Das kann verschiedene Gründe haben. Und diese tiefsitzenden Ängste sind gut getarnt...
In vielen Fällen, mit denen ich in Zeiten meiner Selbsthilfegruppen-Beteiligung Kontakt hatte, gibt es irgendein Grundmuster aus der Kindheit, in dem massivst Verlassensängste geschürt wurden. Alleingelassen zu werden, ist ja etwas für ein kleines Kind tatsächlich Lebensbedrohendes. Wenn sich also die für das Kind als Bedrohung, verstoßen zu werden, erlebte Situation oft genug wiederholt, prägt sich eine tiefe Angst davor ein, verlassen zu werden. So tief, daß (ich red jetzt der Einfachheit halber von mir) ich zum Beispiel bereit war, buchstäblich ALLES zu erdulden, nur um nicht verlassen zu werden.
Und je früher und tiefer eingeprägt, desto unbewußter laufen diese Prozesse. Desto länger braucht es, sie ins Bewußtsein zu holen, um zu erkennen, ACH DARUM... und desto öfter kommt es zu Reinszenierungen des alten Dramas, womit sich die verderblichen Spuren immer noch ein bissl tiefer in die Sackgasse graben...
Und die Angst davor, sich mit sich selbst zu beschäftigen, kommt aus derselben Quelle. Ein kleines Kind, dem mit dem Liebesentzug gedroht wurde, hat mindestens ebensooft zu hören bekommen, daß und warum es eben nicht wert ist, liebgehabt zu werden. Was prägt sich ein? Daß ich auf eine Art und Weise nicht liebenswert bin, die mich davon abschreckt, mich mit mir selbst zu befassen.
Ich hoffe, ich hab etwas klarmachen können damit...
Gruß
Kinny