Heilende Entsprechungsbilder

Sehr interessant und aufschlussreich! So geht Signaturenlehre...(y)

Hier ein wertvoller Buchtip von mir:

WILHELM PELIKAN: Heilpflanzenkunde, 3 Bände, Verlag am Goetheanum.

Authentisch leinen-gebunden mittlerweile antiquiert und leider sehr teuer, aber als Paperback in gleicher Ausstattung günstig zu erwerben, auch bei "Amazon".

Anhand zahlreicher Pflanzenstudien werden dem Leser auf spannende und leicht verständliche Weise sowohl das Wesen wie auch sämtliche Grundlagen und die praktische Anwendung einer echten Pflanzen-Signaturenlehre vorgestellt.

Man braucht hierfür kein Fachspezialist für Botanik zu sein, sollte aber ein genügend unbefangenes und aufgeschlossenes Denken pflegen, um die zutiefst weisheitsvolle und höchst geniale geisteswissenschaftliche Pflanzen-Heilkunde, wie sie etwa durch Paracelsus und andere eingeweihte Großmeister der okkult-esoterischen Mysterien uns überbracht wurde, kennen zu lernen.
(y) Danke für den Buchtip:).
 
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Pelikan schreibt nicht "lieblich", sondern er löst weit be-eindruckendere Empfindungen aus: Verwunderung, Staunen und Ehrfurcht.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den du ansprichst, denn es besteht immer die Gefahr des Polarisierens. So ist es nicht meine Forderung, Wilhelm Pelikan solle lieblich schreiben, sondern es fehle die Lieblichkeit bezüglich der Flora. Wie das ganz genau gemeint ist, habe ich noch gar nicht geäußert. Jene "Lieblichkeit" spricht auch gar nicht gegen Verwunderung, Staunen und Ehrfurcht.
 
Durch die statistische Denkweise (Induktion) der heutigen Wissenschaft, die unser Denken stark beeinflusst, findet sich allein daher ein schwerlicherer Zugang zum umgekehrten Denken (Deduktion), welches den Entsprechungsbildern entspricht.
Induktives Denken geht vom einzelnen zum Allgemeinen/Übergeordneten, deduktives Denken geht vom Allgemeinen zum Einzelnen. Damit ist gemeint, dass Prozesse, Dinge, Situationen entweder von der einen oder von der anderen Seite aus betrachtet werden. Da die Menschen unterschiedlich gestrickt sind, lieben sie entweder dieses oder jenes. D.h. einer der eine Situation erst mal mit dem induktiven Denken analysiert, wird denjenigen nicht verstehen, der sie von der anderen Seite aus betrachtet.

Goethe z.B. hat sich die einzelnen (Blüten-)Pflanzen betrachtet (induktiv) und Ähnlichkeiten bemerkt, die ihn zu der Aussage brachte, alle Pflanzen haben einen Wurzelbereich, einen Blattbereich und einen Blüten/Samenbereich. Aus diesen induktiven Betrachtungen kam er zum übergeordneten Begriff der "Urpflanze". Steiner hat diesen Begriff übernommen und kam damit zu weiteren übergeordneten Beschreibungen. Er verglich den Wurzelbereich der Pflanzen mit dem Kopfbereich des Menschen, die Blattebene mit dem rhythmischen Bereich (Herz/Kreilauf/Lunge) des Menschen und den Blüten/Samenbereich mit dem unteren Teil des Menschen.

Ein weiterer Hinweis von Steiner beim Signaturenlesen einer Pflanze ist, dass er Besonderheiten der jeweiligen Pflanzenebene als bedeutend ansah, wenn sie mit bestimmten Eigenschaften aus der Masse herausstachen, wenn z.B. wie bei der Möhre, der Wurzelbereich entgegen der meisten eher braun/weißen Wurzeln eine leuchtende Farbe im eher dunklen, farblosen Erdreich auftaucht. Ebenso auch Abweichungen im Wachstum der Pflanze, wie bei den Nachtschattengewächsen, wo das vegetative Wachstum immer weitergeht und in den Blattachseln die Reproduktion passiert. Also der generative Aspekt der Pflanze "überwuchert" wird. Oder wie bei der Mistel, die erdigen Kräfte nicht direkt einwirken.

LGInti
 
Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den du ansprichst, denn es besteht immer die Gefahr des Polarisierens. So ist es nicht meine Forderung, Wilhelm Pelikan solle lieblich schreiben, sondern es fehle die Lieblichkeit bezüglich der Flora. Wie das ganz genau gemeint ist, habe ich noch gar nicht geäußert. Jene "Lieblichkeit" spricht auch gar nicht gegen Verwunderung, Staunen und Ehrfurcht.

