Das du nicht sehr bewandert in dem Thema bist, merkt man an deinen Denkkapriolen.
Nja, entweder man lässt sich das von Jemandem, der darin schon bewandert ist, erklären, oder man macht sich selbst ans Studium. Und ein Studium ist es, denn dazu reicht es nicht, sich mal die Pflanze zu "erfühlen", oder auf anderer Leute Miniteilinformationen, die meist nicht mal aus eigener Praxis stammen, sondern nur angelesen oder gehört wurden, oder auch auf Glauben (ich erfühle mal) beruhen, zu verlassen. Die einzige Person, die hier mehr Ahnung von Pflanzen hat, ist bisher
@Waldkraut .
Um selbst sich mit den Signaturen und den Heilwirkungen von Pflanzen, Mineralien und auch Metallen zu befassen und diese selbst bestimmen zu können, bedarf es der Lehre und des Wissens von den Säften (Wind, Feuer und Schleim), den philosophischen Prinzipien (Sulfur, Merkur und Sal), die Vierheit der Complexion (heiß, kalt, trocken und feucht), die sich immer erneuernde Fünfheit im Prozess der Elemente (Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther), die Einwirkung der 9 Planetenkräfte als Einschreibe.- od. Einprägekräfte und schließlich die Signaturen und der Zeitfaktor des Zodiaks - als unmittelbares Verstehen aus der Natur, deren Beobachtung und daraus den Ablauf und die Vernetzung.
Dann kommt zur Verfeinerung die Bestimmung des Aussehen, der Wuchs-Form, des Geschmacks, des Geruchs und der Färbung einer Pflanze (Minerals oder Metalls) aufgrund dieser Prinzipien und Kenntnisse.
Is nix mal so für Nebenbei, wobei da schon viele Menschen über die Jahrhunderte geforscht und beobachtet und ihr Wissen zusammengetragen haben. Man kann sich somit auch auf deren Wissen verlassen (zb. das Bibernelle bei Entzündungen der Schleimhäute, des Rachenraums und der Luftröhre wirkt und auch bei leichten Katharren der oberen Luftwege und der Bronchien, sowie bei Seuchen verwendet wurde und gegen Frauenleiden wirkt) und es schlicht auch einfach nur anwenden. Warum sie so wirkt ergibt sich aus dem Wissen der oben genannten Lehren und wenn man das Wissen selbst haben will, bleibt es einem nicht erspart, sich selbst damit (mit den Lehren) zu befassen.
Was hier so geschrieben wurde ist somit nix anderes wie Vermutungen und Hirnakrobatik und das kratzen an der Oberfläche. Soweit einem das bewußt is, is es ja nicht schlimm, schlimm wird es dann, wenn es als Wissen vermittelt wird, wie zb. durch
@Inti . Und auch wenn
@Waldkraut zu Pflanzen auch ein sehr großes und fundiertes Wissen hat, so kann sie auch nicht beschreiben, warum die Bibernelle gerade so wirkt, wie sie wirkt und was die Einschreibe.- Prägekräfte, die Signatur, aus der ihre Wirkung erkennbar ist, sind, sondern verwendet einfach überliefertes Wissen.
Ich stütze mich großteils auch auf überliefertes Wissen, nehme mich somit aus meiner Kritik nicht aus, aber mir ist das sehr bewußt. Trotzdem möchte ich Euch ein Beispiel nicht vorenthalten, wie man so eine Pflanze und deren Helwirkungen bestimmen und erkennen kann:
Bibernelle:
Mars erzeugt in der Bibernelle, durch die ihm eigene schärfere, rauhe Trockenheit etwas unreinen, dunklen Sulfur eine gewisse Fettigkeit oder Ölität. In dieser Signatur ist auch die "Brennbarkeit" der Pflanze enthalten. Gut brennbare Substanzen sind meist von solarer Art, enthalten aber auch marshafte Bitterkeit, die man auch in Harzen schmecken kann.
Die Sonne dominiert im Stamm der Bibernelle. Der Mond signiert mit seiner Weichheit und Hohlheit. Das Saturnische ist in der Kargheit des Blattwuchses erkennbar und die scharfen Kanten Ebendiesens deuten auf martiale (Mars-Kampf) Eigenschaft hin (Große Bibernelle-Blätter sind stark gezackt und zugespitzt). Merkur signiert die Buschigkeit eines ganzen Stockes und der Mond schreibt in der "Gegenständigkeit" mit. Auch die Blüten sind von Mars, Mond und Merkur signiert. Bei der kleinen Bibbernelle überläßt Mars die Blätter weitgehends Mond und Merkur, weshalb Diese eher weicher und ihre Form nicht so spitzig, sondern Eiförmig ist. (Dazu ist es nötig zu wissen, welche Kräfte, Eigenschaften und Prinzipien den jeweiligen Planetenkräften zugeschrieben werden oder ihnen innewohnen).
