Hirngespinste

Und wenn dir mal der Kragen platzt, oder du nicht mehr weiter weißt, dann – so sagt Freund Carlos (Castaneda) – wende deinen Kopf zur linken Schulter, denn dort hockt dein Tod. Im Angesicht des Todes hat nichts mehr Sinn und doch ist da der starke Impuls zu handeln. Diese beiden Seiten zusammen, das Sinnlose und das (trotzdem!) handeln wollen, ist die Essenz des magischen Lebens. Ist doch so, dass in 100 Jahren alles vorbei ist und kein Hahn mehr nach dir kräht. Also, wozu aufregen, jammern und klagen?


"Ein Krieger weint, jammert und klagt, doch er weicht keinen Schritt von seinem vorgezeichneten Weg ab."

Don Juan Matus

Soweit ich mich erinnere, steht das in "Das Feuer von Innen".
 
Werbung:
Sie haben sich in den Wolken des Himmels verloren. Jene Seelen, die noch nicht Abschied genommen haben. Dort verweilen sie und hören den Song über die Engel, die sich an den Wolken ganz toll festhalten müssen. Sonst fallen sie herunter. Knallen auf den Erdboden, ohne sich zu verletzen, weil sie eh schon gestorben sind. Aber meist bleiben sie in den Wolken, auch wenn jene sich auflösen. Dann sind die aufgelösten Wolken ebenso Verstorbene wie sie. Wolkenseelen und Menschenseelen halten sich gegenseitig fest. Die eigentliche Harmonie des Himmels. Und das ohne Gott. Ohne Aufpasser oder Gesetzesgeber. Wir Seelen sind die Helden des Himmels. Wir und die Wolkenseelen.

Könnte jemand mal verständlich erklären, was damit gesagt wird? Was soll im Himmel schon verständlich sein? Irgendwann vielleicht werden sie alle zusammen weiterziehen und wir werden ihnen folgen. Dann haben wir genug von all diesen Beobachtungen und Narreteien derer, zu denen wir einst gehört haben. Wir verabschieden uns von der Menschenseele und wandern weiter. Weiter zu den nächsten Narreteien, wenn das überhaupt möglich ist. Und vielleicht raunt dann jemand: So sei es!

7409.jpg
 
Kollaborateure leisten keinen Widerstand. Sie nisten sich ein und wuchern wie bösartige Tumore, die einen ständig zum Weinen bringen. Gab es einst Helden? Wird es sie wieder geben? Ist es wirklich so, dass nur mehr Gefahren hinter jeder Ecke lauern? Überall nur Spione, die einem alles versauen wollen. Und dann meinen sie, man solle nur das Positive heraus picken und bemerken nicht, wie das Negativ heimlich, aber unheimlich, um sich greift und alles verseucht. Man mag ja den Teufel an die Wand malen, aber jeder sei gewarnt, dass er dort nicht bleiben wird. Selbst ist der Mann, wie auch die Frau, um das Neuartige, das man auch Augenauswischerei nennen kann, zu betonen. Genderwahn würde ich das nennen. Was hat sich denn wirklich verändert in der Menschenwelt? Glaubt wirklich jemand, dass es besser geworden ist? Nein, keine Sorge, ich jammere nicht. Es ist nur eine rationale Feststellung, dass alles im Arsch ist. Apropos Arsch! Habe ich schon erwähnt, dass mir das Tierreich beim Arsch lieber ist als das Menschenreich? Wenn nicht, dann tu ich es jetzt. Eigentlich hätte dieser eine Satz übers Tier- und Menschenreich auch gereicht, was ich mit all dem hier sagen will. Außer, der Mensch wird wieder zum Tier. Dann würde endlich das Wort ‚menschlich‘ seiner wahren Bedeutung gerecht. Oh, man verzeihe meine heutige Tagesverfassung. Ja, das muss unbedingt erwähnt werden!

yinyangwkl.gif
 
Der Vergleich mit der Kerzenflamme ist nicht so schlecht, um wieder einmal auf mein Lieblingsthema Nummer 2 (oder doch 1?) zurück zu kommen, den Tod. Nummer 1 (oder 2?) wäre die Wahrnehmung. Wie nehmen wir die Welt wahr, oder nimmt uns die Welt wahr und wir bloß ihre Reflexionen? Lohnt sich, auch auf diesen Gedanken zurück zu kommen.



