Premiumyak, in deinen Zahlen sind die Ausgaben für so nette Kleinigkeiten wie Panzer, Drohnen, Eurofighter, Kriegsschiffe, U-Boote und Afghanistan Einsätze drin. Und natürlich auch die Kosten, die entstehen, wenn man Verbrechen ohne Opfer verfolgt, die entweder gar nicht verfolgt werden sollten (wie 2/3 aller "Drogendelikte" = Hanfkonsum oder Handel) oder die eigentlich in der Preisrechnung privater Dienstleistungen enthalten sein könnten (Verkehrskontrollen). Und natürlich auch die Gefängnisse, von denen man bei Anwendung von Privatrecht eindeutig weniger braucht (keine Verbrechen ohne Opfer und Opferentschädigung durch einen Täter, der dafür auch arbeiten kann ist besser, als jemanden sinnlos einzusperren. Man braucht Gefängnisse also nur noch für wirklich gemeingefährliche, gewalttätige Menschen - Psychopathen beispielsweise).
Aber ja, mal einen anderen Gesichtspunkt in den Fokus rückend: Was ich ja nicht verstehe, ist das in meinen Augen sehr widersprüchliche Menschenbild der Befürworter des BGE. Also wenn man einfach davon ausgeht, das es den Befürwortern ja darum geht, dass es möglichst vielen, möglichst allen Menschen gut geht und alle sich so frei wie möglich entfalten können (also Schicksalsschläge wie Erbkrankheiten, Krebs und Co. oder schwere Unfälle und Naturkatastrophen, oder auch nur schlicht und einfach Pleiten, Pech und Pannen kann ja nun keine irgendwie geartete Gesellschaftsordnung garantiert verhindern....), also BGE Befürworter mitfühlende, verantwortungsbereite Menschen sind, und nicht einfach nur eine Bande arbeitsscheuer und gieriger Heuchler oder Demagogen, die Agitation und Propaganda benutzen, um an die Macht zu kommen,
dann verstehe ich folgendes nicht: Einerseits wird den Bürgern eines Landes zugetraut, dass sie, obwohl sie alles für ihr materielles Wohl als BGE bekommen, dann von dieser Last der Arbeit befreit sich sofort kreativ und vor allem freiwillig daran machen werden, zu arbeiten, sei es um sich Selbst zu verwirklichen oder wegen der sozialen Anerkennung, sei es aus Pflichtgefühl für das "Gemeinwohl", sei es aus dem Wunsch nach noch mehr Wohlstand, sie werden das freiwillig tun, es zwingt sie ja keiner.
Wenn man als Voluntarist dann vorschlägt, doch dann bitte einfach gleich alles freiwillig zu tun und seine Angelegenheiten in Zukunft selber vertraglich so zu regeln, wie man das für sich am besten findet, anstatt sich von Staatsgewalt zu etwas zwingen zu lassen, da ja bewiesen ist, dass freie und privat geregelte Märkte am besten dafür sorgen können, dass es möglichst vielen, möglichst allen Menschen gut und immer besser geht, ja dann heißt es auf einmal, dass die Bürger dann nicht bereit sein werden, Verantwortung zu übernehmen, mitfühlend zu sein, sich Selbst zu verwirklichen, ein Pflichtgefühl zu haben, soziale Anerkennung wertzuschätzen. Statt dessen wird behauptet, wir würden mit Gewalt übereinander herfallen.
Und wenn das so wäre, wenn man also Freiwilligkeit mit Gewalt herstellen will (denn man muss ja irgendwem das Geld wegnehmen oder die Güter oder welches Tauschsystem ihr auch annehmt, um sie jemand anderem als BGE zu geben), dann geht man ja davon aus, dass der Bürger grundsätzlich unfähig und unmündig ist, sowohl für sich selbst zu sorgen, als auch sich an Vereinbarungen zu halten oder selber überhaupt vernünftige Entscheidungen und Vereinbarungen zu treffen. Dass der Bürger in der Mehrheit gewalttätig, gierig, bösartig, ausbeuterisch ist, denn sonst muss man das BGE ja nicht als vom Staat mit Gewalt durchgesetzte Regel für alle einführen! Und dieser so schlecht angesehene Mensch soll dann sich mutieren zu einem kreativen und freiwillig zu-arbeitenden Mitbürger?????
Wie "toll" das funktioniert sieht man ja jetzt schon! Wir haben jetzt eine Steuer und Abgabenlast von ca. 70% und die Möglichkeit, jederzeit Hartz4 zu bekommen. Lassen wir einfach mal die würdelosen Beschränkungen und Schnüffeleien durch die Ämter wegfallen (da sparen wir enorm bei den Ausgaben des öffentlichen Dienstes, Wohnungen würden wieder billiger, noch mehr Schwarzarbeit kurbelt die Binnennachfrage an, Arbeitgeber verschwenden ihre Zeit nicht mit ungeeigneten oder unwilligen Pflichtbewerbern und die Leute, die Hartz4 bekommen, wären auch glücklicher)! Nehmen wir an, noch mehr Leute ergreifen dann die Chance, mit dem Hartz4 (Quasi-BGE) Einkommen als Grundlage sich als Dienstleister oder kleiner Händler auf dem schwarzen Markt selbstständig zu machen (da braucht man dann nicht so lange arbeiten und hat noch Zeit für seine Hobbys). Ich schätze, der nächste Schritt wäre dann eine nächste Runde Erhöhungen bei den Steuern und Sozialabgaben, denn irgendwo muss es ja herkommen. Das bedeutet dann, Leute mit kleinem Einkommen sind noch unglücklicher über den staatlichen Raub und haben noch mehr anreize, ebenfalls den Sprung in die schwarze Selbstständigkeit zu wagen usw bis galoppierenden Inflation und Pleite. Und was macht ihr dann?
lg