Hass annehmen - wie geht das?

Also, die psychologisch energetischen Muster zwischen mir und meinen Kindern sind mir vollständig bewußt und deswegen widerspreche ich Dir auch nicht. Diese Dinge zu wissen, ändert aber rein gar nichts. Vom Wissen alleine kommt kein Glück.

Du willst also Glück.

Was ist Glück für Dich?

Schau Dir an, wie ein glückliches Leben für Dich aussieht. Es werden Dir genau jene Einsichten aufsteigen, die Dich daran hindern, genau das auszuleben, was Du für Glück hältst. Und dann kotzt Du erstmal ab.

Diese Dinge werden Dinge sein, die Du eben nicht wusstest und die im Untergrund wirken. Nur weil man meint, man hätte dies und jenes durchschaut und dieses Wissen bringe nun nicht das ersehnte Glück, heißt noch lange nicht, dass alles restlos aufgedeckt ist.

Nackt wie eine Blume sein...
 
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Liebe Katarina!

Weisst Du, ich reagiere deshalb so scharf auf Optis Beitrag, weil ich inzwischen weiß, dass gerade diejenigen so vehement verurteilen, die nicht die geringste Ahnung haben, worum es geht. Opti weiß absolut nichts über meine Situation, gibt aber vor, sie "völlig zu verstehen".

Außerdem - die ganze Diskussion geht ein wenig in die Richtung, das Muttertier als "böse" einzustufen (mach ich auch manchmal hintergründig) - doch Muttergefühle sind für mich etwas Positives - einer der wichtigsten Instinkte überhaupt.

Diese Instinkte haben wir aus dem Tierreich übernommen und sie haben sich bewährt, sonst gäbe es uns, eingeschlossen Opti :liebe1: gar nicht.

Warum wird so vehement dagegen gewettert? Unsere Hauptinstinkte stammen von den Tieren ab, ist es so schlimm, das anzuerkennen?

Die Kraft der Frau, die Kraft der Mutter - sie kann und DARF sich auch in Gefahrensituationen als Hass zeigen - sonst gäbe es unsere Spezies nicht mehr.

Liebe Grüße
Reinfriede, das Tier....
 
Liebe Reinfriede,

Weisst Du, ich reagiere deshalb so scharf auf Optis Beitrag, weil ich inzwischen weiß, dass gerade diejenigen so vehement verurteilen, die nicht die geringste Ahnung haben, worum es geht. Opti weiß absolut nichts über meine Situation, gibt aber vor, sie "völlig zu verstehen".

Ich hatte mal eine Freundin, eine kinderlose Pädagogin. Die schaute auf das Gemurkse, was ich und meine Kinder hier immer wieder miteinander veranstalten, immer mit so einem wissenden Lächeln und hatte auch immer mal wieder das Bedürfnis, ihre pädagogischen Weisheiten einzubringen wie man es besser hinbekommen könne. Ich sagte ihr immer, ich wisse das theoretisch auch alles, aber irgendwie bekomme ich es einfach nicht hin.
Dann nahm sie erst ein und später ein zweites Dauerpflegekind auf. Der Kontakt brach dann ab, aber sie meldete sich nocheinmal bei mir und meinte, sie hätte jetzt erst verstanden, was es bedeutet, Kinder zu haben und sich mit schwierigen Situationen konfrontiert zu sehen. Nun müsse sie das nämlich fühlen und das sei nocheinmal ein ganz anderes Kaliber. Ihre pädagogische Weisheit würde ihr dabei kaum helfen.

Außerdem - die ganze Diskussion geht ein wenig in die Richtung, das Muttertier als "böse" einzustufen (mach ich auch manchmal hintergründig) - doch Muttergefühle sind für mich etwas Positives - einer der wichtigsten Instinkte überhaupt.
Diese Instinkte haben wir aus dem Tierreich übernommen und sie haben sich bewährt, sonst gäbe es uns, eingeschlossen Opti :liebe1: gar nicht.
Warum wird so vehement dagegen gewettert? Unsere Hauptinstinkte stammen von den Tieren ab, ist es so schlimm, das anzuerkennen?
Die Kraft der Frau, die Kraft der Mutter - sie kann und DARF sich auch in Gefahrensituationen als Hass zeigen - sonst gäbe es unsere Spezies nicht mehr.

Dafür dass diese Diskussion auch in diese Richtung gegangen ist, bin wohl ich verantwortlich, weil ich mit dem Zusammenhang von Hass und dem Bedürfnis, Kinder zu schützen, angefangen habe. Und das passt auch sehr gut, - zumindest in meinen Augen. Geht es nicht bei Hassgefühlen im Kern immer darum, sich wütend vor etwas Kostbares zu stellen. Und ist nicht unser Kostbarstes zugleich auch unser am meisten Verletztliches, - unsere inneren und äußeren Kinder?
Hm, jetzt muss ich mal ein bißchen über die Vaterliebe nachdenken. Die muss es doch auch geben und damit korrespondierend den "männlichen Hass". Und mir kommt da auch sofort ein Gedanke: mein Hass richtet sich nämlich genau die Vaterfigur, die das Kind in seiner Übermacht verbal oder wie auch sonst verletzt. Aber die Vaterfigur tut das ja auch nur, um sich selbst und das eigene innere Kind wieder zu schützen. Was für ein Teufelskreislauf!

Katarina
 
Und mir kommt da auch sofort ein Gedanke: mein Hass richtet sich nämlich genau die Vaterfigur, die das Kind in seiner Übermacht verbal oder wie auch sonst verletzt. Aber die Vaterfigur tut das ja auch nur, um sich selbst und das eigene innere Kind wieder zu schützen. Was für ein Teufelskreislauf!

