"Holcaust verjährt nie"

du kannst davon ausgehen, dass sich viele drübergemogelt haben.
du siehst ja wie die rechte tickt. viele wollen es sogar abstreiten.
die aussöhnung muss von beiden seiten ausgehen, da fehlt noch einiges.
lg winnetou:)

die rechten streiten es nicht ab.....die, die angeblich nichts davon gewusst haben, findest du unter der noch heute lebenden älteren fraktion, das volk von damals...die angst hat sie damals mundtot gemacht.

eine aussöhnung auf der welt wird es nie geben, denn der mensch ist sehr besitzergreifend...jede kultur ist in gewisser weise machtergreifend...unbelehrbar!
 
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Ich habs von der anderen Seite verarbeitet...von der Seite mich als Enkelin ideologischer Supernazis wieder zu finden...von der müttlerlichen Linie her, meiner Mutter, die mitten im Krieg geborene wurde.

Väterlicherseits waren es eher Mitläufer, Großvater bei den Fliegern...und Großmutter wurde vom Großvater im Nachkrieg verlassen...und hat ihre 3 Kinder in Berlin durchgebracht....ohne Unterstützung des Fahnenflüchtigen.

Ich kenn die Tischgespräche über den Krieg von der väterlichen Linie....Großmutter und Papps haben immer wieder rekapituliert. Mein Vater musste mit 16 zur Flagg...er gehört zum " weißen Jahrgang".

Meine Mutter still und stumm , ist 13 JAhre jünger als mein Vater...wußte nichts!

Und ich als ihre Tochter und deren Enkelin hatte den Scheißauftrag...die Scheiß Vergangenheit auf zuarbeiten.

Der Großvater mütterlicherseits hat sich 1946 evtl selbst entsorgt...denn es blieb die Frage offen...wie ein Prof. Dr. Dr. ( Medizin, Biologie , Chemie) bei gutem Nachkriegsgehalt an einer Sepsis sterben konnte...somit zog meine Großmutter ihre 5 Kinder auch alleine in der Nachkriegszeit in hamburg groß.

Ich liebte diese Großmutter sehr...die bis zu ihrem Lebensende mit 84 den guten Adolf in ihre frommen Gebete einschloß....was ich natürlich nicht wußte....zum Glück!

Ich habe vieles erst erfahren als ich meine Scheißkindheit aufarbeiten musste.

In meiner Kindheit war ich der Jude innerhalb meiner Familie...das schwarze Scharf...und der Sündenbock...aber eben nicht bei meiner Großmutter müttelicherseits...da war ich Prinzessin...wurde geliebt...meine Bedürfnisse wurden mir gewährt....Ich durfte sogar meine ständig vor sich hinschimpfende Grossmutter kritiseren...und sie hörte auch auf mich...nahm mich ernst.

Zuhause war ich Schuhputzer , und Müllentsorger...die Prügelknäbin.

Meine Mutter war da nicht zimperlich...die kam auf Ideen, die waren gelinde gesagt sadistisch...und mein Vater war ihr Mitläufer und tat mir gegenüber wie ein Leidensgenosse....

Es wiederholt sich...will ich damit sagen......Alles was nicht erkannt wird, wird rekonverlesziert bis zum erbrechen.

Stellvertretend ....versteht sich..oder?

Das Unverarbeitete , Verheimlichte wurde an die Generationen weitergegeben....an die Enkel....

Und der der die Arschlochkarte hat...der Jude halt...muss den Dreck wegkehren....und die nachgeboren Juden finden sich in in ehemalige Nazifamilien wieder...Komisch ..ne...wie Karma funktioniert.

Das macht nachdenklich...oder....?

Ich kann eigentlich nur noch mit Versöhnungsgesprächen etwas anfangen...mittlerweile...wenn sich die Göring- Enkelin mit einem Holocaustopfer- Enkel trifft...und ihre Geschichten sich gegenseitig erzählen...und Mitgefühl für einander entwickeln können....Sicher muss man aber erst durch das Gruselkabinett des 3 . Reiches....sich das reinziehen..bis zum erbrechen...Aber irgendwann...ist bei Leuten, die die Massage in the Bottle ernst genommen und verstanden haben...dann auch damit wieder Schluss....und Befriedung findet statt....aber erst dann...nicht um weiter zu verleugnen.
 
ich lebe in witzenhausen und höre seit einem jahr die seminar reihe: "witzenhausen unterm hakenkreuz" ... die menschen haben bereitwillig mit