Wir sind also nichts als Kerzenflammen, die erlöschen und nie wieder kehren. Zurück bleibt das zerronnene Wachs und ein wenig Docht. Kerzen können hunderte von Flammen haben, wenn sie durch Wind oder Menschenhand ständig ausgelöscht werden. Demnach könnte man die Kerze mit der Ganzheit des Selbst vergleichen, während die Flammen ihre einzelnen Leben sind.

Die Flammen stellen unsere Persönlichkeit dar, das, was wir während des gesamten Lebens alles erleben und vor allem das, was wir während unseres gesamten Lebens hinein interpretieren. Es sind dies unsere Nichtigkeiten (nicht im Leben, aber im Tod!), die keinen wirklich interessieren.



Übrigens, heute Nacht träumte mir von einem weißen Huhn, das ins Freie flüchtete. Ich musste es einfangen, da es draußen über Nacht erfriert. Traumdeutung? Was soll ich zurück halten, was verheimlichen? Erfrieren meine geistigen Ergüsse?

Weiß, - dazu komme ich auch noch, zu Thygyrills Energie 'sehen', als er nur weiß 'sah'.



Jetzt aber noch zu der Flamme und der Kerze. Und dann schwebt noch ein Gedanke über mir, - mein zweites Lieblingsthema, die Wahrnehmung und die Frage, die ich schon weiter oben stellte, ob es uns möglich ist, ohne Beurteilung und Vergleiche wahrzunehmen. Aber eins nach dem anderen, auch wenn ich am liebsten alles gleichzeitig erledigen möchte.



Apropos Traumdeutung, wenn man von einem Huhn träumt, bedeutet es, dass man belanglosen Dingen nicht zu viel Bedeutung schenken sollte. Sind das hier belanglose Dinge? Ist denken belanglos? Manchmal fürchte ich – ja. Aber es macht so viel Spaß. Und manchmal zehrt es an mir. Ich wäre freier, innerlich freier, wenn ich es nicht so zwanghaft machen würde. Und manchmal ist es tatsächlich zwanghaft. Ich muss schreiben. Ich muss schreiben. Besser wäre doch: Ich darf schreiben oder ich will schreiben.



Das Kerzenwachs, das zurück bleibt, entsteht durch die Flamme, also ist auch etwas im Wachs etwas von der Flamme enthalten, nämlich das Wichtige, das reine Sein. Könnte man so sehen, wenn auch bereits das Wachs das reine Sein darstellt. Aber wie mehrmals gesagt, Vergleiche bringen wirklich nichts.



Don Juan sagte, wenn man den inneren Dialog abstellt, nimmt man die Welt so wahr, wie sie ist. Wenn wir nichts mehr vergleichen, nichts mehr beurteilen, sind wir innerlich still. Die Welt mag vielleicht die gleiche bleiben, aber sie ist nicht mehr die selbe. Don Juan spracht nicht in Metaphern. Das, was er sagte, meinte er genauso, wie er es sagte. Die Welt verändert sich, wenn wir innerlich schweigen, wenn wir wieder zur Kindheit zurück gehen, wo wir alles (wie?) zum ersten Mal sahen.



Und schon zwirbelt sich der nächste Gedanke in mir hoch: Zurück zur unbeschwerten Kindheit – das silberne Zeitalter und noch weiter zurück in den Mutterleib – das goldene Zeitalter, die Einheit, die absolute Geborgenheit und Glückseligkeit.

Träumen wir uns tatsächlich zurück in den Mutterleib. Seneca meinte, es gibt keinen Grund, Angst vor dem Tod zu haben, denn wir kehren dorthin zurück, woher wir gekommen sind.



Ist der Tod für jeden gleich oder kommt es wirklich darauf an, wie wir gelebt haben? Freund Carlos sagt, es ist das zweite. Jeder kann dem auflösenden Tod entkommen, wenn er genug Energie sammelt. Lebt er das Leben eines Durchschnittsmenschen, löst sich sein Bewusstsein auf und wird vom Adler gefressen.

