aber, was sind "Ideen", Luna. Schon mal drüber nachgedacht?
Für mich tönen sie oftmals NICHT sehr neu.
Selbst die Erfindung ist ein Wiederentdecken, von immer vorhanden gewesenem; diese Betrachtungsweise bringt Bescheidenheit ebenso wie Dankbarkeit. Denn jede "Erfindung" wurde davor schon viele Male erfunden (nur einer war so ehrgeizig und ging zum Amt
. Und das gilt noch mehr für jede "Idee"; schon oftmals gedacht, erdacht - somit war die Idee von der Idee wiederum ein Traum, nicht wahr?
> Das Aufdecken der Träume, einen nach dem anderen ist unsere Aufgabe. Das bedeutet nicht, in die Träume hinein zu gehen, sondern nur ein schlichtes, kleines Aufdeckmanöver. (Wenn wir in der Früh aufwachen, denken wir ja auch nicht lange darüber nach, WIE wir das nun tun sollen. Wir wachen einfach auf.) Mehr ist nicht notwendig. Aufwachen! Hu!! Das ist ein kleines Manöver der Bewusst-werdung.
Ja, Luna, es gibt viele Wahrheiten, aber wenn Du gleich zur letzten gehen möchtest, so ist es die, die Du ganz in Deinem ersten Satz ansprichst: Das Leben in der Gegenwart.
Mehr ist nicht. Aber wenn man das sagt: Mehr ist nicht. In just jenem Moment werden die Menschen sehr nervös. Verständlich, denn: was dann? Wie Du ja auch die Frage aufwirfst: Was sollen wir dann mit der ganzen Gegenwart machen??
Nur: die Gegenwart ist nicht lang. Es ist immer nur diese eine "Sekunde". Und selbst das ist schon zu viel gesagt. Dieser eine, kleine Moment. Denn wenn Du über ihn hinausgehst, bist Du schon wieder in einer Zukunft - und nicht mehr in diesem Moment.
Es scheint nach einer ungeheuren Anstrengung, im Jetzt-Moment zu verbleiben (wir empfinden es fast schon als ein 'verharren', weil wir das Gefühl, die Erfahrung dieser sprühenden LEBENDIGKEIT in einem solchen Jetzt-Moment nicht mehr lebhaft erinnern) - aber wir verbinden dieses verbleiben im Jetzt-Moment mit Angestrengt-sein, nur deshalb, weil es uns so UNGEWOHNT geworden ist. Und das ist nur ein ganz kleiner Grund. Leicht zu überwinden; Denn eigentlich ist nichts einfacher als das. Du entspannst Dich und gleitest in der selben Sekunde auch schon automatisch 'in den Moment' hinein. (Zutreffender: Du gleitest aus Deinem alten Muster heraus! - und landest, in der All-Gegenwärtigkeit der Existenz.)
Das ist alles.
Es ist nur das alte Muster, das Dich immer raustreiben macht. In dem Du Dich selbst antreibst - und erst DAS ist anstrengend. Wir empfinden es nur nicht mehr als anstrengend, weil wir es seit Jahrzehnten so praktizieren mussten, müssen.
Wenn Du jemanden, der einfach ganz ruhig im JETZT existiert - und von einem Jetzt ins "nächste" Jetzt dahingleitet - bitten würdest, da raus zu gehen - in eine Vergangenheit, in eine Zukunft - so würde er Dich zuerst einmal verständnislos betrachten. Du müsstest es ihm schon genau erklären. (Man hat es ja auch uns als Kind jahrelang immer wieder erklären, eintrichtern müssen, bis es zu einem automatisch ablaufenden Ding in uns geworden ist). Nach der Erklärung, WIE man nun beginnt über das Gestern nachzugrübeln - oder in eine völlig blanke Zukunft blicken zu wollen ... da erst würde sich sein Gesicht in Anstrengung zu verändern beginnen -
von entspannt, zu verspannt...