"Holcaust verjährt nie"

Die Literaturwissenschaft ist eine Geisteswissenschaft, die an der Uni gelehrt wird. Bildung ist mehr als Geschmack, es gibt klare Kriterien, was ein Sprachkunstwerk qualitativ hochwertig macht. Das ist nun mal Fakt. Das ist ein eigenständiger Berufszweig. Berufler haben nun mal mehr Ahnung, schließlich haben sie es gelernt und sich in diesem Bereich hochgearbeitet, indem sie sich aktiv Wissen aneigneten zu diesem Fachgebiet. Dann kann nicht einfach jemand kommen, irgend so ein ungebildeter Bauarbeiter, dass das alles nichts wert sei, naur weil er kaum zwei Buchstaben in der Reihe lesen kann. Wen soll den Mann ernstnehmen? Ich tue es nicht, sorry. ;)
Ich glaub's Dir ja... Ich fechte selber (wenn's um meine Fachgebiete geht) gerne mit Worten, um "Gegner" argumentativ an die Wand zu nageln... :D Und manches meiner SF ist durchaus schwierig zu lesen, weil z.B. die Autorin das Geschick hat, extrem fremdartige Kulturen zu zeichnen. Aber das liegt am Inhalt, nicht an der Sprache. Ich habe z.B. vor Jahren auch Knut Hamsun gelesen (keine Ahnung, ob der jetzt der Definition von Weltliteratur genügt), sowohl in deutsch als auch im Original, aber nicht, weil das irgend welche Kritiker als "muß man unbedingt lesen" deklarierten, sondern wegen des Inhaltes. Seine Texte gefielen mir einfach... Und ich finde, das ist kein schlechter Grund.

LG
Grauer wolf
 
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Aber dies doch nicht als Gesetz für alle Menschen hernehmen und erwarten, man müsse nun alle möglichen religiösen Gefühle dergestalt "respektieren" das man den Mund zu halten hat und "Ja und Amen" zu sagen hat geht gar nicht.
Siehst du, sowas findest du im Judentum nicht. Die Gebote gelten nur den Juden, nicht für den Rest der Menschheit. Nur für die jenigen die danach Leben wollen, nicht für jemanden der es nicht will. Darin liegt ja auch kein Sinn. Wir haben 613 Gebote und Verbote, und die sind definitiv nicht für alle Menschen, das wäre nicht zumutbar.
Die Bibel wurde von Menschen geschrieben, umgeschrieben, Teile entfernt und wieder zugefügt über "zweitausend" Jahre.
Die älteste gefundene Rolle ist die Jesaja Rolle (250 v. d.Z.) Sie stimmt heute noch mit dem aktuellen Text überein. Ich weiß es nicht wie es bei anderen aussieht, aber wir legen viel Wert auf unsere Schriften. Unsere Schriften, unsere Rollen, nicht die Bücher, werden von einem gelehrten per Hand geschrieben und von einem Gemeinde aus verschiedenen Personengruppen kontrolliert, selbst wenn sich nur ein kleiner vllt unbedeutender Fehler findet, zb. ein vergessener Beistrich, wird die Rolle verbrannt, und muss neu geschrieben werden.
Wenn ich dann die Tora auf Deutsch lese, finde ich genauso kleinere Fehler, wo die bedeutung nicht die selbe wie im Hberäischen ist. Vor allem das AT der Christen, stimmt mit der Tora nicht überein, obwohl sie es sollte (zumindest das, was ich mal zwischen die Finger bekam). Vor allem das Wort "Gehinom", wurde mit Hölle übersetzt, und das Wort "Gehinom" hat nichts mit der Hölle zu tun, wie man sie kennt.
Für mich ist es ein Buch G'TTes, weil ich an G'TTes Existenz nicht zweifle. Natürlich, wenn du nicht an G'TT glaubst, kannst du auch nicht an die Schriften glauben- das ist ja nur logisch und verständlich.
 
PS.:
Mir ist eine ordentliche Gulaschsuppe oder ein Steak in der Pfanne alleweil lieber als Hummer mit Schampus oder Gerichte, bei denen man 5 Minuten braucht, nur um denn Namen rauszukriegen (püriertes Irgendwas von...an...zu...bei...hastenichjesehen). Ich mag's bodenständig, nicht überkanditelt, beim Essen wie beim Lesen...

Der Vergleich ist gut. Überkandidelt, selbsterhöhend, etwas anderes aus etwas machen, als wozu es ursprünglich erfunden wurde.

Essen um sattzumachen, das geschriebene Wort um Informationen weiterzugeben.

Ein Künstler erzählte übrigens aus seinem Hochschulstudium in Kunst, wie Kunstlaien mit Bildern von Miro und täuschend ähnlichen Bildern eines Laien konfrontiert wurden und sie aufforderte, die Bilder zu benennen, die von dem echten Künstler waren und Fakes von einem Laien. Die Leute konnten tatsächlich die Kunst vom Möchtegern unterscheiden. So brachte der Professor seinen Studenten den Respekt vor dem "ungebildeten Menschen" bei, die sehr wohl ein gutes Gefühl dafür haben, was inhaltsvoll und in diesem Fall Kunst ist und was nicht.