Im Grunde genommen sagt das nichts anderes aus, wie so viele Religionen und Dogmen, obwohl Don Juan darauf beharrt, dass die Lehren der Kraft keine Dogmen sind. Man ergibt sich der Kraft (wie Kim schon empfahl) und schon weiß man, was man zu tun hat.



Wäre es nicht wunderschön, im Moment des Todes eine weiße Leinwand rund um sich zu sehen, in der sich ein sanftes golden leuchtendes Licht entpuppt, das zu einem goldenen Tor wird, das sich öffnet und wir vollkommen unvoreingenommen hindurch schreiten und wir in einer traumhaften Landschaft all jene Menschen, wie auch Tiere und eventuell auch Pflanzen treffen, die uns wichtig waren und wir dort ein ewiges Fest zusammen feiern?



Es kommt nichts dabei heraus, sich über Tod und Wahrnehmung (meine Lieblingsthemen) den Kopf zu zerbrechen. Wahrnehmung lässt sich verändern, wenn man ein bisschen an sich arbeitet. Deshalb finde ich gewisse Themen von Freund Carlos durchaus annehmbar und auch nachmachbar. Und wenn ich auch stets Feuer und Flamme für alles möglich bin, - das Feuer brennt stets herab und die Flamme erlischt und ich bleibe der selbe Idiot, der ich schon immer war. Wenigstens bleibe ich mir selbst treu. Mir selbst? Wer bin ich selbst?

Aus! Schluss für heute!
 
Der Doppelgänger. Der Vollkommene. Man kann auch die Vollkommene sagen, wenn jemand auf Geschlechtsunterschiede wert legt. Die Quelle weiß, wie der Film ausgeht. Und wir? Der Doppelgänger muss es wissen, denn er ist die Quelle. Atman. Die unsterbliche Seele. Wir sind bereits vollkommen und wissen es nicht, weil wir nach etwas jagen, das es nicht wirklich gibt. In uns hinein hören. Gut lauschen. Und still sein. Alles fahren lassen. Wir verlieren nichts, weil wir alles sind. Nicht haben. Sind!

Es wäre so einfach, wenn es direkt vor unseren Nasen wäre. Aber das ist es nicht. Man muss glauben. Muss. Man muss aber zuerst müssen können. Oder können müssen? Ich wäre eher für wollen. Ich will glauben. Aber es ist gar nicht so wichtig, wie manche meinen. Glaube ist oder ist nicht. Einerlei. Auf das Leben kommt es an. Sehe ich den Vollkommenen in allen und allem? Oder ist es vielmehr so, dass ich in allen den Vollkoffer sehe? Kann ich in allen und allem den/die Vollkommen/e sehen? Will ich es?

Arima meint, die Urmutter kann mir dabei helfen. Sie ist immer da. Direkt unter meinen Füßen. Mutter Erde. Die Mutter aller Energie auf Erden. Nur wenig kommt von außen auf sie zu und wenn, harmonisiert es mit ihr. Das Universum ist nicht so dumm wie wir. Es muss nicht glauben. Es muss nicht wissen. Streichle Urmutters Haar. Berühre es sanft. Die Alten wussten es. Die Ahnen hatten ihre Rituale, um Urmutter zu besänftigen. Baummagie. Grasmagie. Aber nicht das, was ihr glaubt. Man muss sich nicht betäuben, um Urmutter zu spüren, auch wenn alles auf Erde aus und von ihr kommt. Sie ist die Quelle, an die wir uns momentan halten sollten. Müssen. Können. Wollen.
 
Forscher, Wissenschaftler, Entdecker – sie alle wurden geehrt und werden es vielleicht wieder. Was aber sind jene wert, die gescheitert sind? Gebührt ihnen keine Ehre? Immerhin haben sie gezeigt, wie es nicht funktioniert und ihre Nachfolger haben daraus gelernt. Und viele haben ihre Aktionen mit dem Leben bezahlt! Aber Ehre gebührt nur jenen, die das zu Ende geführt haben, was andere begonnen haben und daran gescheitert sind. Man müsste auch denen ein Denkmal setzen, um einer neuen und vor allem gerechten Welt den Weg zu ebnen.

