Grundeinkommen für eine bessere Zukunft

Wenn man aber bedenkt, daß das alles über eine Mehrwertsteuer finanziert werden soll, werden 1000€ nicht ausreichen, den die Preise werden drastisch steigen.

Die Preise werden nicht steigen. In den heutigen Preisen stecken ja Lohnsteuer, Sozialabgaben, Unternehmenssteuer, Einkommensteuer UND MwSt drin. Alles zusammen ergibt die Staatsquote von ca. 50%. Bei einer reinen Konsumbesteuerung entfallen in der Wertschöpfungskette all diese Steuern und Lohnnebenkosten. Dadurch werden die Nettopreise erheblich sinken. Erst zuletzt kommt wieder die MwSt drauf. Wenn die Staatsquote weiterhin 50% sein soll, ergäbe das einen MwSt-Satz von 100%.

In diesem Film ist das gut erklärt.

http://www.youtube.com/watch?v=no01If2ZPGg&feature=related

Bei 4:40 kommt das sehr anschauliche Beispiel der Preiszusammensetzung einer Latte Macchiato.
 
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Also, für ein bedingungsloses Grundeinkommen kann ich nicht eintreten, denn der Staat überlastet mit seinen exzessiven Ausgaben schon jetzt das Maß des Ertragbaren und verschuldet sich immerzu. Außerdem wäre das auch nicht besonders leistungsgerecht, wenn sich die Einen auf Kosten der Arbeitenden ausruhen. Das muss man schon mal klarstellen...

Ich wäre dafür, Hartz-IV grundlegend zu reformieren, indem man den monatlichen Freibetrag von 100€ auf 200€ anhebt, die Abgabepflicht von 80% auf 50% absenkt und den Regelsatz pauschal um 30% auf 251€ monatlich absenkt. Darüber hinaus käme es zu mehr Beschäftigungen in Arbeitsgelegenheiten, bei denen man sich auch 2€ statt 1€ pro Stunde dazuverdienen kann, also maximal 200€ monatlich anrechnungsfrei. Das entspräche bei 100 Stunden im Monat = fünf Stunden am Tag bei fünf Tagen in der Woche einem Stundenlohn von 7,93€, was mehr ist als der von der Linken geforderte Netto-Mindestlohn, der bei brutto 10€ pro Stunde in Steuerklasse I bei 7,78€ liegt (bei gleicher Stundenzahl ohne Kirchensteuer).

Ich denke also, dass das nicht zu beanstanden ist und nur von Fairness den hart Arbeitenden gegebüber zeugt. Die Hartz-IV-Lohnersatzleistung ist steuerfinanziert und belastet daher andere. Sie ist keine Lebensversicherung im Sinne der gewollten Untätigkeit. Die Arbeitstätigkeiten der 2-€-Maßnahmen (Straßenreinigung, Parksäuberung, Wäschereinigung etc.) sind meist keine schweren Arbeiten, für deren Ausagierung es hochqualifizierter Schul- und/oder Berufsausbildungen bedarf. Ich finde, über das auch ökonomisch sinnvolle Kombilohn-Modell kann man sich wirklich nicht beklagen...

Ein Argument, das ich immer wieder hörte, lautete, dass das Kombilohn-Modell keine sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze schaffe. Nun, das ist auch gar nicht sein arbeitspolitischer Anspruch. Jeder ist eigenverantwortlich und hat sich um feste Arbeitsplätze durch Informieren und Bewerben zu bemühen - parallel zum Arbeitsprogramm der Agenturen. Übrigens: Wenn der Erwerbslose daheim auf der Couch vor dem Fernseher gelassen wird, verliert er zwar zunehmend innere Ordnung und Struktur, zahlt aber ebenso wenig in die Sozialverischerungskassen ein.:)

Bereits bestehende Arbeitsplätze werden mit diesen Maßnahmen auch nicht zerstört, weil es ja zumeist Hilfstätigkeit sind ODER - und das wäre weitaus öfter der Fall - Jobs, die derzeit noch gar nicht existieren oder vom Ausland billig übernommen werden (z. B. Wäschereinigungen von Hotelketten in Polen). Grafittis verhaften ebenfalls noch unbereinigt an vielzähligen Wänden auch kulturell relevanter Gebäude.
 
Jeder ist eigenverantwortlich und hat sich um feste Arbeitsplätze durch Informieren und Bewerben zu bemühen

Dieser Gedanke basiert auf dem Irrtum, es gäbe zu jeder Zeit für alle Menschen Arbeitsplätze = Vollbeschäftigung.

Es gibt aber keine Vollbeschäftigung mehr. Immer mehr Menschen arbeiten nur teilzeit, projektweise, befristet usw. Andere gar nicht weil sie in ihrer Region oder in ihrem Alter oder mit ihrer Qualifikation nichts finden - egal wie sehr sie sich bemühen. Und solange HartzIV als Damoklesschwert über den Geringverdienern schwebt, werden sie bereit sein, für noch weniger zu arbeiten. Die letzten beißen die Hunde, und es werden immer mehr.

Die Arbeit wird immer weniger. Ist das schlimm? - Nur, wenn wir weiterhin die Finanzierung des Sozialstaates von Arbeitsplätzen abhängig machen. Insgesamt sind wir wohlhabend genug, dass keiner hungern muss, wir haben einen Überfluss an Produkten und Dienstleistungen. Es ist alles eine Frage der gerechten Umverteilung.