"Der Gang durch den Nadelwald schenkt uns eine Urstimmung des Naturdaseins, aus der die Melodie lange vergangener Schöpfungstage aufsteigt, wogend in feierlichen Wehen des Windes. Die herrlichsten Säulen tragen das gewaltige Domgewölbe, der Duft des Weihrauchs zieht durch die Stämme. Die mächtigste Orgel wird vielregistrig angefacht, das andächtigste Schweigen lauscht, wenn sie verstummt, und das Herz des Wanderers will sich selbst zum Altar weihen, indem es sich 'den ältesten, ersten, ernstesten Gefühlen der Schöpfung'
(Goethe) öffnet..."

"...Sanft und lieblich berührt es uns, anschmeichelnd, aber niemals aufdringlich, flüchtig wieder zurückweichend, von scheuer Anmut..."

Obiges Zitat ist ein Ausschnitt aus der "Heilpflanzenkunde", Bd. II, mit dem Pelikan in die Betrachtung der Coniferae einleitet; im zweiten Zitat beschreibt der Autor in Bd. III das Duftwesen des Märzveilchens, Viola odorata L.

Ich persönlich meine, dass Pelikans innige Teilhabe und Ergriffenheit dem Natur-Erleben gegenüber unleugbar verkannt werden kann. Man wird bei ihm aber tatsächlich auch finden, dass er bei aller Bewunderung in keiner Zeile zur Schwärmerei, Gefühlsduselei oder sonst wie dazu neigt, die Natur zu verkitschen, zu verniedlichen oder zu verklären. Dass solches in einem Wissenschaftswerk wirklich nicht geschehen darf, darauf sind glücklicherweise die meisten anthroposophischen Autoren vollauf bedacht...





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Man wird bei ihm aber tatsächlich auch finden, dass er bei aller Bewunderung in keiner Zeile zur Schwärmerei, Gefühlsduselei oder sonst wie dazu neigt, die Natur zu verkitschen, zu verniedlichen oder zu verklären. Dass solches in einem Wissenschaftswerk wirklich nicht geschehen darf, darauf sind glücklicherweise die meisten anthroposophischen Autoren vollauf bedacht...
Wie auch ich meine, doch was ich unter "Lieblichkeit" verstehe, ist immer noch nicht erfragt worden, stattdessen erscheinen erneut Erklärungen, die so lange überflüssig sind, bis jener Begriff erklärt worden ist. Erst danach kann überlegt werden, ob neuerliche Erklärungen notwendig sind.
 
"Der Gang durch den Nadelwald schenkt uns eine Urstimmung des Naturdaseins, aus der die Melodie lange vergangener Schöpfungstage aufsteigt, wogend in feierlichen Wehen des Windes.
Schon der erste Satz des Zitats will mir Schwierigkeiten bereiten, denn die genannte Stimmung will erst frei nachvollzogen werden.
Schließlich muss bedacht werden, dass dieser Satz der erste ist, der das Thema der Coniferen einleitet und der gleich ein Resultat darstellt, dessen poetisch formulierten Worten der Leser sich nur schwerlich entziehen kann, was ihm eine weitere Bürde der ohne Beeinflussung gemachten Nachvollziehbarkeit auferlegt. Erst danach beginnt der Autor, die Coniferen im Allgemeinen zu beschreiben, bis er zu den speziellen übergeht.

"...Sanft und lieblich berührt es uns, anschmeichelnd, aber niemals aufdringlich, flüchtig wieder zurückweichend, von scheuer Anmut..."
Den Coniferen steht die Beschreibung des Märzveilchens ja sehr entgegen, was durch den aufkommenden Kontrast des Vergleichs zu einem besseren Verständnis beider verhilft.
 
Schon der erste Satz des Zitats will mir Schwierigkeiten bereiten, denn die genannte Stimmung will erst frei nachvollzogen werden.

Also kann man - zumindest bei diesem Thema - Deiner Ansicht nach auf jegliche Poesie und jegliche empfindende Beschreibung des Erzählenden verzichten; dann aber hat der Leser auch von Deiner immer noch undefinierten "Lieblichkeit" im Tenor des Textes nichts, solange er auch diese nicht selbsterlebend "nachvollzogen" hat, um sie entweder als realistisch bzw. authentisch anzuerkennen oder als irrelevant zu verwerfen...

Hast Du ein konkretes Beispiel? Vielleicht steh' ich tatsächlich auf dem Schlauch...
 
Hast Du ein konkretes Beispiel? Vielleicht steh' ich tatsächlich auf dem Schlauch...