Was das bedeutet:
Durch Hitze (Mars) wird Bitterkeit (Sal) hervorgebracht in der Pflanze. Aus dem Zusammenfließen von Süße (Sonne) und Hitze (Mars) im Bitterkeits (Sal)- Prozess bildet sich aus der Bitterkeit und Süße ein etwas scharfer, ätzender Charakter aus, welcher die Pflanze als resolvierend und austreibend signiert. Durch diese scharfe Geschmackswirkung wirkt sie durch das Erdelement hindurch in den Bereich und die Themen des Ios (Wasser und Schleim).
Wer Interesse hat sich etwas tiefer mit der Materie zu beschäftigen hier Tips zu Lektüre:
Alchemie und Mystik (Alexander Roob)
Psychologie und Alchemie (C.G. Jung)
Der Weg des Sonnenfunkens (Peter Hochmeier)
In die Natur raus und selbst beobachten, Vergleiche anstellen und erkennen, sowie kosten und ausprobieren.

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Dieser lässt sich in diesem Forum wohl nicht oder kaum finden!
Das sind Holzhammermethoden, die nicht nur einen echten Forscher abstoßen!
Der Anspruch ist für ein solches Forum wie dieses viel zu hoch!
Ein besserer Ausdruck findet sich mir in der Lieblichkeit, wie sie sich mir in der pflanzlichen Welt darbietet und welche es überhaupt war, mich für diese zu interessieren, bis ich erst durch die Anthroposophie die Hintergründe realisieren konnte.
Lieblichkeit in der Darstellung findet sich bei Wilhelm Pelikan nicht. Wissenschaftlich heißt zwar oft oder immer, solche Aspekte rauslassen zu sollen, doch bin ich bezüglich der Flora anderer Meinung, sofern es dem gebotenen Ernst gebietet und nicht in Sentimentalität, Schwärmerei und Infantilität versinkt.
Roger Kalbermatten hat hier nur beginnend einen Weg gefunden, die zur Pflanzenwelt untrennbar gehörende Lieblichkeit mit der Nüchternheit der sonst betriebenen Signaturenlehre zu verbinden, denke ich beispielsweise an seine Beschreibung des Löwenzahns.
Eine echte Wissenschaftlichkeit bezüglich der Flora bedeutet notwendig den Einbezug der von ihr ausgehenden Lieblichkeit. - Schon anders wäre es bei der Betrachtung der Tierwelt.
"
Der Gang durch den Nadelwald schenkt uns eine Urstimmung des Naturdaseins, aus der die Melodie lange vergangener Schöpfungstage aufsteigt, wogend im feierlichen Wehen des Windes. Die herrlichsten Säulen tragen das gewaltige Domgewölbe, der Duft des Weihrauchs zieht durch die Stämme. Die mächtigste Orgel wird vielstimmig angefacht, das andächtigste Schweigen lauscht, wenn sie verstummt, und das Herz des Wanderers will sich selbst zum Altar weihen, indem es sich 'den älteste, ersten, ernstesten Gefühlen der Schöpfung' (Goethe)
öffnet." ...
..."Der Typus des Nadelbaumgewächses hat etwas in seiner Einfachheit Erhabenes. Der Senkrechten, dem Stamm, der Holzbildung ist der Vorrang gegeben; ihnen ordnet sich alles andere unter. Dieser Stamm wird von Ästen wie kleinen schräggestellten Nebenstämmen umkreist, die sich ihm trabantenmäßig unterordnen, wie die Monde ihrem Planeten; keinesfalls gibt sich die Grundgestalt der Verästelung hin, und so fehlen die allseitig in den Raum greifenden Kronenbildungen, die wir an den Laubbäumen bewundern."...
..."Es ist (bei den Nadelhölzern)
etwas Besonderes um die Fähigkeit, in einem kühlen Klima die kosmischen Wärmekräfte so stark in die eigenen Lebensprozesse hineinzuziehen, dass es zur reichlichen Bildung ätherischer Öle und Harze kommt; gleichsam in einem inneren Lebensfeuer zu stehen, das langen Wintern und großer Kälte trotzen kann. Auch darin kann man das 'Saturnische' der Nadelbaumgewächse sehen. Saturn, der Mächtige, langsam Dahinwandelnde, Dauernd-Bewahrende, hält ja die Reminiszenz an uralte Entwicklungszustände, an einen Wärmekosmos des Urbeginns fest."...
