Ich bin auch der Meinung, dass die Scheidung stets der letzte Ausweg sein sollte. Vorher sollten die für ihre Kinder verantwortlichen Elternteile sich darum bemühen, der ehelichen Konflikte Herr zu werden, indem sie beispielsweise eine Paartherapie in Anspruch nehmen. Zudem können sie sich mit ihren Träumen beschäftigen, um in ihrem Unbewussten verharrende Konflikte, Traumata, Hemmungen zu ergründen.
Naja, wenn unter dem Strich aber zuwenig Anziehung bleibt, wenn es einfach nicht passt, dann passt es nicht.
Mein Ex-Mann und ich sind ein sehr glücklich geschiedenes Paar. Jeder konnte sich in seiner Person viel freier und authentischer entwickeln nach der Trennung und ich denke nicht, dass unsere Tochter unglücklich ist. Im Gegenteil. Ich bezweifle stark, dass es ihr besser gehen würde, wenn wir verheiratet geblieben wären.
Der Clou an der Sache ist, wir führen nach wie vor eine Beziehung, wenn man es so betrachten will, nämlich, eine Mutter-Vater Beziehung. Wir verstehen uns sehr gut, feiern Geburtstage zusammen, telefonieren nahezu täglich usw. ... wir haben halt zwei Wohnungen, jeder einen Partner, aber nach wie vor stehen wir uns nahe.
Ich glaube, das Problem ist weniger die Scheidung, als dass was dann oftmals passiert. Auf dem Rücken der Kinder wird gestritten, gezerrt, Schuldzuweisungen verteilt, gewetteifert, Besitzansprüche geltend gemacht, verletzte Gefühle nicht verarbeitet und und und. ....
Sicher kann es lohnenswert sein um eine Beziehung zu kämpfen, ich denke auch, dass man heutzutage viel zu schnell aufgibt, aber nicht um jeden Preis.