Das ist eine Frage aus der Bescheidenheit kommend. Kritik darf nicht einfach als eine total zerstörerische angesehen werden, sondern als eine Möglichkeit, sich nicht gleich an den Hals von etwas zu werfen und das Bestehende zu optimieren. Kritik kann leicht als eine total zerstörerische empfunden werden, hat man das kritisierte Objekt als ein Art Vollkommenheit angesehen und will es unbefleckt belassen und es wie die jungfräuliche Reinheit bewahrt halten.

Die Lieblichkeit hat zwei oder mindestens zwei Aspekte. Das Geistige des Pflanzlichen, der Ätherleib, ist auf der zweiten Erdentwicklungsstufe, die "Sonne" genannt wird, durch göttlichen Impuls entstanden. Seine von mir an der heutigen Flora empfundene Lieblichkeit ist mir erst durch die Anthroposophie durch den Kontrast verständlich geworden, als ich von der Mondenkrisis der dritten Erdepoche las. Die Flora verzaubert mich daher durch eine mir nun bewusst gewordene Unschuldigkeit und Unbeflecktheit, die unberührt ist jener Krisis. Diese Lieblichkeit erwarte ich in einem Werk über die Pflanzenwelt und muss gestalterisch und inhaltlich stets mitverarbeitet sein, ansonsten wird der Flora nicht der rechte Tribut gezollt und wird ohne diesen vergewaltigt.

Ein weiterer Aspekt ist der äußerliche Aufbau der drei Bände - wobei ich noch nicht auf die Inhalte eingehe -, bei dem ohne ausreichende liebevolle Hingabe vorgegangen worden ist, was ich an vielen Beispielen zeigen kann. Schau dir beispielsweise einfach mal die beiden Seiten 28f des zweiten Bandes an, den du angesprochen und woraus du zitiert hast. Es ist rein äußerlich mit Text vollgestopft, der den Leser regelrecht ersticken lässt und ihm keinen Atemzug gönnt, denn es fehlen zum Überblick und zum besseren Verstehen ausreichend Absätze und Kleinüberschriften. Selbst für mich als eine sehr lesegeübte Person, findet sich durch diese lieblose Textgestaltung kein Grund, mich dem widmen zu sollen. Dann stellt man zum Schrecken fest, dass im Wesentlichen alle drei Bände in dieser Art gestaltet sind. Zwischendurch sind vereinzelte Illustrationen, zu deren Verständnis man sich erst durch viel Gedankenarbeit hindurchdringen muss; es wird dem Leser dazu viel zu wenig Anleitung gegeben. Die Illustrationen wirken daher wie lieblos dahingeklatscht.

Wissenschaftlichkeit darf nicht zum magischen Zauberwort werden, dem man blind zu huldigen hat, und sie hat mit einer solchen Lieblosigkeit nichts zu tun; sie beginnt erst mit Lieblichkeit oder nennen wir es kurz Liebe.

Hier ist also die Forderung (nicht nur) an anthroposophische Autoren gestellt, Wissenschaftlichkeit neu zu bedenken und Liebe sehr viel mehr gestalterisch und inhaltlich verwebend einzuarbeiten, statt sich noch zu sehr an der üblichen Kälte der Wissenschaftlichkeit zu orientieren. Wilhelm Pelikan hat wie Roger Kalbermatten nur einen Anfang gemacht, der bei beiden noch viel zu zögerlich ist, doch beide können in ihrer Andersartigkeit voneinander lernen.
 
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Das ist eine Frage aus der Bescheidenheit kommend. Kritik darf nicht einfach als eine total zerstörerische angesehen werden, sondern als eine Möglichkeit, sich nicht gleich an den Hals von etwas zu werfen und das Bestehende zu optimieren. Kritik kann leicht als eine total zerstörerische empfunden werden, hat man das kritisierte Objekt als ein Art Vollkommenheit angesehen und will es unbefleckt belassen und es wie die jungfräuliche Reinheit bewahrt halten.

Die Lieblichkeit hat zwei oder mindestens zwei Aspekte. Das Geistige des Pflanzlichen, der Ätherleib, ist auf der zweiten Erdentwicklungsstufe, die "Sonne" genannt wird, durch göttlichen Impuls entstanden. Seine von mir an der heutigen Flora empfundene Lieblichkeit ist mir erst durch die Anthroposophie durch den Kontrast verständlich geworden, als ich von der Mondenkrisis der dritten Erdepoche las. Die Flora verzaubert mich daher durch eine mir nun bewusst gewordene Unschuldigkeit und Unbeflecktheit, die unberührt ist jener Krisis. Diese Lieblichkeit erwarte ich in einem Werk über die Pflanzenwelt und muss gestalterisch und inhaltlich stets mitverarbeitet sein, ansonsten wird der Flora nicht der rechte Tribut gezollt und wird ohne diesen vergewaltigt.

