Heute ist ein Scheißtag

Nein, die Mägde, Knechte oder sonstige Dienstboten wurden auf ein Jahr eingestellt. Kost und Logis waren frei. Geld wurde erst zu Lichtmess ausgezahlt, wobei da ein Teil auch als Naturalien geleistet wurde. Lohn und Sachleistungen wurden immer im Voraus vereinbart. Der Jahreslohn betrug um 1870 je nach Dienststellung maximal 200 Gulden incl. Naturalien. Die Arbeit bestimmte die Freizeit, ausgenommen der sonntägliche Kirchgang oder ein Besuch zu irgendwelchen Festlichkeiten. Vorausgesetzt, der Dienstherr gab dazu frei.

Tagelöhner wohnten nicht bei einem Hausherrn, sondern wurden nur tageweise für bestimmte arbeiten mit Geld oder Naturalien entlohnt. Deren Tageslohn bewegte sich unterhalb der Gulden im Kreuzerbereich. Daneben gab es noch die Leute und Handwerker, die auf der Stör von Haus zu Haus unterwegs waren und ihre Arbeiten anboten.

Ich hatte einmal eine größere Familienchronik geschrieben und mich deshalb mit den früheren Lebensbedingungen beschäftigt und bin froh, nicht in diesen Zeiten gelebt haben zu müssen.


Merlin

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Sehr interessant!
Ich bezog mich auf den Link von @Walter. Die sogenannten Scheißtage waren unbezahlte Tage.
 
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