Lieber Shimon.
Meine Großmutter arbeitete auf dem Feld als sie erfuhr, dass der Krieg zu Ende war: Ein Mann rannte die Straße hoch und rief: "der Krieg ist aus, der Krieg ist aus!" Oma sagte ganz ruhig: "Ach so?" - und arbeitete weiter.
Ich war etwa 14 als ich diese Geschichte hörte und fragte ziemlich fassungslos ob sie sich denn überhaupt nicht gefreut habe?
Sie antwortete, sie erinnert sich noch immer an den Geschmack des Blutes in ihrem Mund, so fest musste sie sich auf die Lippen beißen. Sie dachte nur, wenn sie jetzt "dem Herrgott sei Dank" ruft, und es ist gar nicht wahr - und der Mann ist einer von denen - dann ist alles aus...

Wo ist denn da die maßgebliche Beteiligung des Durchschnittsbürgers? Ich sehe da nur lähmende Angst.
 
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Lieber Shimon.
Meine Großmutter arbeitete auf dem Feld als sie erfuhr, dass der Krieg zu Ende war: Ein Mann rannte die Straße hoch und rief: "der Krieg ist aus, der Krieg ist aus!" Oma sagte ganz ruhig: "Ach so?" - und arbeitete weiter.
Ich war etwa 14 als ich diese Geschichte hörte und fragte ziemlich fassungslos ob sie sich denn überhaupt nicht gefreut habe?
Sie antwortete, sie erinnert sich noch immer an den Geschmack des Blutes in ihrem Mund, so fest musste sie sich auf die Lippen beißen. Sie dachte nur, wenn sie jetzt "dem Herrgott sei Dank" ruft, und es ist gar nicht wahr - und der Mann ist einer von denen - dann ist alles aus...

Wo ist denn da die maßgebliche Beteiligung des Durchschnittsbürgers? Ich sehe da nur lähmende Angst.

Die meisten Leute versuchen zu überleben oder stecken den Kopf sogar ganz in den Sand.

Bei fairen Wahlen kam die NSDAP aber nie über 40% der Stimmen (März 1933 haben die Nazis ihre Gegner schon drangsaliert), und daher würde ich schon sagen wollen, dass die Mehrheit keine Nazis waren. Allerdings war es keine klare Mehrheit und natürlich kann man auch nicht sagen, dass die Nazis komplett gegen den Willen des Volkes regiert haben. Für eine Diktatur ist so viel Unterstützung auch völlig ausreichend.

LG PsiSnake
 
ich lebe in witzenhausen und höre seit einem jahr die seminar reihe: "witzenhausen unterm hakenkreuz" ... die menschen haben bereitwillig mit

Eine gute Sache, was da Roeper auf die Beine gestellt hat. Von solchen Leuten höre ich immer wieder, oftmals Bibliotheken oder Archivare. Gegen das Vergessen (wollen).
 
Das Unverarbeitete , Verheimlichte wurde an die Generationen weitergegeben....an die Enkel....

Ich nenne das Familienfluch und die Schandtaten der damals Regierenden lösten millionenfach Traumata aus, die auch bis in die heutige Generation hineinwirken.

Meine Familie konnten sich weitreichend vor dem Kriegsdienst drücken, aus gesundheitlichen Gründen, inkl. der Flucht vor der Roten Armee zum Kriegsende hin, die ganzen Grausamkeiten oft selbst nicht miterlebt und wenn, dann tief in sich vergraben, als es Stück um Stück bekannt wurde, was alles wirklich ablief.

Dieser Schock sitzt in ganzen Generationen, wurde meist überhaupt nicht verarbeitet, sondern mehr wie eine große Schuld und Scham auf den Schultern weiterhin getragen. Und da ist es egal, ob Menschen direkt Täter waren oder selbst passive Opfer in Unwissenheit oder tatsächlich Opfer der Schreckenstaten. Diese Last ist auch heute bei manchen Menschen noch so schwer, dass es ihnen unmöglich ist sie loszulassen und hinzusehen, wirklich zu verarbeiten und daraus zu lernen.

