Das war ursprünglich mal so, ist heute eher die Ausnahme. Heutzutage wird Reichtum überwiegend nur noch vererbt, mit Geldgeschäften ohne Mehrwert für die Gesellschaft oder gleich mit krummen Geschäften gemacht.
Das stimmt doch gar nicht. In Deutschland sind der Großteil der reichsten Leute self-made. Was stimmt ist, dass unter den Reichsten der Reichen mehr Erben sind als etwa in den USA - das liegt aber vermutlich einfach daran, dass Deutschland heute einfach deutlich gründerfeindlicher ist als etwa die Staaten. Das erkennt man auch daran, dass viele sehr reiche self-made Milliardäre über dem Atlantik ihr Geld verdient haben. Hättest du dir die Reichstenliste der 60er und 70er angeschaut, wären bestimmt noch mehr self made gewesen. Es ist halt momentan wahnsinnig schwierig, in Deutschland etwas neues und vielversprechendes auf die Beine zu stellen. Dazu sind die Investoren hier auch konservativer als sonstwo. Dadurch hat es in Deutschland sicher weniger Tiefen gegeben als etwa in Amerika, aber halt auch weniger Höhen.
Was sind eigentlich diese "
Geldgeschäfte ohne Mehrwert für die Gesellschaft" deiner Meinung nach?
Das müsste auch nicht sein, wenn die Grosseigentümer den Grundsatz "Eigentum verpflichtet" ernst nehmen und freiwillig die nötigen Soziallasten tragen würden.
Kurzer Reality Check: In Deutschland zahlen die oberen 10% der Verdiener ganze 60% des gesamten Lohn- und Einkommensteuer. Damit zahlen 10% der Gesellschaft anderthalb mal soviel ein wie die restlichen 90%.
Das "wollen" ist ja wie gesagt der Knackpunkt. Die Mehrheit der Reichen will mit seinem Geld nicht verantwortungsvoll umgehen.
Ich weiß nicht, ob du diese Information irgendwie seriös untermauern kannst, oder ob es ein einfaches Vorurteil ist. Wenn du durch geschickte Anlage Steuern sparen könntest, würdest du es nicht tun?
Das wage ich zu bezweifeln. Kleine Arbeitnehmer verdienen gerade so viel, dass sie jetzt schon mit jedem Cent haushalten müssen. Wie soll sich das bisschen, das komplett für den Lebensunterhalt draufgeht, von selbst vermehren?
Es vermehrt sich nicht von selbst. Es geht einfach weniger in die unstopfbaren Löcher, die der Sozialstaat aufgerissen hat.
Gibt doch genug Länder, in denen man sich prinzipiell selbst, also privat, versichern muss. Was dabei rauskommt, sieht man auch: Millionen können sich keine Krankenversicherung leisten und müssen an einfachsten Krankheiten sterben, weil sie sich die Behandlung natürlich auch nicht leisten können.
Wo sterben denn Millionen "
an einfachsten Krankheiten"?
Gibts schon, nennt sich ALGII/Sozialhilfe. Ist halt das absolute Existenzminimum.
Wie definierst du "
Existenzminimum"? Was benötigt man deiner Meinung nach zum existieren?
Es ist hingegen wahr, dass man die Reichen noch reicher macht, indem man die Armen noch ärmer macht. Und das ist keine Utopie, sondern Realität.
Ich glaube nicht, dass das die Realität ist. Wenn das so wäre, wie kannst du mir dann erklären, dass innerhalb der letzten Jahre sowohl die Ärmsten als auch die Reichsten immer reicher geworden sind?