Geistig gesehen ist das bereits geschehen. Manche Philosophen sind der Ansicht, dass ein Buch bereits geschrieben ist, wenn nur daran gedacht wurde. Heilige meinen, wenn man daran denkt, die lästige Fliege zu erschlagen und es dann aus Tierliebe doch nicht tut, es bereits getan wurde und man deshalb ruhen Gewissens zuschlagen kann.

Gedanken scheinen mächtig zu sein. Man sollte sie beherrschen können. Vielleicht ist dies die einzig wichtige Lektion, die wir lernen sollten. Plappermäuler gibt es viele. Ich bin eines davon. Wie oft nahm ich mir vor, erst nachzudenken und dann zu sprechen. Schon das war schwierig genug. Wie schnell war ich bei einem (Vor)Urteil und plapperte dabei nur Unsinn. Aber das nächste Mal halte ich mein Maul, dachte ich stets. Ebenso dachte ich, dass ich das gar nicht wirklich denke und trotzdem plapperte ich es heraus. Ist vielleicht der Gedanke gar nicht schneller als das Licht? Sind es die Worte, die aus dem Maul zischen wie Blitze. Worte können töten. Auf jeden Fall verletzen sie ungemein. Sogar dann, wenn sich der oder die andere gar nicht mal so wichtig nimmt.

Eine neue Sprache muss her. Eine Sprache, eine Art Kommunikation ohne Worte. Ohne töten oder verletzen. Aber die Wahrheit sagen. Zeigen. Oder was auch immer. Fühlen wäre noch besser. Man fühlt, wie der oder die andere es wirklich meint. Man will nicht mehr töten oder verletzen.
Es ist auch nicht wichtig, ob ein Buch geschrieben, ein Bild gemalt, ein Film gedreht, ein Song aufgenommen wurde oder irgend eine andere Kreativität getan wurde. Wenn einer in den anderen hinein sehen kann, ist das wirklich nicht mehr vonnöten. Wir wissen Bescheid über diesen oder jenen Künstler. Er hat es drauf. Sie ist brillant. Man muss nichts mehr tun, um seine Genialität zu beweisen. Man weiß es einfach, wenn man sich gegenseitig durchleuchtet. Will man das?

Keine kleinen Geheimnisse mehr? Keine Spione mehr, die alles aufdecken? Wer oder was sind wir denn überhaupt, wenn wir uns mit all dem Müll zudecken, in ihm verstecken? Der Müll der Hautfarbe, des Geschlechts, der Nationalität, der Schulbildung, des Berufs, der Religionszugehörigkeit, und und und. Alles nicht artgerecht. Wir verstecken unsere natürliche Art. Wir verstecken uns vor uns selbst.
 
Wir suchten einige Stöcke zusammen und begannen, die Falle zu bauen. Ich hatte meine beinah fertig und war gespannt, ob sie funktionieren würde, als Don Juan plötzlich innehielt, auf sein linkes Handgelenk schaute, als sehe er auf die Uhr, obwohl er nie eine besessen hat, und sagte, daß es nach seinem Chronometer Mittagszeit sei. Ich hielt gerade eine lange Gerte in der Hand, die ich zu einem Reifen biegen wollte. Automatisch legte ich sie zu den übrigen Jagdutensilien auf den Boden.

Don Juan sah mich neugierig an. Dann ahmte er den heulenden Ton einer Fabriksirene nach, die zur Mittagspause bläst. Ich lachte. Sein Sirenenton war perfekt. Ich ging auf ihn zu und stellte fest, daß er mich anstarrte. Bedächtig schüttelte er den Kopf. »Ich will verflucht sein«, sagte er. »Was ist los?« fragte ich.

Wieder ahmte er den langen, klagenden Ton einer Fabriksirene nach. »Die Pause ist um«, sagte er. »Geh wieder an die Arbeit.« Einen Augenblick war ich verblüfft, aber dann meinte ich, er machte Witze, vielleicht, weil wir tatsächlich nichts hatten, um eine Mahlzeit zuzubereiten. Ich war ganz von den Nagetieren in Anspruch genommen gewesen und hatte vergessen, daß wir keinen Proviant hatten. Ich nahm die Gerte wieder auf und versuchte, sie zusammenzubinden. Im nächsten Augenblick blies Don Juan seine „Sirene“ erneut. »Feierabend«, sagte er.

