homöopathie --> erklärungsbedarf

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was heisst repertorisiert?

http://www.aerztezeitung.de/panorama/default.aspx?sid=352052

habe gerade entdeckt, dass der erste Blindversuch in der Geschichte der Medizin von Homöopathen durchgeführt wurde :)

so und jetzt zu dir:

nein es gab keine Kontrollgruppe.

Und es gibt auch keine Fragebögen.

Während einer solchen Verreibung treten „Symptome“ auf:

Soll heißen: es können z.B. mehrere Leute Kopfschmerzen bekommen.

Die Art des Kopfschmerzes:
Wo genau – erstreckt sich wohin
Schmerzempfindung (bohrend, klopfend, stechend)

wird in einem Repertorium (z.B. Synthesis ) nachgeschlagen:

Dort stehen unter den entsprechenden Rubriken die Mittel, die diese Art des Schmerzes heilen können.

Und wenn man alle ungewöhnlichen Erscheinungen, die im Rahmen dieses Prozesses bei den Teilnehmern auftauchen, nachschlägt, wird das Mittel, das verrieben wurde, häufiger auftauchen als andere.

Ich sehe jetzt grad einen Hamster vor mir, der sich entgeistert die Haare rauft.

:D
 
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Im Ernst : Wenn man über Monate immer wieder ausweichen muss, weil Teller und Gläser durch die Gegend fliegen, und das immer aufhört, wenn man das Mittel versprüht - und wenn dann jemand fragt "Wieso glaubst Du dass das das Mittel war ?", dann greift man sich schon an den Kopf. Wie weit kann eigentlich ein skeptisch-um-jeden-Preis-und-aus-Prinzip-Brettl vor dem Kopf noch reichen ?

Weil ich weiß, zu was für Fehlschlüssen schon geradezu scheinbar eindeutige Ergebnisse geführt haben. Die Frage mag zwar nach "Brett vor dem Kopf oder paranoid klingen" - aber die Fehlschlüsse im Hinterkopf bewirken, dass die Frage berechtigt bleibt.

Gegenfrage : Wieso glaubst Du, dass man sich diese Fragen (die ja nicht gerade besonders originell sind und ohnehin selbstverständlicher Bestandteil von Überlegungen über die Wirksamkeit von Behandlungen sind) nicht ohnehin bereits selbst überlegt hat, bevor man so ein Beispiel veröffentlicht - bzw. bevor man sich entschließt, eine Behandlungsmethode bei sich selbst anzuwenden ?

Oh, ich weiß, dass die Fragen weder besonders originel sind und dass sie meistens Bestandteil eigener Überlegungen sind. Nur wird meiner Ansicht nach die Frage nach diesen Nebeneffekten oftmals sehr voreilig als 'beantwortet' abgehakt... was in der Vergangenheit der Wissenschaften (wie ich immer weider betonen will) zu eklatanten Fehlurteilen geführt hat.

Gawyrd schrieb:
PS.: Ich habe Dir - wenn ich mich recht erinnere - vor langer Zeit ein Homöopathieforum einer Ärztin genannt, wo Du Deine Fragen stellen könntest. Hast Du das genützt ?

Ja, das hast Du; und nein, ich habe das Forum noch nicht genutzt. Ich habe mich in den letzten Monaten deswegen aber auch zurück gehalten, wenn es um Medizin/Homöopathie ging. Hier habe ich mich wieder eingemischt, weil ich es als "seltsam" empfinde, wenn einerseits hier positiv über Homöophatie geschrieben werden darf (scheinbar Deiner Meinung nach), für Kritikpunkte (oder Polemisierung, je nach Standpunkt) aber dann gesagt wird: "Die stelle mal nicht hier im Forum, sondern wende Dich da an Experten." Warum schreibst Du hier über Homöophatie, wenn Du kein Experte darin bist?