..."Auch die Heilkraft der Koniferen urständet in den lebenverbundenen Wärmeprozessen, die zu den Stoff-Schöpfungen der ätherischen Öle, der Balsamharze, zusammengedichtet sind. Sie können, ganz zusammenfassend ausgesprochen, die Ich-Durchdringung der Wärmeorganisation fördern, wärmend-belebend wirken."... -
Das sind - sehr verkürzt - Ausschnitte des Kapitels über die
Nadelhölzer (Coniferae) aus Wilhelm Pelikans "Heilpflanzenkunde", Bd. II. Ich könnte noch weiteres anführen und ins Detail zu den einzelnen Arten gehen, wo der Autor auf den Standort, die Gestalt, die Wuchsform, auf Rinde und Holz, die Blätter, Blüten und Früchte der einzelnen Arten ausführlich und akribisch zu sprechen kommt und wo es ihm meisterhaft gelingt, nahezu nahtlos Zusammenhänge zwischen Signatur und Krankheitsbild herzustellen. -
Ich kann mich der Empfindungen des Staunens, der heiligen Ehrfurcht und des glühenden Enthusiasmus' zur eigenen Forschertätigkeit, die allein diese Textabschnitte
in mir auslösen, beim besten Willen
nicht entziehen. Diese Schreibweise erfordert nicht nur einen klaren kühlen Verstand, sondern auch ein offenes unbefangenes Gemüt, um das zu Erläuternde einsichtig verinnerlichen zu können. Sicher sind hierzu auch allgemeine anthroposophische Grundkenntnisse von Vorteil; wo solche notwendig sind, da weist der Autor auch gezielt hin. Aber selbst der anthroposophische Laie bekommt durch das Werk einen ersten wertvollen Anstoß, um die darin vorgestellte Methode der Pflanzenbetrachtung erlernen zu können - sofern nur jene
echte Liebe zur Natur vorhanden ist. In jedem Falle aber eröffnet es ihm ein Reich an Wundern und Weisheiten, das er selbst in seiner unmittelbaren Umgebung kaum vermuten würde. Im Übrigen werden in dem Werk nahezu alle vorgestellten Pflanzenfamilien und -Arten zeichnerisch abgebildet - weiß auf schwarzem Grund -, und zwar so, wie sie sich dem ätherischen Wahrnehmen unmittelbar in ihrem Lebensmilieu zeigen.
Es kommt zumindest bei einem solch speziellen und subtilen Fachgebiet wie die (geistes)wissenschaftliche Signaturenlehre nicht darauf an, in ihrer Darstellungsweise dem Leser möglichst
sympathisch zu sein. Fachwerke sind keine Romane. Jegliches Vor-Urteil und jegliche momentane einseitige Gestimmtheit und Laune muss vor dem Ergreifen eines authentischen Wissenschaftswerkes beiseite gelegt werden. Ja, das sage ich ganz bewusst, auch - oder
gerade hinsichtlich anthroposophischer Fachliteratur, denn der verlogene Vorwurf selbst gegen anthroposophisch orientierte Akademiker, vielfach oder ausschließlich "wissenschaftlich unkorrekt", also
in der Tat all zu "lieblich" und gefühlsbetont" zu sein, ist noch immer weit verbreitet. Der unbefangene und objektiv kritische Geist stellt bei der authentisch anthroposophischen Wissenschaftsliteratur fest, dass hierin Geist und Gemüt, Intellekt und Herz
gleichermaßen angesprochen werden. Bekannt sind aber auch die diametral entgegengesetzten Äußerungen zu Steiners Vortragswerk seitens der Anthroposophie-
Kritiker: Die einen ihrer finden Steiner schlichtweg zu "theoretisch", zu "trocken" und "leblos", die anderen wiederum unterstellen ihm "Sentimentalismus", "Schwärmerei" und "Größenwahn". Was die einen vermissen, dessen ist es den anderen zu viel...
Es mag sein, dass dieses Forum wenig geeignet bzw. geneigt ist, sich mit hochspezifischen Themenbereichen mit genügendem Interesse und wissenschaftlichem Ernst auseinanderzusetzen. Aber was gibt es schon zu verlieren als die Zeit, gewisse Dinge skizzenhaft einmal anzusprechen! Woher wollen wir wissen,
ob und wenn
bei wem nicht das eine oder andere ankommt und ob irgendjemand, der sich nach einer Antwort sehnt, darin nicht einen Fingerzeig für sich finden und sich an ihm weiter orientieren kann?!
Wenn ein öffentliches Forum, in dem sich Suchende begegnen und voneinander lernen können, einen Sinn erfüllen sollte, dann
diesen.
Meint überzeugt
Werdender