Ich warte voller Ungedulg auf meinen Tod

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Hamster, versuche dich doch mal in die Situation hineinzufühlen. Nein, nicht denken....hineinfühlen.
Stelle dir nun vor, du würdest jemandem sagen, deine Mutter wäre krank und im Krankenhaus, sie könnte evtl. sterben und dein Gegenüber antwortet darauf: "Dann soll sie halt sterben." So total ohne Einfühlungsvermögen.
Was würdest du in so einem Moment fühlen? Nicht denken....fühlen?

ich bin bei sowas nicht empfindlich. ich weiss, dass meine mutter sich denken würde "wenn ich jetzt sterbe, dann weiss ich wenigstens, dass ich so gelebt habe, wie ich es wollte. ich bereue nichts". ich hätte nicht das bedürfniss, jemanden davon zu berichten, dass meine mutter evtl. stirbt. ich empfände es auch nicht als weltuntergang, denn ich weiss schon seit einem längeren zeitraum, dass sie irgendwann mal sterben wird - und bis dahin freue ich mich, dass sie da ist. und wenn sie weg ist, lebt ihre einstellung "mach was du willst, lass es dir gut gehen" in mir weiter.

was mein gegenüber mir sagen müsste, wäre übrigens "irgendwann stirbt jeder" und nicht "dann soll sie halt sterben". "soll sterben" implizitert einen höheren sinn á la schicksal, an den ich nicht glaube.

Für das, was du Menschen sagst, bist du sehr wohl verantwortlich. Also auch für einen verbalen Hammer den du schwingst.

sicher, aber was immer ich sage, es kann niemals jemanden zu etwas zwingen
 
Danke, dass du das angesprochen hast, das hätte ich jetzt auch getan.

Gen Fu, hast du dich schon mal mit der Möglichkeit der Depression auseinandergesetzt? Egal in welcher Form?

Liebe Grüße, Nithaiah

Also erst einmal, Danke an alle für die liebevollen Beiträge !! (ich muss gestehen, ich bin etwas überrascht, dass es so viele sind)
Irgendwie geht es mir jetzt schon etwas besser. Seine negativen Gedanken rauszulassen, hilft offenbar mehr als ich vorher dachte.

Besonders als ich den Beitrag von SunnyAfternoon las, habe ich festgestellt, dass es hätte schlimmer sein können, und ich lieber dankbar sein sollte, dass ich doch noch einige Menschen um mich herum habe, die mich lieben. (ich hoffe das klingt nicht irgendwie grob, fühlte mich selbst in den Moment als ich den Beitrag gelesen habe als "verwöhnt", ).

Ich denke jetzt etwas anders als "gestern", zwar habe ich keine Angst vor den Tod, aber bevor man seine Aufgaben nicht erledigt hat, wäre es verantwortungslos, so etwas zu wollen und nur noch darauf zu warten.

@ Nithaiah:
Ja, ich habe mich mit dem Thema lange beschäftigt, aber paradoxerweise nützt mir mein Wissen in dem Falle nichts.
Die Ursache liegt tief in der Seele, aber ich bevorzugte bis jetzt alleine etwas dagegen zu machen.

@ Delphinium: Einen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Fluoxetin glaube ich) habe ich schon mal genommen, aber für mich ist das Chemie, welche nicht wirklich etwas hilft.
 
Also erst einmal, Danke an alle für die liebevollen Beiträge !! (ich muss gestehen, ich bin etwas überrascht, dass es so viele sind)
Irgendwie geht es mir jetzt schon etwas besser. Seine negativen Gedanken rauszulassen, hilft offenbar mehr als ich vorher dachte.

Besonders als ich den Beitrag von SunnyAfternoon las, habe ich festgestellt, dass es hätte schlimmer sein können, und ich lieber dankbar sein sollte, dass ich doch noch einige Menschen um mich herum habe, die mich lieben. (ich hoffe das klingt nicht irgendwie grob, fühlte mich selbst in den Moment als ich den Beitrag gelesen habe als "verwöhnt", ).



Das war nicht meine Absicht....jeder Verlust ist ein immenser Schmerz....aber ich kann Dich beruhigen, ich hab auch noch einige Menschen um mich, die mich sehr lieben.

Das Niederschreiben war auch mir eine sehr große Hilfe und es ist schön, dass Du den Mut gefunden hast, es auch zu tun.
Ich bin diesem Forum und vielen lieben Mitschreibern hier sehr dankbar für ihre Unterstützung in meinen schlimmsten Phasen.....

lg
Sunny
 
Das war nicht meine Absicht....jeder Verlust ist ein immenser Schmerz....aber ich kann Dich beruhigen, ich hab auch noch einige Menschen um mich, die mich sehr lieben.

Das freut mich :)
Es ist wichtig, diese Menschen sehr zu schätzen.


Das Niederschreiben war auch mir eine sehr große Hilfe und es ist schön, dass Du den Mut gefunden hast, es auch zu tun.

Ja, es erleichtert tatsächlich, hatte ich vorher unterschätzt.
 
