Was mich betrifft, erkenne ich Parallelen zu gfK Rosenberg.
Abgesehen davon, und das ist für mich entscheidend, ist das, was ich von ihm las, für mich logisch nachvollziehbar.
Hältst Du Rosenberg bzw. seinen Ansatz auch für pseudowissenschaftlich?
Würde jemand, nach RK (vom Prinzip her) ein Kind 'loben', bestrafen?
Das das passiert, stelle ich nicht n Frage. Mir geht es darum, wie RK prinzipiell dazu steht.
Ich habe übrigens (andere Threda) Deinen Link entdeckt, danke.
Ich hatte dort, wie auch hier, konkrete Fragen - und möchte dazu keinen Büchlilangen Text lesen
Kannse das bitte so 'kurz und knapp' zusammenfassen?
Es waren doch nur Wiki-Links ...

.
Noch mehr zusammenfassen kann ich es auch nicht.
Nur kurz als Überblick:
Es gab tatsächlich eine Zeit des
Behaviorismus (Anfang 50er Jahre in Amiland, dann schwappte es langsam hierher), da war Konditionierung DAS Thema (was geb ich rein, was kommt raus).
Die
"Hardcore"-Verhaltenstherapie basierte darauf - mann wollte gar nicht mehr wissen, was in der unergründlichen "
Blackbox" (dem Gehirn) ablief.
Damit hatte man in der Tat Erfolge, aber kein gutes "Gewissen" (die blackbox war doch zu verlockend, außerdem änderte sich der Zeigeist) und es entwickelte sich die
kognitive Verhaltenstherapie.
Verstärkerpläne wurden weiterhin angewendet, aber eher transparent und abgesprochen (wie funzt das, wie wendet man das selbst an usw.), zudem wollte man an die Kognitionen herankommen, die sich bei vielen psychischen Krankheiten fatal zeigten (z.B. "man muß IMMER nett sein", man darf NIE streiten", "man muß IMMER glücklich sein" und ganz viel mehr).
Zu diesen Kognitionen gehören auch die Kausalattributionen, die Attributionsfehler, die selektive Wahrnehmung, und ganz viel mehr:
erstmalig gelang es, dem menschlichen Gehirn konkret und nachweisbar in dieser psychischen Hinsicht auf die Schliche zu kommen.
Was früher vage beobachtbar war, wurde so langsam mit vielen unterschiedlichen Methoden beweisbar (Menschen funktionieren so), das WARUM ist bis heute nicht restlos geklärt (jetzt muß nur noch die Hirnforschung nachziehen und die tut das auch in großen Schritten).
Von all diesen Erkenntnissen profitierten natürlich auch die Philosophen und jetzt rücken wir in die Ecke der
radikalen Konstruktivisten (von Glaserfeld, Watzlawik u,a.).
Aus all diesem "Kuddelmuddel" entwickelte sich die
systemische Therapie (
http://de.wikipedia.org/wiki/Systemische_Therapie - da mußte durch, wenn es Dich wirklich interessieren sollte, kürzer bekomme ich es auch nicht hin).
Erstmalig ein Ansatz, der erkannt hat, daß Therapie gegen den Willen des Klienten nichts bringt, daß Wertschätzung ohne Einflussnahme ein absoluter Prädiktor ist, ohne sie Autonomie nicht möglich ist, man eine andere Person nie ganz und gar verstehen wird (und auch gar nicht braucht).
Zudem kann nur ein dauerhafter Erfolg verbucht werden, wenn das ganze System "mitzieht" (Symbol des Mobiles - Du kannst nicht nur einen Teil verändern ... kennste bestimmt).
Dafür mußte die Psychotherapie einen "Quantensprung" machen (der hat gerade erst angefangen, aber die Therapieform ist bereits anerkannt), das war ganz anders als alles, was es vorher gab.
Es gibt kein "man sollte", "man müßte" mehr, es gibt nur noch "man kann etwas ändern, wenn man es will".
Dein Autor knüpft direkt an den uralten "hardcore"-Behaviorismus an - natürlich weiß man schon ewig, daß das SO isoliert nicht funzt.
Er blendet die weitere Entwicklung komplett aus, gibt tatsächlich konkrete Handlungsanweisungen/ Ratschläge/ Tips (ein absolutes NO-Go) ohne auf die grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse eizigehen (man kann das glauben, wenn man denn möchte, wenn es sich "irgendwie richtig" anfühlt).
Es ist erwiesen, daß Kinder mit Liebe und Wertschätzung am besten gedeihen.
Wie man das als Elternteil zeigt, ist völlig schnurz, hauptsache man bleibt authentisch.
Wenn jemand völlig begeistert von seinem Kind ist und ihm das auch oft und gern mitteilt und diese Haltung ECHT ist (Authentizität) ist das so ziemlich das beste, was jedem Kind passieren kann.
Auf dieser Basis der absoluten Wertschätzung kann nichts schlimmes mehr passieren (auch wenn man mal in die Luft geht, Konsequenzen erteilt u.ä.).
Wenn Eltern (wieder mal - Verweis auf die Geschichte der Pädagogik) anfangen, ihr eigenes wertschätzendes Verhalten gegenüber dem Kind zu kontrollieren, zu steuern oder gar in Frage zu stellen, dann wäre das sehr, sehr schade und ein absoluter Rückschritt.
Das war alles extrem kurz und streckenweise mehr als vereinfacht - ich hoffe, ich konnte einen vagen Überblick geben?