Sich weiterhin einfach nur schuldig zu fühlen und zu schämen hilft nicht dabei zu verarbeiten, im Gegenteil, es wirkt verhindernd. Drum reicht es nicht "nicht zu vergessen", sondern sich zu erinnern und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und die Vergangenheit dann tatsächlich in Frieden loslassen zu können. Damit Menschen die so gebundene Kraft und den Mut wieder freisetzen können, damit sich diese Geschichte nicht wiederholt. Und ein Schritt ist zu sehen, dass der Holocaust und der Krieg so viele Millionen Opfer brachte, die ich gar nicht differenzieren mag nach Nationalität oder Religionszugehörigkeit, weil alle Menschen Opfer waren.

Nur solange die Nachkommen sich selbst auch nur als Opfer begreifen, werden auch zukünftige Generationen Opfer bleiben und stumm, wenn sich Ähnliches drohend anbahnt in der Politik. Und dafür braucht es Mut und Rückgrat, um dann ganz aktiv NEIN zu sagen, wenn sich ähnliche Muster auftun, auch da unabhängig, wie eine Diktatur zustande kommt, ob rein politisch motiviert, kulturell oder religiös begründet.

LG
Any
 
Ich nenne das Familienfluch und die Schandtaten der damals Regierenden lösten millionenfach Traumata aus, die auch bis in die heutige Generation hineinwirken.

Meine Familie konnten sich weitreichend vor dem Kriegsdienst drücken, aus gesundheitlichen Gründen, inkl. der Flucht vor der Roten Armee zum Kriegsende hin, die ganzen Grausamkeiten oft selbst nicht miterlebt und wenn, dann tief in sich vergraben, als es Stück um Stück bekannt wurde, was alles wirklich ablief.

Dieser Schock sitzt in ganzen Generationen, wurde meist überhaupt nicht verarbeitet, sondern mehr wie eine große Schuld und Scham auf den Schultern weiterhin getragen. Und da ist es egal, ob Menschen direkt Täter waren oder selbst passive Opfer in Unwissenheit oder tatsächlich Opfer der Schreckenstaten. Diese Last ist auch heute bei manchen Menschen noch so schwer, dass es ihnen unmöglich ist sie loszulassen und hinzusehen, wirklich zu verarbeiten und daraus zu lernen.

Sich weiterhin einfach nur schuldig zu fühlen und zu schämen hilft nicht dabei zu verarbeiten, im Gegenteil, es wirkt verhindernd. Drum reicht es nicht "nicht zu vergessen", sondern sich zu erinnern und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und die Vergangenheit dann tatsächlich in Frieden loslassen zu können. Damit Menschen die so gebundene Kraft und den Mut wieder freisetzen können, damit sich diese Geschichte nicht wiederholt. Und ein Schritt ist zu sehen, dass der Holocaust und der Krieg so viele Millionen Opfer brachte, die ich gar nicht differenzieren mag nach Nationalität oder Religionszugehörigkeit, weil alle Menschen Opfer waren.

Nur solange die Nachkommen sich selbst auch nur als Opfer begreifen, werden auch zukünftige Generationen Opfer bleiben und stumm, wenn sich Ähnliches drohend anbahnt in der Politik. Und dafür braucht es Mut und Rückgrat, um dann ganz aktiv NEIN zu sagen, wenn sich ähnliche Muster auftun, auch da unabhängig, wie eine Diktatur zustande kommt, ob rein politisch motiviert, kulturell oder religiös begründet.

LG
Any

Differenzieren ist aber schon wichtig, weil die Täter es auch getan haben. Die Juden sind systematisch ermordet worden, eben weil sie Juden waren, nicht weil eh alle Opfer waren und es die Juden halt so miterwischt hat. Das war eben nicht so. Genauso die Homosexuellen und Roma und Sinti.

Für jemanden, dem alles weggenommen worden ist, der auf der Straße beschimpft und geschlagen worden ist, der seine ganze Familie im KZ verloren hat und alles nur deswegen, weil die Familie jüdisch war, ist das ein Hohn, wenn man sagt, daß ja alle Opfer waren auf die eine oder andere Weise.
 
Differenzieren ist aber schon wichtig, weil die Täter es auch getan haben. Die Juden sind systematisch ermordet worden, eben weil sie Juden waren, nicht weil eh alle Opfer waren und es die Juden halt so miterwischt hat. Das war eben nicht so. Genauso die Homosexuellen und Roma und Sinti.

Für jemanden, dem alles weggenommen worden ist, der auf der Straße beschimpft und geschlagen worden ist, der seine ganze Familie im KZ verloren hat und alles nur deswegen, weil die Familie jüdisch war, ist das ein Hohn, wenn man sagt, daß ja alle Opfer waren auf die eine oder andere Weise.