Hallo Gen Fu,

freut mich, wenn es dir schon etwas besser geht! :)

Ich denke jetzt etwas anders als "gestern", zwar habe ich keine Angst vor den Tod, aber bevor man seine Aufgaben nicht erledigt hat, wäre es verantwortungslos, so etwas zu wollen und nur noch darauf zu warten.

Das glaube ich auch. Und das hat mich auch in meinen düsteren Zeiten die ich durchlaufen habe immer auf der Welt gehalten. Das Leben hat seine Aufgaben. Aber auch seine Chancen.

@ Nithaiah:
Ja, ich habe mich mit dem Thema lange beschäftigt, aber paradoxerweise nützt mir mein Wissen in dem Falle nichts.
Die Ursache liegt tief in der Seele, aber ich bevorzugte bis jetzt alleine etwas dagegen zu machen.

Mmmh, ja, ich meinte auch nicht, dass es dir nützen sollte. Die Theorie alleine nützt leider wirklich in den seltensten Fällen etwas. Ich wollte eher wissen, ob du dich mit der Möglichkeit eine Depression zu haben auseinandergesetzt hast. Mit anderen Worten: Ob du weißt, ob du davon betroffen bist.

Natürlich, die Ursache liegt immer in den Tiefen der Seele. Für mich sind solche Zustände immer Aufrufe der Seele gewesen, sich mit ihr zu beschäftigen. Und ich bin schon eine Verfechterin von "Seelenarbeit". So nenne ich es mal, denn in dem Begriff der Therapie liegt immer so ein klinischer Beigeschmack, der durchaus abschreckend sein kann. Es muss ja auch keine Therapie im klassischen Sinne sein, heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten. Ob man das aber immer alleine schafft, ich weiß nicht. Es gibt ja so eine Betriebsblindheit im eigenen Hause, da kann man noch so intelligent sein, bei sich selber kann die Wahrnehmung gerne versagen. Vor allem wenn man noch blockiert ist. Da braucht man dann einfach jemanden, der die richtigen Fragen stellt, die richtigen Denkanstöße liefert. So etwas kann auch in einer Gruppe erreicht werden. Ich denke, wenn du es hier schon geschafft hast, dich zu öffnen und auch merkst, dass das befreiend gewirkt hat, dann könntest du dir doch überlegen, ob es nicht Hilfen in deinem Umfeld gibt, die du wahrnehmen kannst.

Liebe Grüße, Nithaiah
 
aber bevor man seine Aufgaben nicht erledigt hat, wäre es verantwortungslos, so etwas zu wollen und nur noch darauf zu warten.

Das sehe ich auch so. Und während man die Aufgabe tut, verschwindet manchmal sogar diese seltsame Sehnsucht.
so wie du schreibst: die Zeit vergeht ohnehin schnell genug. Sich anzufreunden mit dem fernen Ziel des Lebens, diesem Tor, durch das das Leben geht, wohin auch immer, ist etwas anderes, als es sehnsüchtig erwarten, glaube ich zumindest.

Danke, dass meine impulsiven Beiträge gelöscht wurden.
 
Hallo Gen Fu

Auch ich beschäftige mich in Phasen der Depression lieber alleine mit
meinen Problemen, und lehne entsprechende Medikamente ab.

Ich möchte tief in mich hineinschauen, und wissen was mich beschäftigt,
und manchmal werden daraus Gedanken, die sich mit dem Universum selbst
befassen.

Ich sehe dich nicht als jemanden, der unüberlegte Entscheidungen trifft,
du wirst selber Lösungen finden.

Den Tod verpasst man nicht;)

Ich habe gerade gestern noch ein Gedicht für mich selbst geschrieben,
(mir hat es geholfen)ich bin zwar kein Dichter, aber so schlecht ist es auch nicht(ich bin zwar jünger, aber ein Vierteljahrhundert ist es immerhin auch schon, und manches ging schon vorüber)

Wahre Magie vergeht nicht.
_______________________________

Von Erotik betört
durch Wärme berührt
in Liebe verbunden
dem Schicksal versöhnt

umarme ich auch die Traurigkeit
und werde nicht vergessen
auch nicht im Fluß der Zeit
die Magie des Augenblicks

In der Vergangenheit
doch immer präsent
in meinem Herz
bis in die Ewigkeit

LG PsiSnake:)
 
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@ Delphinium: Einen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Fluoxetin glaube ich) habe ich schon mal genommen, aber für mich ist das Chemie, welche nicht wirklich etwas hilft.[/FONT][/B]

Na, war vielleicht auch etwas zu sarkastisch von mir. Ich mag einfach deinen Thread-Titel nicht, ich habe was gegen Depression, die aus sich selbst heraus lebt und erst recht habe ich was gegen depressionsverherrlichende Einstellung, ohne dir das jetzt direkt unterstellen zu wollen.
Wenn du ohne ADs klarkommst, umso besser, aber manchmal sind sie eine gute Unterstützung ohne viel Nebenwirkungen. Daß nicht das erste Präparat das man nimmt, hilft, ist eher die Norm als die Ausnahme. Ich würds dir also nicht unbedingt nahelegen, aber nahelegen es im Hinterkopf zu behalten.
Nix für ungut.

ciao, :blume: Delphinium
 
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