Ein weiterer Aspekt ist der äußerliche Aufbau der drei Bände - wobei ich noch nicht auf die Inhalte eingehe -, bei dem ohne ausreichende liebevolle Hingabe vorgegangen worden ist, was ich an vielen Beispielen zeigen kann. Schau dir beispielsweise einfach mal die beiden Seiten 28f des zweiten Bandes an, den du angesprochen und woraus du zitiert hast. Es ist rein äußerlich mit Text vollgestopft, der den Leser regelrecht ersticken lässt und ihm keinen Atemzug gönnt, denn es fehlen zum Überblick und zum besseren Verstehen ausreichend Absätze und Kleinüberschriften. Selbst für mich als eine sehr lesegeübte Person, findet sich durch diese lieblose Textgestaltung kein Grund, mich dem widmen zu sollen. Dann stellt man zum Schrecken fest, dass im Wesentlichen alle drei Bände in dieser Art gestaltet sind. Zwischendurch sind vereinzelte Illustrationen, zu deren Verständnis man sich erst durch viel Gedankenarbeit hindurchdringen muss; es wird dem Leser dazu viel zu wenig Anleitung gegeben. Die Illustrationen wirken daher wie lieblos dahingeklatscht.

Wissenschaftlichkeit darf nicht zum magischen Zauberwort werden, dem man blind zu huldigen hat, und sie hat mit einer solchen Lieblosigkeit nichts zu tun; sie beginnt erst mit Lieblichkeit oder nennen wir es kurz Liebe.

Hier ist also die Forderung (nicht nur) an anthroposophische Autoren gestellt, Wissenschaftlichkeit neu zu bedenken und Liebe sehr viel mehr gestalterisch und inhaltlich verwebend einzuarbeiten, statt sich noch zu sehr an der üblichen Kälte der Wissenschaftlichkeit zu orientieren. Wilhelm Pelikan hat wie Roger Kalbermatten nur einen Anfang gemacht, der bei beiden noch viel zu zögerlich ist, doch beide können in ihrer Andersartigkeit voneinander lernen.

Sorry, Solis, ich kann Deiner Kritik nicht entsprechen. Für mich war Wilhelm Pelikan - u.a. neben Martin Schlegel - einer der ersten, die mir die Pflanzen-Physiognomie fundamental nahebringen und verständlich machen konnten.

Vielleicht hast Du das Werk nicht vollständig gelesen; aber darin geht Pelikan im Notwendigsten sehr wohl auf die Werde-Geschichte des Pflanzenwesens ein, auf dessen Beziehung zur chemischen wie auch zur geistigen Natur der Elemente, auf deren lebendig-dynamischen Verbund mit den Naturgeistern - nicht separat, sondern immer dort, wo diese Fakten besonders relevant und da auch einsehbar sind.

Im Werk geht es vornehmlich um die Erkenntnis des Pflanzen-Wesens und um die Vermittlung einer effizienten praktisch anwendbaren Methodik, die sich jedermann aneignen kann. Da finde ich es als durchaus geboten, nach Möglichkeit im Rahmen der Thematik zu bleiben.

Als ich das Werk zu lesen begann, stand ich selber noch sehr am Anfang des anthroposophischen Weges; trotzdem habe ich es bereits dazumal auf keiner Seite als mit bloßem Text "vollgestopft" empfunden, sondern als ein wahres Füllhorn wertvoller beflügelnder Anregungen.

Auch die verwendeten Pflanzen-Stiche von Walter Roggenkamp sind bewusst gewählt: Sie sollen die Pflanzen nicht schlichtweg nur "abbilden" und "abklatschen", sondern sie sie in ihrer ätherisch durchwirkten Dynamik darstellen. Hierbei würde die sinnliche Farbigkeit eher davon ablenken, sich in die kunstvolle Strichführung, die die lebendige Bewegtheit der Ätherströmungen nachzuempfinden versucht, hineinfühlen zu können. Zumindest ich selber brauchte keine Anleitung zum Verständnis der Bilder; mir sind sie - als anthroposophisch "Angelernter", als der man wohl ohnehin erst an das Werk herankommen dürfte - wertvolles Anschauungs- und Meditationsmaterial und ein künstlerischer Genuss.

Ich habe einige Werke Pelikans zu spezifischen naturwissenschaftlichen Gebieten studiert und ihn diesbezüglich immer als in höchstem Maße authentisch befunden; ich könnte ihm auf keinen Fall Lieblosigkeit den jeweiligen Gegenständen gegenüber unterstellen. Vielmehr würde ich ihn sogar als einen der wenigen Wissenschaftsautoren kennzeichnen, die freimütig und selbstbewusst sich vor Natur und ihrem Schöpfer in tiefer Verehrung offen zu verneigen wagen.
 
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