Katarina

Möchtest Du das genauer erklären, worum es geht oder ist Dir das zu privat?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hm. Weiß nicht Jo. Ich fürchte so wird das nix werden. Was da angenommen sein will ist ja die Wut, der Hass, die Ungerechtigkeit, die aus dir rausfließt, wenn du so bist. Wenn du das wieder wegerzählst und verkopfst, dann ist das nicht dasselbe, als wenn jemand dich im dicksten Wutanfall anlächelt und sagt: "Ey, du Dampfwalze. Ich liebe dich, wenn deine Augen so funkeln und du so richtig wütend bist" oder dich noch weiteranstachelt, bis du in Tränen ausbrichst und dich dann in den Arm nimmt und sagt: "So. Und jetzt erzähl ma ..."

Erst wenn das funktioniert, dann hast du dich angenommen in deinem Hass und deiner Wut. Solange in deinem Umfeld keiner aufkreuzt, sondern alles nur Typen rumhängen, die dich sofort an den Galgen bringen, dich mit bösen Blicken und Beleidigtsein bombadieren ... solange wirds nix werden.

Imo ! :)

ich war lange im Konflikt mit meiner Wut und meinem Gerechtigkeitsgefühl.

Ich muss erst mal "abdampfen dürfen" *schnaub* in dem Sinne, dass ALLE deppat sind..nur ICH nicht *lach*
Klar weiss ich selbst in dem Moment, dass das nicht stimmt...aber ich lass mich das...schleudere ALLE Anteile damit von mir, befrei mich mal...

Dann kommen sie die Themen, die ich vorher in meiner Wut noch nicht sehen konnte.
Weil Wut mir ja aufzeigt, wo ich ansteh momentan. Das ist wichtiges Signal für mich. Da weiss ich dann oft, wo ich weiter nach schaun, nach forschen will..
Darauf verlasse ich mich mittlerweile. Lass mich so richtig scheuslich schimpfen.
Das geht für mich aber noch nur vor Menschen, die mich damit nicht ernst nehmen. Mit dem GEFÜHL meiner momentanen Ohnmacht schon....aber mit den Worten nicht.
Die genau wissen, dass xy nicht unbedingt blöd ist und ich die beste *lach*....und ich DANN sehr wohl wieder zu den übersehenen Anteilen (=Chancen) komme und handle.
Weil ansonsten hätte ich Angst, nachher zig so nicht wirklich gemeinte Missverständnisse ausräumen zu müssen.

Also bitte ich, mich im Fall von Wut so zu verstehen...und nicht anders. Das geht mittlerweile recht gut...also schon mit einigen mehr Menschen.

:) Jo
 
Hi Jo.

Jepp genau. So habe ich das auch immer wieder erlebt und dann gab es eine Zeit, wo ich mit der Wut nicht mehr rauswollte, es satt hatte und dann ging gar nichts mehr.

Das war mir eine Lehre. Wenn ich die Wut rauslasse, so wie du es ja auch beschreibst, dann komme ich hinterher oft nicht nur an die Lösung (bei mir löst sich der Grund oft einfach so in Luft auf dann), sondern auch in die Liebe und gerade auch mit den Menschen, die ich angefaucht habe. Ich bleibe dann sozusagen im Fluss, beweglich ...

Als ich das aber runtergedrückt habe, meine Wut unterdrückt habe, da ging nichts mehr, ich konnte weder ursächlich denken, noch hinterher wieder in meine Liebe kommen. Ich wurde starr und viel dann immer mehr in mein Schattenverhalten - war neidisch, mißgünstig, und schlecht gelaunt ... und spürte ganz verstärkt diesen Hass in mir. Halt auch ... Jetzt darf er da sein und ich bin bereit ihn zu fühlen und dennoch sage ich mir leise: "Das darf da sein. Das ist völlig ok." und noch versuche ich Lösungen zu finden - schnell. ABer ich glaube, dass ist es nicht. Einfach nur dableiben in dem Gefühl und zulassen und sich dennoch toll finden. Den Hass genießen und ihn wiegen wie ein liebes Kind.

Er darf wirklich da sein, wenn man mal bedenkt, wo er in der Regel hergekommen ist. Meines Erachtens ist es ja das Kind in uns, dass aus seiner Ohnmacht heraus so sehr hasst, bzw. es ist wohl genau das, was es haßt: Das Gefühl der Ohnmacht ...

Bin ich jetzt irgendwie auf dich eingegangen *augenverdreh* :D
 
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was mir zum Thema noch wichtig ist...

ein bisserl Wut bringt selten wirklich jemanden um. Mich nicht und andere auch nicht. Wenn ich es schaffe, halbwegs bei mir zu bleiben in der Wut....in der direkten Konfrontation mit dem aktuellen Wutauslöser mein ich...sieht jemand dadurch vielleicht endlich mal deutlich genug meine Not...mit dem, was er/sie gerade macht.(und vor allem ich auch...)

Meist wird auf Gefühl halt mit Gefühl reagiert. Ich krieg eine auf den Deckel...oder jemand versteht meinen Nachdruck. Manchmal beides *g*

Wenn ! die Fähigkeit zunehmend da ist....den Schwung überwiegend (nix ist perfekt...also eben überwiegend ) ins Konstruktive zu lenken....steh ich immer mehr auf den Schwung dieser Energien....(und fürcht mich auch immer weniger davor....solange es in dem Rahmen bleibt, mit dem ich noch halbwegs gut umgehen kann...)

:) Jo
 
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