Viele Grüße
Joey
 
http://www.aerztezeitung.de/panorama/default.aspx?sid=352052

habe gerade entdeckt, dass der erste Blindversuch in der Geschichte der Medizin von Homöopathen durchgeführt wurde :)

so und jetzt zu dir:

nein es gab keine Kontrollgruppe.

Und es gibt auch keine Fragebögen.

Während einer solchen Verreibung treten „Symptome“ auf:

Soll heißen: es können z.B. mehrere Leute Kopfschmerzen bekommen.

kein wunder, bei sowas hätt ich auch kopfschmerzen, aber aus anderen gründen ... :D

Die Art des Kopfschmerzes:
Wo genau – erstreckt sich wohin
Schmerzempfindung (bohrend, klopfend, stechend)

in dem fall klopfend ...

wird in einem Repertorium (z.B. Synthesis ) nachgeschlagen:

Dort stehen unter den entsprechenden Rubriken die Mittel, die diese Art des Schmerzes heilen können.

beste heilung = selbstheilung - ich bilde mir einfach ein, dass alles wieder gut wird und ich keine schmerzen mehr habe! so

Und wenn man alle ungewöhnlichen Erscheinungen, die im Rahmen dieses Prozesses bei den Teilnehmern auftauchen, nachschlägt, wird das Mittel, das verrieben wurde, häufiger auftauchen als andere.

was macht man mit leuten, die kaum deutsch oder englisch oder sonst eine frage des homöopathen in "verständlich" beantworten können. wie wird das mittel bestimmt, anhand von zeichensprache? :p

Ich sehe jetzt grad einen Hamster vor mir, der sich entgeistert die Haare rauft.

ich seh einen der kurz auflacht ...

gruß tarja
 
nein es gab keine Kontrollgruppe.

Die ist aber notwendig. Wie willst Du sonst die Hypothesen sauber voneinander unterscheiden? Wären beispielsweise die gleichen Symptome auch bei einem anderen Mittel (doppelblind verteilt und ausgewertet) aufgetreten?

Ein Beispiel, warum die Kontrollgruppe dringend notwendig ist:

(...) In einer Chemotherapie-Studie fielen einigen der Beteiligten, die Placebos erhalten hatten, die Haare aus, weil sie glaubten, daß Chemotherapie immer zu Haarausfall führt (5). (...)

Quelle: http://www.gwup.org/infos/themen-na...cam/333-homeopathie-erfolge-nur-placeboeffekt

Während einer solchen Verreibung treten „Symptome“ auf:

Soll heißen: es können z.B. mehrere Leute Kopfschmerzen bekommen.

Die Art des Kopfschmerzes:
Wo genau – erstreckt sich wohin
Schmerzempfindung (bohrend, klopfend, stechend)

wird in einem Repertorium (z.B. Synthesis ) nachgeschlagen:

Dort stehen unter den entsprechenden Rubriken die Mittel, die diese Art des Schmerzes heilen können.

Und wenn man alle ungewöhnlichen Erscheinungen, die im Rahmen dieses Prozesses bei den Teilnehmern auftauchen, nachschlägt, wird das Mittel, das verrieben wurde, häufiger auftauchen als andere.

Schon interessant, aber zwecklos - zumindest sehr angreifbar - wenn diese Auswertung nicht doppelblind und ohne Kontrollgruppe durchgeführt wurde.

Viele Grüße
Joey
 
was macht man mit leuten, die kaum deutsch oder englisch oder sonst eine frage des homöopathen in "verständlich" beantworten können. wie wird das mittel bestimmt, anhand von zeichensprache? :p

Da werden keine Fragen gestellt, die Teilnehmer schreiben die Symptome auf – die werden anschließend gesammelt und geordnet.

Ansonsten im Behandlungsnotfall: erfahrene Homöopathen mit entsprechendem schulmedizinischem Hintergrund können Mittel auch anhand von Körpersprache, Puls, Zungen-, Hautfarbe, Urinbeschaffenheit etc. ermitteln.
 