Er blickte auf seine Phantasie-Uhr, sah mich an und zwinkerte mir zu.
»Es ist fünf Uhr«, sagte er mit der Miene eines Menschen, der ein Geheimnis verrät. Ich glaubte, er sei der Jagd plötzlich überdrüssig und wolle die ganze Sache abblasen. Ich warf einfach alles hin und fing an, mich für den Aufbruch vorzubereiten. Ich sah ihn nicht an. Ich nahm an, daß er ebenfalls seine Sachen zusammensuchte. Als ich fertig war, blickte ich auf und sah ihn ein paar Meter entfernt mit gekreuzten Beinen sitzen.

»Ich bin fertig«, sagte ich. »Wir können jederzeit gehen.« Er stand auf und kletterte auf einen Felsen. Dort stand er, etwa zwei Meter über dem Boden, und sah mich an. Er legte die Hände seitlich an den Mund und brachte einen langen, durchdringenden Ton hervor. Es klang wie eine überdimensionale Fabriksirene. Er drehte sich einmal im Kreis herum, wobei er diesen klagenden Ton ausstieß.
»Was tust du da, Don Juan?« fragte ich.
Er sagte, er gebe der ganzen Welt das Zeichen zum Heimgehen. Ich war völlig durcheinander.

Ich konnte mir nicht klar werden, ob er Spaß machte, oder ob er schlicht den Verstand verloren hatte. Ich beobachtete ihn aufmerksam und versuchte das, was er da tat, mit irgend etwas in Verbindung zu bringen, was er vorhin gesagt hatte. Wir hatten den ganzen Vormittag kaum miteinander gesprochen, und ich konnte mich an nichts Wichtiges erinnern. Don Juan stand immer noch auf dem Felsen. Er sah mich an, lächelte und blinzelte mir wieder zu. Plötzlich erschrak ich. Don Juan legte die Hände beidseitig an den Mund und ließ wieder einen langen, Sirenenartigen Ton erklingen.

Er sagte, es sei acht Uhr morgens, und ich solle mein Arbeitszeug bereithalten, denn es liege ein langer Tag vor uns. Nun war ich vollends verwirrt. Binnen Sekunden mündete meine Furcht in den unwiderstehlichen Wunsch, vom Schauplatz zu fliehen. Ich glaubte, Don Juan sei verrückt geworden. Ich wollte gerade davonlaufen, als er vom Felsen herab glitt und lächelnd auf mich zu kam.
»Du hältst mich für verrückt, nicht wahr?« sagte er.

Ich sagte, er habe mir mit seinem unberechenbaren Verhalten sinnlose Angst eingejagt.
Er entgegnete, wir seien jetzt quitt. Ich verstand nicht, was er damit meinte. Ich überließ mich ganz dem Gedanken, daß seine Handlungen durch und durch verrückt erschienen. Er erklärte, er habe absichtlich versucht, mir durch die Wucht seines unvorhersehbaren Verhaltens einen gehörigen Schrecken einzujagen, weil ich selbst ihn durch die Wucht meines vorhersehbaren Verhaltens um den Verstand brächte. Meine Routinegewohnheiten seien ebenso verrückt wie sein Nachahmen der Sirene.

Don Juan in "Reise nach Ixtlan" Carlos Castaneda
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
!1 Bein und Hand.jpg

Mit den Füssen voran - mit den Händen zurück
Hin und her gerissen auf der Suche nach Glück

Reset auf Anfang - und dort dann verweilen ?
Oder doch wieder im Sturmschritt nach vorne eilen ?

Klein das Vertrauen - doch Sehnsucht so stark...
dahin aller Mut - Herz getroffen bis in's Mark

Aber Heilung will wandern, Heilung lässt suchen...
trotz aller Wunden die im Inneren noch fluchen...

Neue Kraft kommt mit dem ersten Schritt -
Komm ...blick nach vorne und nicht mehr zurück.



 
Zurück
Oben