Überkandidelt trifft den Fall, wo ein Hape Kerkeling Literaturkenner narrte oder ein Kunstprojekt angeblich wertvolle Bilder an Kunstkenner teuer vertickte, die in Wirklichkeit Affen gekleckst hatten. Oder wo Tütensupen in einem 5-Sterne-Gourmetrstaurant teuer an Feinschmecker ausgegeben wurden als neue Vorsuppenkreation und dort für Begeisterung sorgte.

Offenbar lässt die Überkandidelung zu, dass die Wahrnehmung sich irgendwie seltsam verzerrt. Ich finde solche Versuche immer sehr aufschlussreich. *g*

Lg
Any
 
Siehst du, sowas findest du im Judentum nicht. Die Gebote gelten nur den Juden, nicht für den Rest der Menschheit. Nur für die jenigen die danach Leben wollen, nicht für jemanden der es nicht will. Darin liegt ja auch kein Sinn. Wir haben 613 Gebote und Verbote, und die sind definitiv nicht für alle Menschen, das wäre nicht zumutbar.

Die älteste gefundene Rolle ist die Jesaja Rolle (250 v. d.Z.) Sie stimmt heute noch mit dem aktuellen Text überein. Ich weiß es nicht wie es bei anderen aussieht, aber wir legen viel Wert auf unsere Schriften. Unsere Schriften, unsere Rollen, nicht die Bücher, werden von einem gelehrten per Hand geschrieben und von einem Gemeinde aus verschiedenen Personengruppen kontrolliert, selbst wenn sich nur ein kleiner vllt unbedeutender Fehler findet, zb. ein vergessener Beistrich, wird die Rolle verbrannt, und muss neu geschrieben werden.
Wenn ich dann die Tora auf Deutsch lese, finde ich genauso kleinere Fehler, wo die bedeutung nicht die selbe wie im Hberäischen ist. Vor allem das AT der Christen, stimmt mit der Tora nicht überein, obwohl sie es sollte (zumindest das, was ich mal zwischen die Finger bekam). Vor allem das Wort "Gehinom", wurde mit Hölle übersetzt, und das Wort "Gehinom" hat nichts mit der Hölle zu tun, wie man sie kennt.
Für mich ist es ein Buch G'TTes, weil ich an G'TTes Existenz nicht zweifle. Natürlich, wenn du nicht an G'TT glaubst, kannst du auch nicht an die Schriften glauben- das ist ja nur logisch und verständlich.

Schau, und dein selbstbewusster und fröhlicher und freimütiger Umgang mit deiner eigenen Religion könnte mich tatsächlich motivieren, mich mit den Inhalten zu beschäftigen. So wie damals auf der Hochzeit, wo ich ein willkommener Gast war und trotz der Rituale, zu denen ich auch eingeladen war und mitmachte, nicht eine Sekunde ein schlechtes Gefühl bekam.

Auch später, als ich nur aus der Ferne gegenüber auf den Balkonen in der Schweiz, wo ich zu Gast war, das Laubhüttenfest mitbekam. Ich fühlte mich weder belästigt noch bedrängt, obwohl es nicht gerade leise zuging - teilweise.

Und genau da kann ich mühelos Respekt im herkömmlichen Sinn gegenüber dir als religiösen Mensch und deinem Glauben aufbringen.

Liebe Grüße
Any
 
Und genau da kann ich mühelos Respekt im herkömmlichen Sinn gegenüber dir als religiösen Mensch und deinem Glauben aufbringen.

Das finde ich schön, wenn Du das so empfindest. Aber ich finde eben, dass dieser Respekt z. B. auch ein Jude verdient, den Du nicht so magst, weil das einfach jeder Mensch verdient, diesen Grundrespekt vor seiner Religion und Glaubensansicht, so wie ich auch Deinen Glauben respektiere. Ich würde z. B. nie einem Native Amerikaner seinen Glauben madig machen, sogar dann nicht, wenn ich nicht so gut mit ihm könnte. Es geht ums Prinzip der Akzeptanz von Andersdenkenden. Es darf nicht sein, dass jemand nur dann "geschont" wird, wenn er sich so verhält, wie Du oder eben z. B. die Deutschen das möchten, er also "integriert" sein muss auf eine Weise, wie das Deutsche vorgeben. Jeder sollte so glauben dürfen, wie er das möchte, ohne von jemandem wie Dir runtergeputzt zu werden und zu hören, seine Heiligen Schriften seien nichts wert. Das ist kein Respekt, Any. Das ist nur Launenhaftigkeit, einmal ja, einmal nein. Das geht nicht.
 
