen, man versteht etwas. Zunächst einmal- objektiv, gewissenhaft betrachtet- zeugt das doch nur davon, daß wir hier Menschen sind im Jahre 2007, die von irgendetwas genötigt werden, so zu kommunizieren, daß es gelöscht werden "muß" bzw. daß jemand empfindet, daß man es muß. Ja, wir machen vielleicht Dinge zu Themen, die gar nicht das Thema sind, weil wir alle zwischen den Zeilen sind und gar nicht losgelöst und frei auf das schauen, was wir tatsächlich hier an Drama abbilden. An und in der Gesamtheit lernt man ja immer am Meisten. Und die geht im Ich und Du irgendwie unter, weil hinter dem Wort Ich etwas verstanden wird und erlebt, was vergangen ist. Dumm gelaufen. Und das Du scheint mir nur aus Angst vor der Zukunft geschnitten zu werden, um ehrlich zu sein.

:liebe1:
 
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