Ich suchte ein Haus in Heidelberg - und landete in Hanoi

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Ich lud sie ein, bei mir im Auto mitzufahren und mich per Stadtplan zur richtigen Adresse zu lotsen.
Gesagt, getan.
Und das war der Beginn einer wunderbaren deutsch-asiatischen Zusammenarbeit.

Wir fanden das altkatholische Gemeindehaus ganz richtig, und nach einiger Zeit setzeten wir uns dort zum frohen Mahle. (y)(y)(y)
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Nun zum Thema Bischof! :)
Den habt ihr wohl vergessen, gell? :cool:
Denn es war doch des Bischofs wegen, dass ich zum altkatholischen Gemeindehause gekommen war, und nicht schöner junger asiatischer Mädchen wegen, nicht wahr! :)
 
Den Bischof allerdings sah ich nirgends. War wohl schon zurückgeflogen zu seinem Amts-Sitz in London.
Ich fragte nach einer Weile mein Gegenüber, ein altes und bewährtes Mitglied der Gemeinde: "Ähm ... eine Frage .... hat der Bischof irgend was mit Schottland zu tun?"

Worauf das alte und bewährte Mitglied freundlich antwortete: "Fragen Sie ihn doch selber ... er sitzt neben Ihnen!"
Ja, so war es auch. Er saß neben mir, die ganze Zeit schon. Aber eben nicht im Ornat und mit Bischofsmütze, sondern in ganz normalem Zivil, mit Anzug und Krawatte.

Es hätte ja etwas peinlich sein können, aber das war es nicht, in dieser freundlichen Atmosphäre.
Ich stellte dem anglikanischen Bischof die Frage aller Fragen: "Haben Sie etwas mit Schottland zu tun?"

Und er sprach: "Ich bin in Glasgow geboren."
Bingo!

Der Bischof war etwas erstaunt, dass ich das bei seiner Predigt herausgehört hatte.
Denn: Er stammte aus einer persisch-christlichen Familie, sein Name war persisch und arabisch, und er lebte in London.

Aber ich als Schwarzwälder hatte bei der Art, wie er das "r aussprach, einen schottischen Hintergrund vermutet - und zu Recht vermutet, wie ich nun wusste.
Das hätte mir den Tag gerettet - wenn er nicht schon durch die chinesische Studentin gerettet gewesen wäre
 
Nun aber zurück zu der chinesischen Studentin.
Als ich sie damals in Heidelberg zum ersten Mal sah und sie nach dem Weg fragen wollte, vermutete ich:

etwa 18 Jahre alt
Chinesin
Studentin im 1. Semester

Das war nicht ganz falsch und nicht ganz richtig.
So nach und nach stellte sich heraus, wie es wirklich war.
Es war alles etwas anders.
Es gab da drei Überraschungen - und später noch eine vierte Überraschung.

Morgen mehr! :)
 
Die Chinesin war nicht 18 Jahre alt, und sie war auch keine Chinesin.
Sondern:
30 Jahre alt
Vietnamesin
Dozentin an der Universität von Hanoi.

Und nach dem Gespräch mit dem Bischof kam ich dann auch noch in ein gutes Gespräch mit Bian, wie ich sie hier nun nennen will.
Ihr realer Vorname ist anders. Aber aus Datenschutzgründen ändere ich ihn hier.
Bian bedeutet: „verborgen, geheimnisvoll“.

Bian also lud mich ein, sie doch auch einmal in Hanoi zu besuchen.
Nun weiß ich, dass solche Einladungen nicht immer ernst gemeint sind.
Wenn ein US-Amerikaner zu einem sagt: "You must come to my house ...."
- so ist das nur eine Floskel wie "Guten Tag!"
Und man würde den Teufel tun, wenn man solch eine Pseudo-Einladung annähme.

Aber wir beide blieben in gutem Kontakt und besprachen Details der Reise, also wann genau, wohin genau, und was dann gemeinsam unternehmen in Vietnam.
Die Einladung war also ernst gemeint.

Und so nahm ich diese Einladung gerne an.
 
*singt*

Ich hatt den Weg in Heidelberg verloren
an einem lauen Frühlingstag.
Und drum habe ich dann geschworen,
dass nach Hanoi ich gerne fahren mag!

Ja, so sang und sagte ich im Frühjahr 2012.
Und im November 2012 flog ich dann wirklich und wahrhaftig mit den Vietnam Airlines von Frankfurt nach Hanoi.
 
Die Genialität von Zufällen, vor allem wenn mehrere Zufälle zusammenspielen und ein gesamtes ergeben.
Und das in einem Wahrscheinlichkeitssystem wie unserem, genial.
Schön das du dein Erlebnis teilst.

Ich glaube wir sind, was den zu-fall angeht falsch belehrt/unterrichtet worden und doch spricht die Bezeichnung zufall für sich.

Lg
 
Die Genialität von Zufällen, vor allem wenn mehrere Zufälle zusammenspielen und ein gesamtes ergeben.
Und das in einem Wahrscheinlichkeitssystem wie unserem, genial.
Schön das du dein Erlebnis teilst.

Ja, es war wirklich ein Reihe von Zufällen, die zu meinem Flug nach Hanoi führten.

Und einen Zufall habe ich noch gar nicht erwähnt:
Bian hatte ursprünglich gar nicht vor, nach dem anglikanischen Gottesdienst noch zur Feier im Hause der altkatholischen Gemeinde zu kommen.

Sie ging erst mal mit anderen Vietnamesen woanders hin. Dann aber, "on second thoughts", entschied sie sich doch noch, zu jenem Treffen zu gehen. Und so war sie etwas später dran, wie ich auch.

Und nur so konnte es kommen, dass ich sie auf der Straße traf und sie quasi "von der Straße auflas" und wir gemeinsam zum Treffen fuhren.

:)
 
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Ja, es war wirklich ein Reihe von Zufällen, die zu meinem Flug nach Hanoi führten.

Und einen Zufall habe ich noch gar nicht erwähnt:
Bian hatte ursprünglich gar nicht vor, nach dem anglikanischen Gottesdienst noch zur Feier im Hause der altkatholischen Gemeinde zu kommen.

Sie ging erst mal mit anderen Vietnamesen woanders hin. Dann aber, "on second thoughts", entschied sie sich doch noch, zu jenem Treffen zu gehen. Und so war sie etwas später dran, wie ich auch.

Und nur so konnte es kommen, dass ich sie auf der Straße traf und sie quasi "von der Straße auflas" und wir gemeinsam zum Treffen fuhren.

:)
Kaum an Genialität zu übertreffen, bis jetzt kenne ich die Aneinanderreihung meiner Zufälle, wo der erste bis zum letzten zusammen spielte, als einzelperson. In eurem Fall etwas ganz neues für mich. Sehr interessant was du da schreibst, danke¹.
 
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