Im Zeitalter der Selbstversorgung hatte jeder ein Stück Land, klein oder groß. Das hat ihn ernährt. Dann kamen Industrialisierung und Vollbeschäftigung. Jeder hatte einen Job, der hat ihn ernährt. Jetzt sind wir alle Fremdversorger - und können uns nicht mehr selbst ernähren. Keiner hat mehr Land. Wir sind darauf angewiesen dass andere für uns tätig werden: Lebensmittel oder andere Produkte herstellen und verkaufen.

Ist ein Grundeinkommen geschenktes Geld? Nein, es ist ein Anspruch, den jeder hat. Früher hatte jeder Anspruch auf etwas Land. Dann hatte jeder Anspruch auf einen Arbeitsplatz. Heute funktioniert das nicht mehr. Heute hat jeder das Recht auf ein Einkommen: ein selbst erwirtschaftetes oder ein Transfereinkommen.

Wer soll das bezahlen? - Es ist schon bezahlt. Wir stellen genügend Güter her um uns alle mehr als satt zu machen. Anstatt Geld in sinnlosen Maßnahmen zu versenken oder Leute mit HartzIV zu entwürdigen, sollten wir jedem die Möglichkeit geben, tätig zu werden und seinen Grundkonsum decken zu können. Dann haben wir alles was davon.
 
Dieser Gedanke basiert auf dem Irrtum, es gäbe zu jeder Zeit für alle Menschen Arbeitsplätze = Vollbeschäftigung.

Es gibt aber keine Vollbeschäftigung mehr. Immer mehr Menschen arbeiten nur teilzeit, projektweise, befristet usw. Andere gar nicht weil sie in ihrer Region oder in ihrem Alter oder mit ihrer Qualifikation nichts finden - egal wie sehr sie sich bemühen. Und solange HartzIV als Damoklesschwert über den Geringverdienern schwebt, werden sie bereit sein, für noch weniger zu arbeiten. Die letzten beißen die Hunde, und es werden immer mehr.

Die Arbeit wird immer weniger. Ist das schlimm? - Nur, wenn wir weiterhin die Finanzierung des Sozialstaates von Arbeitsplätzen abhängig machen. Insgesamt sind wir wohlhabend genug, dass keiner hungern muss, wir haben einen Überfluss an Produkten und Dienstleistungen. Es ist alles eine Frage der gerechten Umverteilung.

Im Zeitalter der Selbstversorgung hatte jeder ein Stück Land, klein oder groß. Das hat ihn ernährt. Dann kamen Industrialisierung und Vollbeschäftigung. Jeder hatte einen Job, der hat ihn ernährt. Jetzt sind wir alle Fremdversorger - und können uns nicht mehr selbst ernähren. Keiner hat mehr Land. Wir sind darauf angewiesen dass andere für uns tätig werden: Lebensmittel oder andere Produkte herstellen und verkaufen.

Ist ein Grundeinkommen geschenktes Geld? Nein, es ist ein Anspruch, den jeder hat. Früher hatte jeder Anspruch auf etwas Land. Dann hatte jeder Anspruch auf einen Arbeitsplatz. Heute funktioniert das nicht mehr. Heute hat jeder das Recht auf ein Einkommen: ein selbst erwirtschaftetes oder ein Transfereinkommen.

Wer soll das bezahlen? - Es ist schon bezahlt. Wir stellen genügend Güter her um uns alle mehr als satt zu machen. Anstatt Geld in sinnlosen Maßnahmen zu versenken oder Leute mit HartzIV zu entwürdigen, sollten wir jedem die Möglichkeit geben, tätig zu werden und seinen Grundkonsum decken zu können. Dann haben wir alles was davon.

Finde ich gut beschrieben :sekt:
 
Der ganze Überbau dreht sich darum?

Wenn es das ist, Schnee von gestern. ;-)

sehe ich auch so. warum soll sich der mensch über arbeit definieren und nicht als schöpferisches, kreatives wesen.
zumal das system ein konstrukt ist, dass geändert werden kann.
ein bedingungsloses grundeinkommen wäre ein guter anfang.
 
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sehe ich auch so. warum soll sich der mensch über arbeit definieren und nicht als schöpferisches, kreatives wesen.
zumal das system ein konstrukt ist, dass geändert werden kann.
ein bedingungsloses grundeinkommen wäre ein guter anfang.

Warum sollen die für die Erhaltung unseres Sozialstaates Engagierten die gewollt Passiven und bewusst Trägen finanzieren? In Deutschland haben wir ohnehin schon eine äußerst kritische Finanzlage!!!

Bedingungsloses Grundeinkommen = Freibier für alle; doch wer bezahlt es? Die Dummen, die tagtäglich früh morgens aufstehen, sich zehn Stunden des Tages abarbeiten und selbst vielleicht noch Familien zu ernähren haben? Sollen die Steuersätze noch asozialere Ausmaße annehmen, damit sich Leistung noch weniger lohnt? Das ist eine totale Verkehrung der Werte... Die Aktiven, Berufstätigen sollen Träge oder sich für leichtere Arbeitstätigen zu Feine miternähren... Man, man, man...

Über die Mehrwertsteuer? Da wurde doch schon neulich über eine Erhöhung um 6% spekuliert, weil die staatlichen Einnahmen die Ausgaben hinten und vorne nicht decken! Jetzt soll davon noch ein bedingungsloses Grundeinkommen finanziert werden? Und... Wenn immer weniger arbeiten (also immer weniger in die Staatskasse einzahlen)... woher bekommen die Leute dann ihr Geld, um Produkte zu erwerben und anschließend über die Mehrwertsteuer das bedingungslose Grundeinkommen zu bezahlen? Oder sollen wieder nur die besser Verdienenden die Untätigen tragen?
 
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