Natürlich muss man differenzieren.

Arno Gruen beschreibt die Mechanismen sehr eindrucksvoll, gerade in Bezug auf die Nazizeit und welche Mechanismen da bei Menschen wirksam wurden. Und wenn du das aus der Welt bringen möchtest, ist es einfach wichtig, nicht zu polarisieren und nur in Täter (die dann irgendwie alleine mit sich klarkommen sollen, weil sie böse sind) und Opfern (denen man alle Unterstützung anbietet) zu spalten, sondern zu schauen, wie man die Ereignisse für alle Beteiligten aufarbeiten kann.

Und du kannst schwerlich leugnen, dass ein Mensch, der instrumentalisiert wurde, nicht ebenso traumatisiert wird, wenn er erkennt, was da wirklich alles gelaufen ist und er selbst, wenn auch als Täter, missbraucht wurde.

Die Ergebnisse von Milgram, die Du vielleicht auch kennst, wo Probanden Menschen Stromstöße geben sollten, auf Anweisung einer vermeintlichen Autoritätsperson, sind schon an sich erschreckend genug. Aber genau da ist eben auch anzusetzen und zu schauen, wie man Menschen diese Autoritätshörigkeit nehmen kann, die blind und dumm Anweisungen folgen lässt, die menschenverachtend und grausam sind.

Und das schmälert keineswegs das Leid, das den Menschen angetan wurde, die Opfer wurden!

Du kennst mich doch, ich schaue bei solchen Ereignissen grundsätzlich woher etwas kommt und dann auf die Prävention, die eine Verarbeitung mit einschließt. Und da gibt es zwei Wege: der Bundesverfassungsschutz schaut auf die Unbelehrbaren, damit sie nicht wieder mächtig werden können. Der Rest der Menschen muss am Ende auf sich selbst achten, nicht Opfer von Ideologien zu werden, die sich anfangs nett anhören, aber in Krieg, Mord und Zerstörung enden. :)

Verstehst Du mich?

Lg
Any
 
Lieber Shimon.
Meine Großmutter arbeitete auf dem Feld als sie erfuhr, dass der Krieg zu Ende war: Ein Mann rannte die Straße hoch und rief: "der Krieg ist aus, der Krieg ist aus!" Oma sagte ganz ruhig: "Ach so?" - und arbeitete weiter.
Ich war etwa 14 als ich diese Geschichte hörte und fragte ziemlich fassungslos ob sie sich denn überhaupt nicht gefreut habe?
Sie antwortete, sie erinnert sich noch immer an den Geschmack des Blutes in ihrem Mund, so fest musste sie sich auf die Lippen beißen. Sie dachte nur, wenn sie jetzt "dem Herrgott sei Dank" ruft, und es ist gar nicht wahr - und der Mann ist einer von denen - dann ist alles aus...

Wo ist denn da die maßgebliche Beteiligung des Durchschnittsbürgers? Ich sehe da nur lähmende Angst.


sehr viele menschen haben aus den "arisierungen" finanziell pürofitiert - das ist duch untersuchungen nachgewiesen worden!. nich alle das ist klar, aber viele...das unfasssbare ist: wie schnell haben die menschen sich darüber gefreut, was den juden tagtäglich passiert ist...schon ab 1933.
(ich rede nicht von einzelfällen, die ich nicht kenne!)

shimon
 
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Ich habe auch nicht gesagt, dass es nur Nazi-Kader waren.

Denke aber auch nicht, dass der Hauptanteil der Leute die Hitler nicht gewählt haben plötzlich Nazis wurden.
Um aber wirklich Widerstand zu leisten waren viele nicht mutig genug (immerhin war es eine brutale Diktatur), oder entschieden sich wegen ihrer Familie usw. dagegen. Das Ausmaß der Verfolgung der Juden (nicht die Tatsache) war vielen wohl auch nicht klar.


woran willst du messen ob sie nazis waren oder nicht... sie haben zugesehen, sich gefreut und von der "arisierung" finanziell profitiert. ausserdem behaupte ich nicht, dass nur die deutsche so ahndelten. in ungarn war es genauso, das weiss ich auch... in D. gab es auch verinzelt wiederstand.
(wenn es dir "spass macht" beschönige alles...du kannst aber sicher sein, dass so lange noch beschöngt wird, gibt es auch keine aussöhnung!).

shimon
 
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