Als
Indigo-Kinder bezeichnen Anhänger
esoterischer Ideen eine Gruppe von Kindern, denen sie ganz besondere
psychischeund
spirituelle Eigenschaften und Fähigkeiten zuschreiben. Der Begriff der
Indigo-Kinder gelangte in esoterischen Kreisen zu internationaler Bekanntheit und zu zahlreichen Adaptionen in einschlägigen Veröffentlichungen sowie im
World Wide Web. Der Begriff wird nicht durch Erkenntnisse der
Psychologie,
Kinder- und Jugendpsychiatrie oder
Pädagogik gestützt, und fand im
wissenschaftlichen Diskurs so gut wie keine Resonanz
Ein Indigo-Kind weise nach Carroll und Tober neue und ungewöhnliche psychische Merkmale auf, die ein bislang nicht bekanntes Verhaltensmuster ergäben. Es komme mit einem hohen
Selbstwertgefühl und dem Wissen um seine Erhabenheit auf die Welt, akzeptiere keine (künstlichen) Autoritäten und reagiere nicht auf Disziplinierungsversuche, verweigere ihm unverständlich oder sinnlos erscheinende Handlungen, zeige Frustrationen gegenüber ritualisierten Systemen, gelte als Querdenker, habe Schulschwierigkeiten, werde von anderen als
dissozial wahrgenommen und habe einen hohen
Intelligenzquotienten. Auch sei es
hypersensibel gegenüber chemischen Stoffen, beispielsweise in der Nahrung. Bei Indigokindern würden von Ärzten häufig fälschlicherweise
kinder- und jugendpsychiatrische Störungen wie beispielsweise eine
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert. Anhänger dieser Idee empfehlen daher Eltern, auch entgegen ärztlichem Rat, auf eine schulmedizinische Behandlung dieser Störung zu verzichten. Carroll, Tober und andere einschlägige Autoren vermitteln den Eindruck, die „Ankunft“ der Indigo-Kinder sei Teil eines größeren spirituellen Prozesses, sie seien Vorboten einer neuen, hybriden, möglicherweise sogar
außerirdischen Lebensform