Groteske Geschichten haben hier Platz...Ihr seid herzlich eingeladen mitzutun.
Mach ich doch gern.
Eine groteske Geschichte wars, im Nachhinein betrachtet, als ich einst in "Heute" las, dass ein Ägypter in Groß Enzersdorf ein öffentliches Kruzifix ausgegraben und weggeschmissen hatte, als wär es nur Abfall, was mich als Christ - als welcher ich mich damals noch fühlte - tief in meinem Herzen traf. Schwer verwundet stürzte ich zu Boden. Doch, getrieben von einem starken Überlebenswillen, raffte ich mich wieder hoch und grotesk war meine Reaktion, als ich dann, noch dazu hochgepusht von den echauffierten Leserkommentaren der Wiener und Wienerinnen mich hinreissen ließ, dem Bürgermeister von Großenzersdorf zu schreiben. Drei mal, weil ich niemals Antwort bekam. Und die Wut, diese blinde Sau in mir, von Schreiben zu Schreiben mächtiger wurde und mich blind machte und mich nicht erkennen ließ, daß ich nun auch dazu gehörte, zu den medial Verhetzten. Das ging soweit, dass ich fast schon damit spekulierte, bei den nächsten Wahlen meine Grundgesinnung zu ändern.
Aber auch ein tolles und sehr neues Gefühl für mich, einer der wenigen Momente in meinem Leben, wo ich mich doch tatsächlich als Patriot an vorderster Front fühlte, der für die Werte und die religiösen Symbole seiner Kultur in die Schlammschlacht zieht.
Gott sei dank hab ich diesen Verwirrungsschub, wie so viele andere zuvor, gut überstanden und dank intensiver Meditation und Dämonenaustreibung wieder zu mir selbst gefunden.
