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LynnCarme
Guest
ich hoffe, dass eine wiederholung in so dramtischer form nicht mehr möglich sein wird, weil die entsetzliche vergangenheit bei einem teil der gesellschaft das kritische denken und die aufmerksamkeit sensibiliert hat
Eigentlich dachte ich, dass unsere Gesellschaft nun ausreichend sensibilisiert sein sollte, aber ich habe den Eindruck, dass die Vergangenheit ganz einfach intellektuell objektiviert wird im Museum, sodass wir uns nicht mehr gefühlsmäßig damit beschäftigen müssen. Deshalb sehe ich schon auch einen Aspekt der Schuld, den die Gesellschaft heutzutage trägt, gerade weil sie verdrängen will und sich damit gefühlsmäßig distanziert von dem Leid, das Europa so vielen Menschen zugefügt hat. Es geht ja nicht um irgendeinen Psychopathen, der ein paar Leute umgebracht und in seinem Garten verscharrt hat, wo sich die meisten fragen: Wie war das möglich? Der Täter führte ein ganz normales Leben und hatte sogar Familie und Kinder. In diesem Fall (der Shoa) wurde dieses psychopathische Verhalten von der breiten Bevölkerung gewollt, getragen und ermöglicht, das in aller scheinbaren Normalität. Und ich frage mich auch: Wie konnte das sein? Die Mörder hatten Familien und Kinder. Wie war das möglich, dass so viele Menschen derart verroht ein solches Mördersystem gewollt, ermöglicht und getragen haben?
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