Und wenn man alle ungewöhnlichen Erscheinungen, die im Rahmen dieses Prozesses bei den Teilnehmern auftauchen, nachschlägt, wird das Mittel, das verrieben wurde, häufiger auftauchen als andere.

hier muss sichergestellt werden, dass nicht nur bestimmte mittel verteilt werden, sondern ein beliebiges. ansonsten könnte man das ganze manipulieren. viele leute bekommen z.b. vom mörsern bestimmt schmerzen im handgelenk oder durch die haltung rückenschmerzen. jetzt brauche ich nur noch ein mittel rauszurücken, welches unter "schmerzen im handgelenk" auftaucht und schon habe ich eine beeindruckende übereinstimmung.
deshalb ist die kontrollgruppe nötig.

Da werden keine Fragen gestellt, die Teilnehmer schreiben die Symptome auf – die werden anschließend gesammelt und geordnet.

das lässt dem auswerter freiraum für interpretationen, was das ergebnis stark verfälschen kann.
 
Die ist aber notwendig.

Joey – ich sagte, bei der Verreibung, an der ich teilgenommen habe, gab es keine Kontrollgruppe.

Ansonsten gibt es solche Prüfungen auch mit – wurde doch schon erwähnt.

Bevor du dir weiter den Kopf zerbrichst – nimm an einer teil und erlebe es selbst.
 
viele leute bekommen z.b. vom mörsern bestimmt schmerzen im handgelenk oder durch die haltung rückenschmerzen. jetzt brauche ich nur noch ein mittel rauszurücken, welches unter "schmerzen im handgelenk" auftaucht und schon habe ich eine beeindruckende übereinstimmung.

Ich muß mal sehen, ob es ein Mittel für „schwer auf der Leitung stehen“ gibt.
:D
Es wird kein Mittel rausgerückt.

Das wird am Anfang an alle verteilt und ist im Mörser drin.

Vielleicht schaust du mal in ein Repertorium – dann wirst du feststellen, dass ein Mittel anhand eines einzigen Symptoms wie Schmerzen im Handgelenk nicht zu ermitteln ist.

Zweitens würde ein Symptom wie Schmerzen im Handgelenk bei einer Verreibung gar nicht mit aufgenommen, weil es nicht die Bohne ungewöhnlich ist, sondern logischerweise sehr wahrscheinlich auftritt.

Wenn aber mehrere Teilnehmer plötzlich heiße, brennende Füße kriegen, dann sieht es schon anders aus.

Also, wenn du es genau wissen willst, mach es einfach.

PS: die Auswertung findet gemeinsam statt.
 
PS: die Auswertung findet gemeinsam statt.

War denn auch jemand bei der Auswertung dabei, der wusste, um welches Mittel es sich handelte? Jemand, der (unbewusst und subtil) die Auswertung leiten konnte?

Und wie sieht es mit dem "Ich hatte Kopfschmerzen" - "Jetzt, wo Du es sagst... ich auch!" - Effekt aus? Wie wird der bei der gemeinsamen Auswertung ausgeschlossen?

Viele Grüße
Joey
 
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PS: die Auswertung findet gemeinsam statt.

damit werden sich einige teilnehmer gegenseitig hochschaukeln oder von anderen beeinflussen lassen und dinge sagen, die sie allein nicht gesagt hätten. und dann kann folgendes passieren:
unter den teilnehmern ist jemand, der sich auskennt und vermutet, worum es sich handeln könnte. er bildet sich daraufhin entspechende symptome ein, nennt sie, andere sagen "jetzt wo du es sagst - ich auch" - du siehst, worauf ich hinaus will.

Wenn aber mehrere Teilnehmer plötzlich heiße, brennende Füße kriegen, dann sieht es schon anders aus.

wird das gemessen? ;) temperatur ist ja messbar.
 
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