homöopathie --> erklärungsbedarf

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Ist auch kein Problem Joey – die finden statt.

Und an einer einfachen Blindverreibung habe ich selbst teilgenommen.

Spätestens hier versagt die Placebo-Theorie völlig.

Was ist eine Blindverreibung? Wie wird da genau vorgegangen? Ich habe da eben ein wenig gegoogelt, aber so recht bin ich aus den Ergebnissen beim Überfliegen nicht schlau geworden. Und findet sie wirklich doppelblind statt? Und wieviele Teilnehmer gab es? Wievielen wurde der Wirkstoff und wievielen ein Scheinmkittel gegeben? War das Ergebnise statistisch signifikant (durchaus schon mit etwa 10-20 Teilnehmern erreichbar)?

Erst dann kann man sagen, dass die "Placebo-Theorie" versagt.

Viele Grüße
Joey
 
Ja - aber auch in der klassischen Medizin kann man davon sprechen... (siehe Scheinmedikamente...) und man sollte die Nebenwirkungen niemals außer Acht lassen.... Wenn ich für eine Narkose aufkläre, beginne ich immer damit: eine Narkose ist zuerst einmal ein Eingriff in die Gesundheit des Menschen...

Ja, natürlich. Nur mit dem Unterschied, dass in der "klassischen Medizin" zumindest idealerweise klar ist, was ein Scheinmedikament ist und was nicht.

Da Du es gerade kurz angesprochen hast: Interessant finde ich, dass ja immernoch nicht klar ist, wie eine Narkose überhaupt genau funktioniert. Weißt Du, wie Narkose-Mittel genau getestet werden? Laufen Studien dazu auch doppelblind ab? Das stelle ich mir ziemlich schwierig (aber nicht unmöglich) vor.

Viele Grüße
Joey
 
(...) wenn ein tobender dementer Mann ruhig wird, wenn man ein bestimmtes homöopathisches Mittel im Raum versprüht (Placebo-Effekt wenn er nicht einmal weiß, dass ein Mittel eingesetzt wird ???) (...)

Es ist ja nicht nur der Placebo-Effekt, der auf der Liste der Kritikpunkte steht. Woher willst Du am Beispiel des tobenden Mannes wissen, dass es am Versprühen des Mittels lag? Vielleicht wurde er nur einfach müde. Woher willst Du wissen, dass er ohne das Mittel, oder beim Versprühen von bsp. nur Wasser oder Alkohol, nicht ebenfalls sich beruhigt hätte?

Deine anderen Beispiele (z.B. Deine Borelliose) sind da weitaus beeindruckender.

Aber eine Sammlung von Erfolgen (der ich auch noch andere Berichte hinzufügen könnte) - und seien sie noch so verwunderlich - macht keinen Wirksamkeitsnachweis aus. Das ist u.U. so, als wenn ich einen Stammtisch der Lottogewinner als Beweis für Lotto als Möglichkeit reich zu werden anpreisen würde.

Es steht aber jedem frei, auf die Möglichkeiten der Homöopathie zu verzichten.

Genauso, wie es jedem frei steht, sie anzuwenden.

Viele Grüße
Joey
 
Es ist ja nicht nur der Placebo-Effekt, der auf der Liste der Kritikpunkte steht. Woher willst Du am Beispiel des tobenden Mannes wissen, dass es am Versprühen des Mittels lag? Vielleicht wurde er nur einfach müde. Woher willst Du wissen, dass er ohne das Mittel, oder beim Versprühen von bsp. nur Wasser oder Alkohol, nicht ebenfalls sich beruhigt hätte?
Weil sich dieser Zustand über länger als ein Jahr erstreckte (= Beobachtungszeitraum).
Weil die Wirkung immer unmittelbar nach dem Versprühen eintrat - unabhängig davon, wie lange der Tobsuchtsanfall vorher gedauert hatte.
Weil ohne Versprühung diese Anfälle tatsächlich bis zur Erschöpfung des Mannes dauerten und zB. durch keine Gespräche oder andere Beruhigungsversuche zu stoppen waren.

Im Ernst : Wenn man über Monate immer wieder ausweichen muss, weil Teller und Gläser durch die Gegend fliegen, und das immer aufhört, wenn man das Mittel versprüht - und wenn dann jemand fragt "Wieso glaubst Du dass das das Mittel war ?", dann greift man sich schon an den Kopf. Wie weit kann eigentlich ein skeptisch-um-jeden-Preis-und-aus-Prinzip-Brettl vor dem Kopf noch reichen ?

Gegenfrage : Wieso glaubst Du, dass man sich diese Fragen (die ja nicht gerade besonders originell sind und ohnehin selbstverständlicher Bestandteil von Überlegungen über die Wirksamkeit von Behandlungen sind) nicht ohnehin bereits selbst überlegt hat, bevor man so ein Beispiel veröffentlicht - bzw. bevor man sich entschließt, eine Behandlungsmethode bei sich selbst anzuwenden ?
 
Was ist eine Blindverreibung?