Das liegt daran, dass Du diese Literatur nicht verstanden hast. Dafür müsstest Du eben auch mal Fachbücher zur Literaturwissenschaft lesen, um Zugang für die poetologischen Feinheiten zu entwickeln. Ein Feinschmecker wird Dein Schnitzel auch nicht anrühren. Diese Antipathie im Geschmack ist durchaus gegenseitig, ändert aber nichts daran, was als gute Literatur gilt und was nicht. Schließlich ist das eine eigenständige Geisteswissenschaft. Darauf kann jemand den Doktor machen. ;)

Bei aller wertschaetzung fuer deinen enthusiasmus fuer literatur: der literaturwissenschaftler Mag Ja Die poetologische rafiness ausgiebig ergruendet haben, aber ich Denke Was "gute" literatur ausmacht liegt immer noch Im auge des betrachters. "Gut" ist denk ich kein vokabel der literaturwissenschaft.
 
Das hat nichts mit Laune oder Sympathie zu tun.

Religion kann ich eh nicht respektieren, denn sie ist nur ein Konstrukt.

Glaube ist jedoch unantastbar aus sich selbst heraus, wenn er nach innen gelebt wird.

Lg
Any

PS ich schrieb nirgends das der persönliche Glaube wertlos sei.
 
Das hat nichts mit Laune oder Sympathie zu tun.

Religion kann ich eh nicht respektieren, denn sie ist nur ein Konstrukt.

Glaube ist jedoch unantastbar aus sich selbst heraus, wenn er nach innen gelebt wird.

Lg
Any

PS ich schrieb nirgends das der persönliche Glaube wertlos sei.

Wenn jemand seinen Glauben mit religiösen Schriften verbindet und Du diese dann abwertest, dann wird er sich nicht von Dir respektiert fühlen. Die wenigsten werden Deine Unterscheidung zwischen Religion und Glauben kennen. Ich finde das etwas spitzfindig. Religiosität hat genauso viel Respekt verdient wie Glaube. Das sind doch auch wieder subjektive Definitionen, die jeder anders zuordnet, beides sollte als persönliche Glaubensansicht respektiert werden.

Egal was jemand glaubt oder religiös für wahr hält, er verdient es, dass er in seiner Religiosität, seiner Religion, seinem Glauben respektiert wird. Das hat etwas mit der Würde des Menschen zu tun.
 
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tatsächlich motivieren, mich mit den Inhalten zu beschäftigen
Solltest du tatsächlich mal dich informieren, lies nicht die Tora. Das du bei den ersten Sätzen einschläft, wie zb: "Am Anfang schuff G'TT Himmel und die Erde. Die Erde aber war unförmig und vermischt", da wird erst mal alles beschrieben, hat man oft gehört, ist auch langweilig, langweiliger wird es dann ab Gen 5.1: " Als Adam so und so alt war zeugte er so und so und wurde dann noch so und so viele Jahre alt und starb. Als Noah so und so viele Jahre alt war zeugte er so und so und wurde dann noch so und so viele Jahre und starb....." Da kann man schon mal einschlafen. Zu viele Menschen, zu viele Kinder zu hohes Alter.
Wenn dich etwas interessiert, informiere dich über die Feiertage, über das Leben der Juden- nicht den Glauben an sich, wenn du Geschichten magst, lies die Chassidischen Geschichten- die kann man auch als Märchen oder Sagen betrachten. Aber die sagen das aus, was das Judentum ist. Oder frage mich, ich rede gerne über meinen Glauben, nicht weil ich andere überzeugen möchte, sondern weil ich ihn liebe und manche mich erst dann verstehen. Aber müssen tust du von all dem nichts.
wie damals auf der Hochzeit
Oi vey, ich hoffe das war keine sehr Orthodoxe, die sind komisch. Aber normale jüdische, unter der Chuppa sind schön (sowie die Bedeutung) ;)

obwohl es nicht gerade leise zuging
Eine Stunde in einem jüdischen Haushalt und du rennst mit Ohrenschmerzen weg ;) Kennst du das in Filmen, wo die jüdische Mutter mit ihren Kinder, von Zimmer zu Zimmer schreit, egal in welchen Zimmer sie sich befinden? Es ist tatsächlich so. Wir schreien durch die ganze Wohnung. :)

Und genau da kann ich mühelos Respekt im herkömmlichen Sinn gegenüber dir als religiösen Mensch und deinem Glauben aufbringen.
Das finde ich jetzt sehr nett, und das freut mich wirklich sehr :)

weil das einfach jeder Mensch verdient, diesen Grundrespekt vor seiner Religion und Glaubensansicht, so wie ich auch Deinen Glauben respektiere.
Jeder Mensch hat das Recht respektiert zu werden, vollkommen richtig.
Auch Person die mir nicht sympatisch sind, haben Respekt verdient (außer kaltblütige Mörder zb. aber das ist irgendwie normal...)
Respekt hat viel mit Anstand zu tun, und man sollte nicht nur einen Menschen respektieren, auch das Tier und jede Art von Lebenwesen, auch den Baum und auch den Stein. Und ja, ich weiß, das mit dem Stein klingt für euch jetzt komisch ;)
 
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