Nichts ist für ihn unmöglich.
Da er die Dinge geschehen lässt,
er kann für das Wohlergehen der Leute sorgen
wie eine Mutter für ihr Kind.
Der Taoist hat die Toleranz von jemandem, der weiß, dass seine Ideen weniger wichtig sind als sein eigenes Wohlergehen. Er lebt in der ständigen Gewissheit darüber, dass seine Überzeugungen nicht so wertvoll sind wie das Wohlergehen anderer.
Er hat die Geduld eines Menschen, der weiß, dass seine Einsichten begrenzt und einem ständigen Wandel unterworfen sind. Er hat die Demut eines Menschen, der weiß, dass das, was wirklich wichtig ist, meist jenseits des Geistes und der Sprache liegt. Zwietracht zu schaffen, um ihren eigenen, begrenzten Standpunkt zu verteidigen ist dem Weisen fremd. Er betrachtet Harmonie als die Essenz eines sinnvollen Lebens.
Daher ergreift der Weise im intellektuellen Disput nicht Partei. Er trägt nicht die Farben einer Sekte oder Partei. Er lässt nicht im Wind patriotisch die Flaggen wehen. Er singt nicht mit tränenerfüllten Augen Hymnen. Er weigert sich, “für sein Land zu sterben”. Er weigert sich, für irgendwelche nationalistischen Belange oder in patriotischem Eifer zu töten. Auch nicht, um die Gier seiner Regierenden zu befriedigen, oder weil er irgendeiner Propaganda anheimgefallen ist.
Er ist ein wahrer Krieger. Eher würde er sich als Verräter bezeichnen lassen, als sich selbst zu verleugnen. Er hat sich selbst überwunden und kann daher nicht überwunden werden.
aus: Jos Slabbert, “Der moderne taoistische Weise”, übersetzt von Susi Yin
Ein Taoist? Tao ist !
Tao ist hier in ein paar Minuten und überall auch !
Gute Reise !
