Doch können wir.
Rein organisatorisch ist das in der Tat schwer....bei so vielen Menschen.
Man kann es sicherlich nicht jeden recht machen und es wird immer welche geben, die meinen, zu kurz gekommen zu sein.
Aber man kann es zumindest der Mehrheit recht machen.
Nehmen wir beispielsweise die Zeitarbeitsfirmen. Ich empfinde diese regelrecht menschenverachtend. Wozu dienen die überhaupt?
Nun,ich kann da nur aus meiner Erfahrung berichten.
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war die Zeitarbeit so attraktiv das Zeitarbeitsbeschäftigte garnicht in die Ausleihfirma als Stammkräfte übernommen werden wollten.Der Grund war die steuerfreie Auslösepauschale die damals bei 30,-- DM lag pro Tag lag,was bei 22 Arbeitstagen 660,--DM netto steuerfrei zusätzlich zum Nettolohn bedeutete.
Diese bekamen sie allerdings nur wenn sie arbeiteten,nicht wenn sie Urlaub hatten oder krank waren.
Der damalige Bruttolohnunterschied der Zeitarbeiter im Verhältnis zu den Stammkräften des Werkes lag genau in diesem Bereich der 30,--DM steuerfreier Auslösepauschale welche die damligen Stammarbeitskräfte aber versteuern mussten und dazu auch noch Sozialbeiträge zahlen mussten,letztlich also weniger netto hatten als die Zeitarbeiter.
Diesen Unterschied steckten sich damals die Zeitarbeitsfirmen als Gewinn ein was aber dann dem Staat an Steuern und Sozialabgaben fehlte.
Die Zeitarbeit in der heutigen Zeit ist zweifellos verwerflich,sie ist aber dem in den 90er Jahren gebildeten europ. Binnenmarkt geschuldet,in dem die Löhne nach unten angepasst werden mussten.
Man muss sich auch in die damalige Zeit herreinverstzen,es ist 20 Jahre her,eine ganze Generation.
Wer heute mitte 30 oder sogar mitte 20 Jahre alt ist,kennt nicht nicht mehr die politische Euphorie eines vereinten Europas,welche kurz nach dem Mauerfall 1989 und dem Ende des Kommunismus herrschte.
Und dann sind da noch die vielen Obdachlosen, die nach meinem Empfinden jedes Jahr immer mehr werden. Das ist menschenverachtend, Menschen auf der Strasse leben zu lassen. Wenn Menschen nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu helfen, dann sollte die Gesellschaft ihnen helfen.
Dazu habe ich eine ganz klare Meinung.
Jeder in Mitteleuropa bekommt ein Dach über den Kopf gestellt.
Das ist Fakt! Genauso wie es Fakt ist das jeder Asybewerber in einem Heim untergebracht wird.
Und wenn jemand nicht mehr in der Lage ist sich selbst zu helfen,dann hilft ihm die Gesellschaft auch.
Die Frage ist nur ob die Obdachlosen auch die Bedingungen die die Gesellschaft stellt für ein Dach über den Kopf auch bereit ist einzuhalten.
In einer Strafvollzugsanstalt ist Alkohol verboten. Das hat ja auch seinen Grund.
Und in einem Obdachlosenasyl ist Alkohol auch verboten.Auch das hat seinen Grund.
Wobei ich beides nicht vergleichen will,sondern es geht um den Sinn des Alkoholverbots.
Wenn jemand aber nicht auf den Alkohol verzichten will,dann kann er auch nicht in einem von der Gesellschaft bereitsgestelltem Heim unterkommen,und muss zwangsläufig auf der Strasse leben.
Und wenn jemand nicht auf den Alkohol verzichten kann,weil er Alkohol-Krank ist,dann wird ihm auch geholfen.
Aber so ein Mensch muss auch willentlich bereit sein sich helfen zu lassen,und sich von seiner Krankheit auch heilen lassen wollen.
Irgendwann ist Schluss,und irgendwann kommt jede noch so soziale Gesellschaft an ihre Grenze.