Bei einer Blindverreibung bekommen die Teilnehmer eine Substanz – ohne zu wissen, um welchen Stoff es sich handelt.
(Bei Doppelblind wissen auch die Anleiter nicht, um welche Substanz es sich handelt).

Diese Substanz wird über meist 2 Tage nach dem klassischen Verfahren insgesamt 3 Stunden lang in einem Mörser mit Milchzucker verrieben. (Es wird also nichts eingenommen)

Die während dieses Prozesses bei den Teilnehmern auftretenden physischen und psychischen Phänomene werden gesammelt und u.a. nach Häufigkeit geordnet und zum Schluß repertorisiert.

Dabei kristallisiert sich dann das Mittel heraus, das verrieben wurde.

Bei der Verreibung, an der ich teilgenommen habe, waren es ca. 30 Teilnehmer.
Es handelte sich um ein gelbliches Pülverchen (es war Calcarea Sulfuricum)

Ansonsten gibt es natürlich auch Arzneiprüfungen mit der Einnahme von Mitteln

Ein Beispiel: http://www.michael-teut.de/?nav=43,74

damit habe ich jedoch keine persönlichen Erfahrungen.
 
Aber eine Sammlung von Erfolgen (der ich auch noch andere Berichte hinzufügen könnte) - und seien sie noch so verwunderlich - macht keinen Wirksamkeitsnachweis aus. Das ist u.U. so, als wenn ich einen Stammtisch der Lottogewinner als Beweis für Lotto als Möglichkeit reich zu werden anpreisen würde.
Ich persönlich mache seit ca. 15 Jahren DURCHGEHEND beste Erfahrungen mit der Homöopathie. Da war jede Behandlung hilfreich. Ich habe mir allerdings auch einen sehr guten Homöopathen gesucht, der auch Schulmediziner ist - und wir jeweils entscheiden, welchen Behandlungsweg wir gehen. Da ist Dein Lottobild schlichtweg falsch - oder zeige mir jemanden, der 15 Jahre regelmäßig im Lotto gewinnt, jedesmal wenn er spielt.

PS.: Ich habe Dir - wenn ich mich recht erinnere - vor langer Zeit ein Homöopathieforum einer Ärztin genannt, wo Du Deine Fragen stellen könntest. Hast Du das genützt ?
 
Ja, natürlich. Nur mit dem Unterschied, dass in der "klassischen Medizin" zumindest idealerweise klar ist, was ein Scheinmedikament ist und was nicht.

Da Du es gerade kurz angesprochen hast: Interessant finde ich, dass ja immernoch nicht klar ist, wie eine Narkose überhaupt genau funktioniert. Weißt Du, wie Narkose-Mittel genau getestet werden? Laufen Studien dazu auch doppelblind ab? Das stelle ich mir ziemlich schwierig (aber nicht unmöglich) vor.

Viele Grüße
Joey

Ist zwar ein wenig sehr OT...aber ich werd mal kurz antworten :D

Eine "typische" Vollnarkose besteht ja aus verschiedenen Medikamenten, was
da wären:

Muskelrelaxanzien
ein Opiat als Schmerzmittel - evtl. auch "normale Schmerzmittel" zusätzlich
ein Schlafmittel
evt. Narkosegas
Notfallmedikamente, zu denen z.B. auch das bekannte Atropin gehört
und diverse andere Medikamente, die in speziellen Fällen eingesetzt werden....

Von jeder Sorte gibt es eine Riesenauswahl, die mal mehr, mal weniger - von Krankenhaus zu Krankenhaus oder von Arzt zu Arzt verschieden eingesetzt werden - meistens auch - speziell auf bestimmte Operationen abgestimmt...

Da müßte man sich nun also jedes einzelne Medikament vorknöpfen, um darüber zu bestimmen, auf welche Art und Weise sie einer Prüfung unterzogen worden sind.
Ja - Doppelblindstudien sind auch hier nicht unbekannt, aber bei den einzelnen Medikamenten kann ich das jetzt nicht so genau sagen...das wäre eine Studie für sich....:D

LG blue
 
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Die während dieses Prozesses bei den Teilnehmern auftretenden physischen und psychischen Phänomene werden gesammelt und u.a. nach Häufigkeit geordnet und zum Schluß repertorisiert.

was heisst repertorisiert?
und verstehe ich das richtig:
leute verreiben mit einem mörser etwas und füllen dann einen fragebogen aus mit fragen wie "waren sie heute morgen fröhlicher als sonst?"

bei so einer untersuchung wäre ich gerne mal dabei, um mir das genauer anzusehen. vorrangig natürlich, um schwachstellen zu finden ;)
ein paar fragen, denen ich nachgehen würde:
gibt es eine kontrollgruppe?
sind evtl. die fragebögen falsch rum konstruiert? also identifiziert man mit den antworten die substanz und schließt gleichzeitig alle anderen oder zumindest fast alle aus (richtig) oder prüft man nur, ob die antworten zu dieser substanz passen (falsch)
 
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